Yoshimura
Großgixxer
Themenstarter
Die Isle of Man TT gilt als das älteste, gefährlichste und umstrittenste Motorradrennen der Welt.
Seit 1911 starben 240 Rennfahrer auf dem Straßenkurs und über 300 Touristenfahrer.
Strecke: Snaefell Mountain Course: 60,725 km, über 200 Kurven.
Rundenrekord: 17:11,572 Min. 2013 von John McGuiness aufgestellt auf seiner Honda CBR 1000 RR. Dies ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 211,904 km/h.
Die inoffizielle je gemessene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 332 km/h von Bruce Anstey auf seiner Suzuki GSX-R 1000.
Dies sind Daten, die jedes Motorrad-Herz aufblühen lassen. Und so auch meines. Es ist jetzt gut drei Wochen her, wo ich von der Isle of Man zurückgekommen bin.
Drei Wochen Zeit, Bilder, Videos und Eindrücke zu verarbeiten. Nun möchte ich mit euch meine Erfahrung teilen und euch von meiner unglaublichen Reise berichten. Ich möchte nicht gleich einen 80-Seiten-Bericht hier Posten, deswegen werde ich nach und nach von verschiedenen Urlaubs- „Abschnitten“ schreiben.
Beginnen wir eine Woche vor Abreise...
Die Vorbereitung:
Wir haben den 24.05.2013. Exakt eine Woche vor dem Start meiner Reise. Die Reise zur Isle of Man und dem spektakulärsten Motorradrennen der Welt, der „Tourist Trophy“.
Es ist der Traum eines jeden Motorradfahrers, die Insel einmal im Leben während des Rennens zu besuchen. Und ich habe mir den Traum erfüllt. Am 31.05. geht es los und am 11.06. werde ich dann erst wieder zu Hause sein. Ganze 7 Tage Action, Adrenalin und Benzingeruch pur. (4 Tage gehen für die An- und Abreise drauf!)
Fahren werde ich in einer bunt gemischten Gruppe. Überwiegend aus dem Norden Deutschlands kommende Motorradfahrer in jedem Alter. Gemeinsam sind wir eine ca. 10 Mann starke Truppe, geführt von einem Tourguide .Warum? Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich wollte jemanden dabei haben, der den Weg, die Abläufe und die Strecken kennt. So war ich sicher, das ich pünktlich und heile auf der Insel ankomme.
Ein Jahr vorher haben wir uns schon mal alle getroffen zum Grillen. So konnten wir uns schon mal etwas kennen lernen. Eine echt nette Gruppe.
Da dies immer wieder gefragt wird: Ja, die Reise kostet Geld. Wie viel möchte ich hier nicht sagen. Was man aber sagen kann ist, dass diese preislich mit einem Karibik Urlaub zu vergleichen ist. Die Fähre ist einfach ziemlich teuer, dazu kommt die Unterkunft, die auch bezahlt werden muss. Und wenn man nicht gerade im Zelt schlafen will, nicht gerade günstig ist. Nun muss man aber auch bedenken, dass man tanken muss. Gerade Holland und England sind nicht gerade bekannt für günstige Spritpreise. Und zu alldem hat man ja dann noch nicht gegessen, getrunken und Souvenirs gekauft.
Auch zu beachten ist, dass man lange vorher planen muss. Ich habe 1 Jahr vorher gebucht und war sehr knapp dran. Ich habe gerade so noch einen Platz bekommen.
Kommen wir nun zu meinen Vorbereitungen. Das letzte Wochenende vor der Fahrt habe ich genutzt um das Motorrad komplett auf den Trip vorzubereiten. Also ab in die Garage, Lenkkopflager-Ständer und Schwingen-Ständer dran und ab, hoch damit. Alles demontieren was es zu demontieren gibt auf die Schnelle. . . Alles reinigen, fetten, schmieren und prüfen. Ihr glaubt gar nicht, wo sich überall Dreck sammelt, wenn man mal alles abbaut. Und wie viel vor allem.
