Metzeler Roadtec Z6 MADE IN CHINA!!!

[propellerhut]

Hab mir letztes Jahr einen Satz Metzeler Roadtec Z6 Reifen auf meine alte GsxR750w ziehen lassen.
Ein in die Jahre gekommenes Moped, ein nicht mehr ganz so junger Fahrer(bin38) dessen Fahrstil zunemenst vernünftig wird - da reichen auch Sport-Touring-Reifen für ein paar Runden zu drehen!
Abgelöst durch den Roadtec Z8 konnte ich den Z6 für kleines Geld ergattern und erfreute mich über einen günstigen Reifen der in Deutschland produziert wurde.
Bin damit die Saison 2013 ca. 5000km gefahren, vorne praktisch kein Verschleiß, hinten ist noch Profil für gute 4000km drauf. Kann ich 2014 also noch fahren.
Da es sich um einen Reifen handelt der anscheinend nicht mehr hergestellt wird, bestellte ich -in weiser Voraussicht- jetzt im Dezember 2013, einen Hinterradreifen.
"Wenn der Hintere runter ist, brauche ich ja für Saison 2015 Ersatz, nicht dass es den dann nicht mehr gibt!", dachte ich mir.
Ein ganzer, neuer Satz Reifen kostet ja wieder... und der Vordere hält noch bestimmt 2 weitere Jahre.

Also, bei den Reifenfritzen nach den Roadtec Z6 geforscht -und sogar fündig geworden -und bestellt.
Wieder für einen recht günstigen Preis von 100.- Euro.

Das Ding kommt an, UND: EINDEUTIG! MADE IN CHINA!!! ... ich mit der Taschenlampe raus in die Garage zu meinem Schätzchen, gucken ob die Alten auch aus Fernost sind, NEIN: Vorne Made in Germany, Hinten Made in Germany.

"DAS KANN JA NUR EIN PLAGIAT SEIN! DIESE VERFLUCHTEN...",vermutete ich. Bin dann sofort zum Händler. Der versicherte mir einen Original-Metzeler Reifen verkauft zu haben, kein Plagiat. Er faselte irgendwas von neuem Werk in China.

"DAS DARF DOCH EINFACH NICHT WAHR SEIN, NA - DER KANN MIR JA ALLES ERZÄHLEN" ,zischte ich auf dem Heimweg, "WOLLEN WIR MAL SEHEN WAS METZELER DAZU SAGT!".
Und dann der Todesstoß nachdem ich mit Metzeler (bzw.Pirelli) Kontakt aufgenommen habe: Die werden tatsächlich in China produziert.

Jetzt hab ich noch ein wenig im Internet geforscht und anscheinend ist es schon seit 2012 bekannt.
Wenn dass mal keinen Image-schaden mit sich trägt. Ich werde mich überraschen lassen wie es sich anfühlen wird mit China-Metzeler on the road zu sein.

Das war mein erster Beitrag. Weiß gar nicht ob die Geschichte hier wirklich hin gehört. Falls nicht: Seit gnädig mit mir Neuling.

Grüße vom propellerhut!

 

[Freezedevil]

Ich werde mich überraschen lassen wie es sich anfühlen wird mit China-Metzeler on the road zu sein.

Natürlich genauso wie mit dem "Deutschland-Metzeler". Es sei denn du redest dir weiter ein, dass es irgendwelche Unterschiede gäbe.

 

[Keepitreal]

Nicht alles was aus China kommt ist zwangsläufig Mist. Bevor Metzeler die ersten Reifen aus einem Chinesischen Werk Weltweit verkauft werden sie der Gleichen Qualitätsprüfung unterzogen wie auch in Deutschland. Sie werden dazu vermutlich auch viele die im Deutschen Werk gearbeitet haben wie für einen gewissen Zeitraum nach China verfrachten um das Sicherzustellen. Nur die Zwischenbearbeitung die im Prinzip auch von kleinen Äffchen gemacht werden könnte, weil sie so einseitig und stumpf ist, werden von viel günstigeren kleinen Chinesen gemacht. Das soll nicht heißen das diese auch in höheren Positionen Fuß fassen werden, aber nach dem gleichen Qualitätsstandards wie vorher.
Bevor Metzeler einen Imageschaden in Kauf nimmt weil die Reifen nicht den Metzeler Standards entsprechen, was dem Ruin bedeuten könnte, werden sie das Werk einstampfen.
Du würdest dich wundern was für alltägliche gute Gegenstände aus China kommen, auch wenn sie da oft nur Hergestellt werden und woanders geplant.

