Aus alt mach neu (suzuki gsxr 1100 w gu75)

[le-roe]

Hey Leute,

Ich brauch mal euren rat und zwar hab ich mir eine gsxr 1100 bj94 gekauft und da ist einiges dran zu machen.
Zu erstmal zum moped:
Die suzi hat laut vorbesitzer sehr lange gestanden ,ca. 6 jahre, das sieht man auch gut an den reifen, die sind nämlich von 2004... hat über die Zeit in einem feuchten keller gestanden und dadurch sind die alu magnesium teile etwas oxidiert was sich aber gut wegpollieren lässt. Der kupplungszug (hydraulisch) is fest und lässt sich kaum bewegen und man hat eine art "knirschenden" Widerstand beim betätigen.
Der motor zündet auch nich, das soll an den zündspulen liegen
In erster Linie geht es mir um den motor bzw. um die Technik, optische Mängel sind zwar vorhanden, aber eher zweitrangig.
Jetz frag ich mich wie ich am besten vorgeh... ne neue zündspule is unterwegs, die alte sieht ziemlich mitgenommen aus und nich vertrauenswürdig daher dies zum ausschließen!
Jetzt kommt der punkt an dem ich eure hilfe brauch!
Auf was muss ich bei der suzi aud dem bj achten bzw. Welche macken und fehler treten auf die dazu führen dass sie nicht anspringt alles reinigen und sauber machen mal aussen vor)
Vielen dank schonmal

Grus Alex

 

[Rhoischnook]

Fangen wir mal damit an:
Wurden die Zündkerzen auf Zündfunken untersucht?
Wie ist das Kerzenbild? naß? schwarz? verkrustet verdreckt?
Auch mit nur einer Zündspule zünden noch 2 der 4 Zylinder.
Bekommt sie Benzin in die Vergaser?
Wie alt ist der Sprit?

Das erste was ich mache nach so einer langen Standzeit, ist ein Ölwechsel mit Filter. Ist der gemacht, dann legt man den größten Gang rein, bockt die Maschine hinten hoch und dreht bei eingelegtem Gang das Hinterrad, ich empfehlt 1 bis 2 Minuten lang. Es geht darum dass Du nicht weißt wer den Motor eingemottet hat, und nach einer so langen Standzeit, muß die Mechanik erst wieder an die Bewegung gewöhnt werden, damit an Zylinderlauffläche, Kolbenringe, Kolben, Nockenwelle und Kurbelwellenlager keine Schäden entstehen, wenn der Motor von 0 auf 1200 U/min hochgejagt wird. Mit dem drehen des Hinterrades löst Du zum einen festgebackene Teile sanft genug um nicht kaputt gehen, und Du pumpst frisches Öl durch alle Motor und Getriebelager und vorallem in den Zylinderkopf hoch in die Nockenwellenlager, die nach 6 Jahren Brottrocken sind, es handelt sich hier um die höchstgelegene Schmierstelle. Wenn die Nockenwellenlager Brottrocken sind und sich 1000 mal gedreht haben ohne Schmierstoff, dann muß man kein Hellseher sein um sich vorzustellen was das u.U. für die Nockenwellenlager bedeuten kann.

Ist das erledigt,
Tankdeckel öffnen und den Gummidichtring des Tankdeckels einölen.
Den alten 6 Jahre alten Sprit ablassen, frischen Zündfähigen Sprit einfüllen.
Die frisch geladene Starterbatterie einsetzen und schauen ob die neuen Zündkerzen funken, wenn JA, die Zündkerzen einbauen.
Bentinschlauch vom Vergaser abziehen und auch den Unterdruckschlauch des Unterdruckbenzinhahns, an dem Unterdruck schlauch mit dem Mund ansaugen, dann sollte Benzin aus dem anderen Schlauch fließen, fang den Sprit mit einem Glasgefäß auf, wenn Benzin fließt, alles wieder annklemmen.
Und vorsichtig probieren ob sie anspringt, dazu den Anlasser nicht länger als 5 Sekunden drehen lassen. Dann kurz pausieren und dann nochmal und nochmal. Will sie nicht anspringen, nimm ein bissel Startpilotspary, öffne den Luftfilterkasten, entnehme den Luftfilter und sprühe beim Starten den hoch entzündlichen Stoff ein.

Jetz frag ich mich wie ich am besten vorgeh... ne neue zündspule is unterwegs, die alte sieht ziemlich mitgenommen aus und nich vertrauenswürdig daher dies zum ausschließen!

Im englischen GSXR Forum rüsten derzeit viele W Besitzer aus Gründen der Zuverlässigkeit und Funkenstärke auf Direktzündspulen der 1000er Motoren um.

kupplungszug (hydraulisch) is fest und lässt sich kaum bewegen und man hat eine art "knirschenden" Widerstand beim betätigen.

Nach langer Standzeit kommst Du um ein ausbauen der Druckgeber und Nehmerkolben nicht herum. Das gleiche empfehle ich auch für die Bremsanlage.

 

[le chevalier noir]

In dem Fall bietet sich eine "große Inspektion" an..

Bevor ich den Motor bewegen würde:
Ich würde als erstes die Zündkerzen rausnehmen und nen guten Tropfen Öl in die Bohrungen geben.
Weiters würde ich auch den Ventildeckel abnehmen und die Nockenwelle betröpfeln und dann das Ventilspiel prüfen...

 

[le-roe]

Hört sich in jedem fall alles sehr vielversprechend an... werd die Ratschläge beherzigen

 

[threepeo]

Hört sich in jedem fall alles sehr vielversprechend an... werd die Ratschläge beherzigen

Auf Rhoischnooks Worte höre, denn Schraubergott Rhoischnook Weise sein...

 

[le-roe]

Also....
Hab jetzt mal flüssigkeiten getauscht und neue zündkerzen rein und siehe da, sie läuft!
Also vielen dank für die hilfe vor allem an Rhoischnook!
Deine ausführliche Hilfestellung is echt ein Highlight unter den Beschreibungen
Hab jetzt auch mal den kupplungsnehmer ausgebaut und feststellen müssen dass er fest sitzt.... kann man den wieder gängig machen oder soll ich mir gleich nen neuen holen?

Gruß Alex

 

[Rhoischnook]

Hai, sorry war gestern in Eisenach auf dem Weihnachtsmarkt und bin dort irgendwie versackt gegangen.

Ich benutze zum Reinigen von Passungsoberflächen z.b. Never-dull Polierwatte, damit poliere ich die Oberflächen welche Kontakt miteinander haben. Wenn das nichts bringt, dann rate ich zum Austausch. Auf keinen Fall mit festen harten Gegenständen dran gehen, sonst wirds u.U. teuer.

 

[le-roe]

Brauchst duch nich zu entschuldigen, hatte auch wenig zeit zuletzt und vor Weihnachten is ja eh immer was los ^^
Also ich hab mir den nehmer jetzt einfach gebraucht neu bestellt! Hat mich jetzt 25€ gekostet und damit is alles gehalten
Vielen dank nochmal und falls wir uns nichmehr hören.... schöne Feiertage