Auf Baumarktöl verzichte ich ebenfalls gerne und gänzlich, seit mir bei einer alten Triumph Bonneville aus den 60ziger Jahren, der Öldruck abhanden kam.
Nach etwa 3 Jahren beginnen sich in der Regel die Additive eines jeden Mehrbereichöls aufzulösen, auch das unbenutzte und verschlossene in einem Originalgebinde. Wobei eine unsachgemäße Lagerung diese Alterung noch beschleunigt, das ist der aus meiner Sicht einzige Nachteil eines Mehrbereihöls gegenüber einem Einbereichöl. Also das gelagerte Gebinde immer vor zuviel Wärme, Kälte, zuviel Sonnenlicht und hoher Luftfeuchtigkeit schützen. Allerdings kenne ich nur wenige die das Motoröl länger als 2 Jahre im Motor belassen, wollte es nur mal erwähnen.
Wenn das Motoröl nachweislich die Hälfte der Ölwechselintervallzeit noch nicht erreicht hat, und auch nicht älter als 2 Jahre ist, dann Wechsel ich es bei meinen Fahrzeugen oder den Fahrzeugen von Freunden und Bekannten in der Regel nicht, es sei denn es besteht der ausdrückliche Wunsch, oder beim letzten Wechsel hatte ich etwas auffälliges im Motoröl aufgefunden und will sichergehen. Hat das Motoröl allerdings die Hälfte der Ölwechselintervallzeit überschritten oder ist älter als 2 Jahre, dann sollte man es auf jeden Fall wechseln, weil das gebrauchte Motoröl bedingt durch die Scherkräfte unseres Getriebes und der Nasskupplung sowie dem Punch der Kurbelwangen, und der natürlichen Mehrbereich Halbwertzeit, nicht mehr den optimalen Schutz des Motors garantieren kann. Die Vertragshändler gehen immer auf Nummer Sicher und raten bei Ihren Überwinterungsangeboten meist dazu das Motoröl vor dem Einmotten zu wechseln, weil die giftigen Schwebstoffe und Säuren die mit der Zeit im Öl gebunden werden, sich über Winter am Ölwannenboden im Sumpf wieder absetzen. Das kann u.U. beim Starten im nächsten Frühjahr zu unschönem führen, wenn die Ölpumpe u. U. erst mal nur den Morast hoch in den Zylinderkopf fördert. Das stell ich mir nicht als wünschenswert vor, und hat schon so manchen Ölfilter verstopft, Deshalb Wechsel ich das Motoröl ab einer Einlagerungsdauer von mehr als 3 Monaten, lieber vorm Einwintern, bei vorher gut warm gelaufenem Motor. Der Motor sollte richtig gut warm sein, damit das bei der Verbrennung entstehende Kondenswasser komplett aus dem Motorinnenraum verschwunden ist, und sich nicht an nicht vom Öl benetzten Motorteilen während der Einlagerungsmonate zu schaffen macht. Auch verschließe ich mittels einem öligen Lappen die Mündung des Endschalldämpfers, damit sich die Luftfeuchte in der Garage über den Winter nicht in den Motor zieht. Die Einlassseite hingegen ist durch den Luftfilter geschützt. Manche Bekannte fahren allerdings ohne Luftfilter mit offenen Trichtern, dann gehe ich auch hier vor wie beim Endschalldämpfer.
Ich weiß manche starten auch im Winter ab und an den Motor, und lassen den dann bissel laufen. Darauf verzichte ich, weil sich m. M. nach das Kondenswasser welches sich zwischenzeitlich auf der Öloberfläche abgelegt hat, mit dem Motoröl vermischt, was u. u. U. zu einer Herabsetzung der Schmierleistung führen kann. Lieber baue ich die Zündkerzen raus und träufle Motor- oder Zweitaktöl oder sprühe Korrosionsöl in die Kerzenlöcher - was gerade zur Hand ist, lege dann den 6ten Gang ein und schiebe das Motorrad vor und zurück, oder drehe das Hinterrad per Hand bei eingelegtem 6ten Gang. Damit stelle ich sicher dass sich so viel wie möglich Motor- und Getriebeteile bewegen und schützend durchs Öl gezogen werden. Danach schraube ich die Kerzen wieder rein.