Mein Vorderreifen ist noch so gut wie neu, der müsste reichen. Hinten sieht sehr schlecht aus, der muss neu bezogen werden vorher. Also schnell im Netz geschaut was so in Frage kommt. Bei 100,- € das Stück habe ich mich wieder für den PiPo entschieden. Bei dem Preis war die Überlegung eines Sporttourerreifens schnell hinfällig. Außerdem ist mir aufgefallen, dass meine Federgabel rechts undicht ist. So eine Scheiße. Simmering durch. Also in der Werkstatt angerufen und einen Termin gemacht. Reifen und Simmering bitte einmal neu. Am Dienstagmorgen konnte ich alles hin bringen, mittags wieder abholen. Zwischenzeitig habe ich alles auf Hochglanz geputzt und poliert. Soll ja alles tip top sein. Man geht ja auch nicht mit dreckigen Schuhen in die Kirche.
Als alles zusammen gebaut war und ich den Hobel abgelassen habe für eine Testfahrt bemerkte ich im Lenker ein leichtes Klacken . . . oh nein . . . was war das? Ich habe mir das genauer angeschaut und bemerkt, dass mein Lenkungsdämpfer im Arsch ist. Mist…3 Tage vor Abfahrt. Meine Werkstatt sagt: "Bau aus und fahr ohne!" Gleich erinnerte ich mich an das Video von der TT, wo der eine Fahrer die Kontrolle verliert über sein Motorrad, weil der Lenker sich aufpendelt. Nein, ich fahre nicht ohne. Der Gebrauchtmarkt zeigte mir auch viele Angebote, sodass ich gleich zugeschlagen habe.
Die Zeit nutzte ich um mir Motorrad Utensilien zu kaufen: wasserabweisende Handschuhe, Regenkombi, brustabdeckende Sturmhaube, Gepäckrolle, Kettenspray und Kettenreiniger. Schließlich fahre ich zur Isle of Man. Die Insel des Regens. Sicher ist sicher.
Überschattet von dem ersten Toten, der Rennfahrer Yoshinari Matsushita, packe ich meine Sachen. Am Montag schlug es ihn aus der Ballacrye-Kurve raus. Jede Hilfe kam zu spät. Doch schnell war dies wieder in Vergessenheit geraten. Die Vorfreude war einfach zu groß um über solch traurige Nachrichten nachzudenken.
Um all meine Sachen auf die Insel zu bekommen habe ich mir einen Tankrucksack gekauft und eine mittelgroße Gepäckrolle für hinten drauf. Das müsste reichen. Als alles fertig war habe ich zur Probe alles aufgeschnallt. Es passt. Die Gepäckrolle längs auf den Sozi-Sitz drauf und mit Expander an den Sozi-Fußrasten fest gemacht. Da bewegt sich nichts mehr. Das Moped ist an der Gepäckrolle fest. Der Tankrucksack hingegen hat Probleme gemacht, sodass ich ein „Stockwerk“ runter machen musste. Hat aber immer noch alles rein gepasst. Schließlich habe ich nur das Nötigste mit. Fliegentücher, Schnellwachs, Microfasertuch, Kettenspray, jede Menge Dosen Cola und ein Foto meiner Freundin. Viel Platz für Shirts und Schlüpper war nicht mehr. Aber wer braucht das schon? Man trägt ja doch fast nur die Lederkombi. :-)
Am Mittwoch war dann auch der LKD da. Zum Glück. Schnell eingebaut und dann war mein Babe auch fertig. Fertig für die geilste Tour der Welt. Schnell noch eine kleine Probefahrt mit Tankstopp eingelegt. Der Tank war komplett leer. Also einmal 16,13 Liter für 1,54 €. Der Kilometerstand liegt bei 15540 KM.
Am Donnerstag noch mal den freien Tag mit der Freundin genutzt, bevor es losgeht. Abends habe ich noch einmal einen Blick in die Garage geworfen. Ein letztes Mal mache ich das Licht aus bevor ich den Schlüssel umdrehe und „der Insel“ entgegen fahre. Ich mag es nicht zugeben aber ich bin mega aufgeregt…
Seit 1911 starben 240 Rennfahrer auf dem Straßenkurs und über 300 Touristenfahrer.