 

[G.B.Hindert]

Man könnte es auch so sehen: Billiglöhner in Fernost sind zumeist motivierter wie deutsche Mitte-20-Harz4ler mit "Null-Bock" Einstellung..........

 

[Goldfischentsafter]

Ich verstehe gar nicht wieso du dich so aufregst?!
Ist doch mittlerweile bekannt das viele große Firmen ihre Standorte nach Fernost verlagern, einfach aus Kostengründen.
Ich halte das in keinster Weise für gut, aber wer bin ich denn, dass ich darauf einen Einfluss hätte..

Die Metzeler die hier produziert wurden haben genau die gleichen Qualitätsanforderungen wie die aus China.
Wieso sollte das auch anders sein, da würde sich Metzeler ja nur ins eigene Fleisch schneiden und Kunden verlieren..

Goldfisch.

 

[Gast12007]

Wir haben immerhin auch japanische Motorräder

 

[BadBrain]

ALTER SCHWEDE !

kaufe ich nie wieder metzeler !
ich hasse diese mentalität, nach dem motto: Arbeiter in europa verpisst euch, ihr seid alle zu teuer, wir machen das in china, kostet viel weniger.
aber als konsumenten bitte weiter unsere china reifen kaufen. schon klar.

der reifen wird nicht schlecht sein, das geht dort genauso gut wie hier,
aber die kollegen die die früher gebacken haben, denen hat mal irgendwer gesagt "du bist zu teuer, du musst gehen"
so und der kollege kann sich heute sicherlich keine "china"metzeler reifen mehr kaufen, weil nämlich keinen job mehr hat.
oder im nicht ganz so schlimmen falle gehen die leute in rente, werden abgefunden usw. aber diese wichtigen industriearbeitsplätze sind troztdem wech.

Die teile werden ja noch nicht mal billiger,
es geht nur um gewinnmaximierung.

sollten supersportreifen von pirelli/metzeler in zukunft auch aus china kommen, dann ramponieren die sich den ruf aber sicherlich. mehr als jetzt schon.

 

[fiji]

Ich habe mal eine Zeit lang in China gearbeitet in der Produktion. Zwar eine andere Branche aber das hat ja nix zu sagen. Die Chinesen sind schon fleissig und wollen auch lernen. Doch wenn man mal gesehen hat wie die improvisieren bzw einfache produktionsablaufe handhaben kann ich den Unmut verstehen. Sicherlich wird alles geprüft etc aber wenn man gesagt bekommt das über 40% der Produktion mit Mängeln wieder ins Werk kommen schafft das kein vertrauen. Vor allem wenn einheimische lieber Made in Germany kaufen.

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[Regenbogen]

Man kann nicht einfach ein neues Werk im Ausland bauen,
die Leute dann eine Zeit lang ausbilden, vielleicht noch das über Jahrzehnte
gesammelte Wissen von deutschen Fachkräften in Arbeitsanweisungen packen
und glauben, dass dann das Gleiche herauskommt wie bei uns.
Meine Meinung !

 

[Schniepelflitzer]

Selbstverständlich ist die Auslagerung der Arbeitsplätze ins Ausland für die betroffenen Arbeiter in Deutschland bedauerlich. Selbstverständlich ist aber auch, das Auslagerung und Expansion großer Unternehmen nichts neues ist.



Mal eine Frage:

Wie viele von euch haben sich gegen Opel verschworen, weil sie doch auch Werke in England und Spanien haben und nicht ausschließlich in Deutschland produzieren?

Wer will nie wieder BMW fahren, weil sie zahlreiche Montierwekre in Asien betreiben (außerdem ganze Produktionswerke in den USA, Südafrika usw.) und nicht ausschließlich in Deutschland produzieren?

Kapitalismus und Globalisierung, meine Lieben, sind euch doch kein neuer Begriff!
In unserer heutigen Welt ist eine supranationale Verflechtung für große Wirtschaftliche Unternehmen ein regelrechter muss. Jedes wirtschaftliche Unternehmen muss seinen Gewinn maximieren um zu expandieren - und um Konkurenzfähig zu bleiben. Da kommt Mensch an Auslagerung ins Ausland nicht vorbei.

