Müllmann
Supergixxer
Themenstarter
Motorradfahrerjargon...... habe ich aus einem anderen Forum .... Ich find's der Brüller (gab es bestimmt schon mal in der Richtung, ich hab auch noch net alles gelesen... ;-)
Als Motorradfahrerjargon wird die unter Motorradfahrern gebrauchte Spezialsprache (Jargon) bezeichnet.
Im Laufe der Jahre hat sich ein Wortschatz gebildet, der die vielfältigen Situationen des Motorradfahrens bildhaft darstellt und die subkulturelle Abgrenzung zu anderen Verkehrsmitteln und deren Benutzern betont. Daneben entstanden auch für viele Motorräder Synonyme, die sich von bestimmten Eigenschaften oder der Bezeichnung ableiteten.
Analog der Autoszene entstanden auch im Motorradbereich vielfältige Interpretationen der Markennamen um bestimmte Eigenschaften, Zu- oder Abneigungen zu betonen.
Ein weiterer Bereich ist der sogenannte „Motorradfahrergruß“. Basierend auf dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Motorradfahrer ist es heute noch üblich, dass sie sich im Straßenverkehr grüßen. In der Szene kursieren diverse scherzhafte Anleitungen, wie und wen man richtig grüßt.
Beispiele
• Abflug - Sturz
• Angstnippel - Sicherheitsstifte an den Fußrasten
• Angststreifen oder Angstrand- Fläche am Rand der Motorradreifen, die noch nicht mit Asphalt in Berührung kam
• Benzin reden - ausgiebig über Motorräder, Motorradfahrer und das Motorradfahren sprechen
• Bürgerkäfig oder Dose - Auto
• Eierfeile - extrem unbequemes sportliches Motorrad
• flattern - zum Teil gefährliches Wackeln des Motorrades bei schneller Fahrt
• kurvenräubern - schnelles Durchfahren von Kurven
• Joghurtbecher - Meist japanische Motorräder mit Vollverkleidung
• Moped (auch: Mopped) - wertfreie Bezeichnung für Motorräder jeder Größe
• Reisschüssel oder Reiskocher - Motorrad aus asiatischer Produktion
• Rennleitung - Sehr häufige Umschreibung für die Polizei
A
• Abflug - Sturz.
• ablegen - stürzen, auch "geordnet ablegen", wenn der Kampf um die Aufrechte verloren geht
• abspulen (Kilometer abspulen) - eine Strecke zurücklegen.
• absteigen - Sturz (Euphemismus) Wird verwendet, um zu demonstrieren, dass man selbst in kritischen Lagen alles unter Kontrolle hat und nicht von außen beeinflusst wird.
• abtanken - Toiletten aufsuchen zur Verrichtung einer Notdurft.
• abwürgen - (1) Einen Motor durch Überlastung zum Stillstand bringen.
• Achseltrockner - Chopper mit Ape Hanger
• Achtler - liebevoll für 125cm³-Maschine (ein Achtel Liter Hubraum)
• Affenschaukel - s. Ape Hanger
• Affentwin - Honda Africa Twin 650
• Alpenreiter - BMW-Fahrer
• Alpenschlegel - KTM-Einzylindermotorrad
• Alteisen (aus Milwaukee) - Harley-Davidson
• Altherrentour - Gruppenausfahrt erfahrener Biker mit flotterer Gangart (Gegenteil von Blümchenpflücker)
• andrücken - motiviert Gas geben, um die Durchschnittsgeschwindigkeit zu steigern
• angasen - den Gasgriff als Heizgriff benutzen
• Angstkante - siehe Angstrand
• Angstnippel - an den Enden der Fahrerfußrasten angebrachte, zur Fahrbahn hin gerichtete Stifte, die bei zunehmender Schräglage deutlich vor dem kritischen Bereich (Schräglagenfreiheit, Haftgrenze) aufsetzen, um Fahrer oder Fahrerin durch Geräusch und Bewegung frühzeitig zu warnen. Können bedenkenlos oder gewissenlos abgeschraubt werden, je nach Weltanschauung. Der gefühlvolle Planschliff im Fahrtbetrieb ist für akribisch-geduldige Charaktere ebenfalls denkbar.
• Angstrand - (Angststreifen, Angstschwarte, Vernunftstreifen) Der am Motorradreifen sichtbare Beweis zauderhaften Fahrstil, ein mehr oder minder breiter Rand nicht angefahrenen Profils am Hinterreifen, auf dessen Feststellung gemeinhin mit einem gemurmelten „geringe Schräglagenfreiheit“ begegnet wird. Alternativ auch als Nebeneffekt lebensverlängernden Fahrstils propagiert (Schräglagenreserve), was im Extrem betrieben zum Bahnplatten führt.