Strecke: Snaefell Mountain Course: 60,725 km, über 200 Kurven.
Rundenrekord: 17:11,572 Min. 2013 von John McGuiness aufgestellt auf seiner Honda CBR 1000 RR. Dies ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 211,904 km/h.
Die inoffizielle je gemessene Höchstgeschwindigkeit liegt bei 332 km/h von Bruce Anstey auf seiner Suzuki GSX-R 1000.
Dies sind Daten, die jedes Motorrad-Herz aufblühen lassen. Und so auch meines. Es ist jetzt gut drei Wochen her, wo ich von der Isle of Man zurückgekommen bin.
Drei Wochen Zeit, Bilder, Videos und Eindrücke zu verarbeiten. Nun möchte ich mit euch meine Erfahrung teilen und euch von meiner unglaublichen Reise berichten. Ich möchte nicht gleich einen 80-Seiten-Bericht hier Posten, deswegen werde ich nach und nach von verschiedenen Urlaubs- „Abschnitten“ schreiben.
Beginnen wir eine Woche vor Abreise...
Die Vorbereitung:
Wir haben den 24.05.2013. Exakt eine Woche vor dem Start meiner Reise. Die Reise zur Isle of Man und dem spektakulärsten Motorradrennen der Welt, der „Tourist Trophy“.
Es ist der Traum eines jeden Motorradfahrers, die Insel einmal im Leben während des Rennens zu besuchen. Und ich habe mir den Traum erfüllt. Am 31.05. geht es los und am 11.06. werde ich dann erst wieder zu Hause sein. Ganze 7 Tage Action, Adrenalin und Benzingeruch pur. (4 Tage gehen für die An- und Abreise drauf!)
Fahren werde ich in einer bunt gemischten Gruppe. Überwiegend aus dem Norden Deutschlands kommende Motorradfahrer in jedem Alter. Gemeinsam sind wir eine ca. 10 Mann starke Truppe, geführt von einem Tourguide .Warum? Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich wollte jemanden dabei haben, der den Weg, die Abläufe und die Strecken kennt. So war ich sicher, das ich pünktlich und heile auf der Insel ankomme.
Ein Jahr vorher haben wir uns schon mal alle getroffen zum Grillen. So konnten wir uns schon mal etwas kennen lernen. Eine echt nette Gruppe.
Da dies immer wieder gefragt wird: Ja, die Reise kostet Geld. Wie viel möchte ich hier nicht sagen. Was man aber sagen kann ist, dass diese preislich mit einem Karibik Urlaub zu vergleichen ist. Die Fähre ist einfach ziemlich teuer, dazu kommt die Unterkunft, die auch bezahlt werden muss. Und wenn man nicht gerade im Zelt schlafen will, nicht gerade günstig ist. Nun muss man aber auch bedenken, dass man tanken muss. Gerade Holland und England sind nicht gerade bekannt für günstige Spritpreise. Und zu alldem hat man ja dann noch nicht gegessen, getrunken und Souvenirs gekauft.
Auch zu beachten ist, dass man lange vorher planen muss. Ich habe 1 Jahr vorher gebucht und war sehr knapp dran. Ich habe gerade so noch einen Platz bekommen.
Kommen wir nun zu meinen Vorbereitungen. Das letzte Wochenende vor der Fahrt habe ich genutzt um das Motorrad komplett auf den Trip vorzubereiten. Also ab in die Garage, Lenkkopflager-Ständer und Schwingen-Ständer dran und ab, hoch damit. Alles demontieren was es zu demontieren gibt auf die Schnelle. . . Alles reinigen, fetten, schmieren und prüfen. Ihr glaubt gar nicht, wo sich überall Dreck sammelt, wenn man mal alles abbaut. Und wie viel vor allem.