Wir könnten natürlich alles Mögliche ausschließlich in Deutschland produzieren lassen, dann könnten wir uns allerdings das meiste nicht leisten weil
A. die Löhne sinken müssten oder
B. die Preise steigen würden
um mit der Internationalen Konkurenz mithalten zu können.
Die paar Konsumpatrioten die wesentlich teurere Preise hinnehmen würden weil sie von hier sind, würden den Kohl auch nicht fett machen.

Also wie siehts aus ... ein bisschen Chinesische Verhältnisse nach deutschland holen?
die fleißigen Bienchen die uns allerlei Gerätschaften bereiten - die wir sehr fleißig kaufen - können sich diese kaum selbst leisten.


Und zur Qualität aus China:
würde der Überwiegende Teil der in China produzierten Teile nicht funktionieren,
dann würde auch der überwiegende Teil unserer Besitztümer aus Plaste und Elektronik nicht funktionieren.



Schaut euch eure Spielzeuge doch genauer mal an und dann überlegt wie ihr im Alltag auf günstige Preise achtet. ...und schon habt ihr einen weiteren Grund gefunden

 

[BadBrain]

alles klar, geh in zukunft beim logistik dienstleister arbeiten für 8,50 in der stunden.

oder noch besser, geh in einer fabrik arbeiten die hier in deutschland steht, in der aber nach chinesischen verhältnissen produziert wird. lohn umwelt arbeitssicherheit usw.

ich verrat dir jetzt mal was, wenn weiterhin die industrielle infrastruktur in deutschland und, ganz besonders in westeuropa, vernichtet wird, dann können wir sozusagen own packing. denn das ist ein ganz wichtiges pfeiler unseres reichtums.

 

[zaME]

Lies den Post von Schniepelpflitzer bitte nochmal... du scheinst ihn nicht verstanden zu haben.

Produktion im Ausland ist etwas alltägliches, bei uns in der Firma werden auch immer wieder Produktionsbereiche die gut laufen ins Ausland gebracht, wir bekommen dafür neue Fertigungsbereiche hinzu.
Technisches Know-How findet man auch in Fernost oder anderen Bereichen unseres Planeten, man sollte seine Arroganz und Ignoranz beiseite stellen, wir Deutschen sind nicht die einzigen die gute Qualität zustande bringen.

Ich beispielsweise werde mir bei meinem anstehenden Autokauf keinen BMW oder Audi holen, sondern etwas japanisches.

PS: Schaut mal in eure Garage was da für ein Zweirad steht, kommt vermutlich auch nicht aus DE.

 

[BadBrain]

dumm !?

die qualität stellt erstmal keiner in abrede, die KÖNNEN das da genauso gut oder schlecht. (obs dann wirklich in der qualität hergestellt wird, wird noch von nen paar anderen faktoren bestimmt...)
das war erstml gar nicht das thema.

lies meinen post nochmal durch, du scheinst ihn nicht verstanden zu haben.

natürlich wird und wurde immer etwas verlagert, allein um konkurrenzfähig zu bleiben.
fakt ist wir können die augen nicht verschliessen und gar nichts machen, die welt dreht sich troztdem weiter, auch ohne "uns".
fakt ist aber auch, das seit 2 jahrzehnten ganz wesentlich mehr industrieproduktion verlagert wird, als das hier neue entsteht, bzw aufgebaut wird.
und genau das ist n großes problem. s.o.

deshalb finde ich nicht gut, wenn hier industrieproduktion (trotz das sie gewinnbringend ist) verlagert wird.
es spricht ja nichts dagegen im ausland für den dortigen markt zu produzieren. aber hier gehts wiedermal nur darum den gewinn zu maximieren.

japanische motorräder das gleiche ! ich würde mir nie nie nie eine kawsaki oder honda kaufen die in thailand produziert ist.
und die japanischen industriearbeiter sind bei leibe keine großverdiener. (die müssen aber letzlich drunter leiden)

versteh mich nicht falsch, ich bin kein kommunist, aber mitnahmegesellschaft und gnadenlose gewinnmaximierung sind unsozial, umwelt und gesellschaftsfeindlich und wir alle müssen drunter leiden. (und wenn nicht wir direkt, dann andere)

 

[Goldfischentsafter]

Leute bleibt sachlich!

@BadBrain: das mit dem "dumm" kannst du stecken lassen sonst ist hier ganz schnell dicht!

Goldfisch.