Mein Vorderreifen ist noch so gut wie neu, der müsste reichen. Hinten sieht sehr schlecht aus, der muss neu bezogen werden vorher. Also schnell im Netz geschaut was so in Frage kommt. Bei 100,- € das Stück habe ich mich wieder für den PiPo entschieden. Bei dem Preis war die Überlegung eines Sporttourerreifens schnell hinfällig. Außerdem ist mir aufgefallen, dass meine Federgabel rechts undicht ist. So eine Scheiße. Simmering durch. Also in der Werkstatt angerufen und einen Termin gemacht. Reifen und Simmering bitte einmal neu. Am Dienstagmorgen konnte ich alles hin bringen, mittags wieder abholen. Zwischenzeitig habe ich alles auf Hochglanz geputzt und poliert. Soll ja alles tip top sein. Man geht ja auch nicht mit dreckigen Schuhen in die Kirche.
Als alles zusammen gebaut war und ich den Hobel abgelassen habe für eine Testfahrt bemerkte ich im Lenker ein leichtes Klacken . . . oh nein . . . was war das? Ich habe mir das genauer angeschaut und bemerkt, dass mein Lenkungsdämpfer im Arsch ist. Mist…3 Tage vor Abfahrt. Meine Werkstatt sagt: "Bau aus und fahr ohne!" Gleich erinnerte ich mich an das Video von der TT, wo der eine Fahrer die Kontrolle verliert über sein Motorrad, weil der Lenker sich aufpendelt. Nein, ich fahre nicht ohne. Der Gebrauchtmarkt zeigte mir auch viele Angebote, sodass ich gleich zugeschlagen habe.
Die Zeit nutzte ich um mir Motorrad Utensilien zu kaufen: wasserabweisende Handschuhe, Regenkombi, brustabdeckende Sturmhaube, Gepäckrolle, Kettenspray und Kettenreiniger. Schließlich fahre ich zur Isle of Man. Die Insel des Regens. Sicher ist sicher.
Überschattet von dem ersten Toten, der Rennfahrer Yoshinari Matsushita, packe ich meine Sachen. Am Montag schlug es ihn aus der Ballacrye-Kurve raus. Jede Hilfe kam zu spät. Doch schnell war dies wieder in Vergessenheit geraten. Die Vorfreude war einfach zu groß um über solch traurige Nachrichten nachzudenken.
Um all meine Sachen auf die Insel zu bekommen habe ich mir einen Tankrucksack gekauft und eine mittelgroße Gepäckrolle für hinten drauf. Das müsste reichen. Als alles fertig war habe ich zur Probe alles aufgeschnallt. Es passt. Die Gepäckrolle längs auf den Sozi-Sitz drauf und mit Expander an den Sozi-Fußrasten fest gemacht. Da bewegt sich nichts mehr. Das Moped ist an der Gepäckrolle fest. Der Tankrucksack hingegen hat Probleme gemacht, sodass ich ein „Stockwerk“ runter machen musste. Hat aber immer noch alles rein gepasst. Schließlich habe ich nur das Nötigste mit. Fliegentücher, Schnellwachs, Microfasertuch, Kettenspray, jede Menge Dosen Cola und ein Foto meiner Freundin. Viel Platz für Shirts und Schlüpper war nicht mehr. Aber wer braucht das schon? Man trägt ja doch fast nur die Lederkombi. :-)
Am Mittwoch war dann auch der LKD da. Zum Glück. Schnell eingebaut und dann war mein Babe auch fertig. Fertig für die geilste Tour der Welt. Schnell noch eine kleine Probefahrt mit Tankstopp eingelegt. Der Tank war komplett leer. Also einmal 16,13 Liter für 1,54 €. Der Kilometerstand liegt bei 15540 KM.
Am Donnerstag noch mal den freien Tag mit der Freundin genutzt, bevor es losgeht. Abends habe ich noch einmal einen Blick in die Garage geworfen. Ein letztes Mal mache ich das Licht aus bevor ich den Schlüssel umdrehe und „der Insel“ entgegen fahre. Ich mag es nicht zugeben aber ich bin mega aufgeregt…