 

[Krusty82]

Das Problem ist ja, dass Deutschland sich in den letzten Jahren zu einem Billiglohn Land entwickelt hat und es wird immer schlimmer. Trotz dieser Entwicklung werden Produktionsstandorte nach China verlegt. Das gehört (und ich bin bestimmt auch kein Kommunistenfreund) statlich verboten. Wer nur aus Gier und Gewinnmaximierung seine Produktion nach z.B. China verlegt, müsste für seine Produkte die er in Europa verkaufen will so hohe Strafzölle zahlen, dass er hier nichts mehr verkaufen kann. Weil z.B. die besagten Metzeler Reifen werden ja in Deutschland nicht billiger weil sie in China produziert werden, sie kosten das gleiche und Metzeler sahnt kräftig ab. In ein paar Jahrzehnten wenn Deutschland aufgrund dieser Entwicklung zu Grunde gerichtet wurde und hart erarbeitetes Know-how nach Fernost verschleppt wurde, werden wir uns wundern. Dann reden wir über die "goldenen Zeiten" als Deutschland export Weltmeister war. Wir sitzen zu hause, sind grau haarig, bekommen keine Rente und dürfen uns (zurecht) von unseren Enkelkinder vorhalten lassen warum es Deutschland so schlecht geht und die Chinesen in "Saus und Braus" leben. Tja, selber schuld! Ich vermute den Slogan "Geiz ist geil" wird durch "Rente wär schön" ersetzt.

In diesem Sinne, wenn man die Möglichkeit hat, bewußt kaufen..

 

[KillSwitch]

Gier und Gewinnmaximierung

Das hat damit nicht immer zu tun. Eine AG die schlechte zahlen hat (oder hinter den Erwartungen bleibt) wird am Aktienmarkt sehr schnell abgestraft. Die Konsequenz ist dann aufgekauft zu werden oder Leute entlassen zu müssen, oder beides. Man ist da auch teilweise "zum Erfolg verdammt".

Im Prinzip hat das der Kunde in der Hand. Wie man aber hier auch sieht (und auch überall anders) wird sich wien schnitzel gefreut weil man Bremshebel aus China für kleines Geld bekommt. Das ist das gleiche beim Fernseher und genauso beim Satz Reifen.
Regt euch weniger über die Firmen auf, packt euch an die eigene Nase. Meine Meinung. Es hängt am kaufverhalten, wird "made in germany" nachgefragt wirds auch produziert. Aber dem Kunden ist es ja egal (Hauptsache günstig).

 

[Ralph]

Dann sollten die Reifen wieder wie bis vor gar nicht so langer Zeit 350 Euro kosten und hier alle das mal klaglos zahlen. Dann dürfte das in dem Bereich auch weniger Produktionsverlagerung geben.

Allerdings habe ich hunderte Threads im Sinn, die eben zeigen, das keiner bereit ist eben "deutsche" Preise zu zahlen. Der Thread hier zeigt eine gewisse Schizophrenie und Doppelmoral.

 

[Krusty82]

Da hast recht, die Frage warum jeder an die Börse will sollte man sich auch fragen. Da fängt die Gier nämlich schon an. Es gibt genug super erfolgreiche Unternehmen die keine AG sind. Die Börse wurde ursprünglich einmal aus einem ganz anderen Grund "erfunden" was sie heute ist. Der Ursprung der Börse war eine ganz einfache und gute Idee: Der eine hatte eine gute Idee und der andere das nötige Kapital um diese Idee umzusetzen. UND, beide haben davon profitiert. Heute wird irgendein Unternehmen geschätzt was es eventuell wert sein könnte, dabei handelt es sich um keinen Realwert sondern um einen meist utopischen, theoretischen Schätzwert wie bei z.B. Facebook, Google, Apple usw. Den Einstiegspreis einer Aktie am Tag des ersten Börsengangs kann das Unternehmen selbst bestimmen und dann geht das ganze gezocke los. Zockergewinne werden nicht einmal versteuert, das gibts in keiner anderen Branche außer auf dem Straßenstrich in Rumänien.

@Ralph, ein Satz Reifen kostet doch weiterhin 350 Euro obwohl er in China produziert wird, es gibts ja keine Preisanpassung.

 

[Ralph]

Der Satz Reifen kostet derzeit in der Regel zwischen 180 - 250 Euro

 

[threepeo]

Das mit denn Reifenpreisen stimmt nicht, ich hab im März 160€ für einen Satz
Bridgestone Battlax B 16 gezahlt, fand ich günstig.