• ankern, den Anker werfen - hart bremsen. „...da hat er noch in letzter Sekunde den Anker geworfen...“.
• ansniffen - Das Heranfahren an eine Reihe anderer Fahrzeuge vor einer Kurve (primär Motorräder - Autos und andere Verkehrshindernisse sollte man davor schon überholt haben!).
• Anti-Dive-System - Aus dem englischen: Anti-Tauch-Vorrichtung; soll das starke Eintauchen der Telegabel beim Bremsen verhindern, funktioniert aber genauso wenig wie das von dem Amsterdamer Joop de Dijver erfundene Dijve-System, dass das Versinken von in die Gracht gefallenen Fahrrädern verhindern soll.
• Anlasser am Daumen - Bezeichnung für Motorradbesitzer, die ihre Maschine mit dem Daumen (E-Starter) starten statt mit einem Kickstarter (abschätzig)
• Ape Hanger - Affenschaukel, Lenker mit sehr hohen Enden (Tief sitzen, weit greifen oder Nie wieder Achselschweiß) auch: 8x4-Lenker
• Applauskurve - fahrerisch anspruchsvolle Kurve auf einer anerkannten öffentlichen Heizstrecke. An Wochenenden versammeln sich dort Zuschauer, um besonders gelungene Durchfahrten oder auch Abflüge(in der Regel Kaltverformung des Krads) zu beklatschen.
• Aquarium - Integralhelm
• Arschheizung - s. Seatpipe
• Asphaltfräse - extrem schmale Reifen ("Straßenflex")
• aufduttln - beabsichtigtes (zum Zwecke des Duttl-Anschleifens) oder unbeabsichtigtes (Lowsider) Aufsetzen der Boxerzylinder einer BMW am Asphalt
• aufschippen - ordentlich am Gas drehen.
• aufschnupfen - vorausfahrende Konvois „als Line zu sich nehmen“, also überholen
• aufzünden - auf der Rennstrecke fahren
• ausdrehen - erst dann in den nächsten Gang schalten, wenn der Motor seine Höchstdrehzahl erreicht hat
• ausreiten - s. Hanging Off, auch normale Ausfahrt auf der Hausstrecke
• auswringen - ausdrehen bis in den roten Bereich
• Autofahrer - natürlicher Feind des Motorradfahrers. Autofahrer versuchen ihre Beute vornehmlich durch falsches Abbiegen und Schneiden zu erlegen, was nur bei kleinen Krads und sehr bequemen Kradfahrern funktioniert. Motorradfahrer revanchieren sich durch Rechtsüberholen und Fingerzeigen.
B
• Backenbremse - Einzige Möglichkeit der Verzögerung für einen gestürzten Motorradfahrer, der eine Kurve zu schnell angegangen ist.
• Backflip - 360° Salto rückwärts beim Freestyle Motocross
• Backfiring - brabbelndes Geräusch aus dem Triumph Sprint Endtopf, wenn der Motor sich im Schiebebetrieb befindet
• Bahnfahren - bei vielen Tourenfahrern streng verpönte Fortbewegung auf der Bundesautobahn
• Bahnplatten - durch kurvenparkende Fahrweise unterstützte, letztlich jedoch durch exzessiven Autobahnbetrieb hervorgerufene reifenmittige Profilminimierung
• Bakterie - Batterie
• ballern - rücksichtsloses und rasantes Fahren
• Bandit - oft gefahrenes Suzuki-Modell (GSF 1200), das häufig vergeblich zum Streetfighter umgebaut wird. Gibt es als Kult, Pop, Neo und Evo.
• Begrenzer - Drehzahlbegrenzer, Vorrichtung, die verhindert, dass der Motor höher als eine bestimmte Drehzahl dreht. „In den Begrenzer rennen“: den Motor so hoch drehen, dass er vom Begrenzer abgeregelt wird.
• Beiwagen - Dem Anhänger verwandtes, einrädriges Vehikel, das seitlich am Motorrad befestigt wird, die Transportleistung um 100 Prozent verbessert, seine Fahreigenschaften aber um 150 Prozent verschlechtert, es sei denn der Gespannfahrer beherrscht dasselbige. Von den meisten Solofahren belächelt.
• Benzin reden - Gespräche, Diskussionen übers Motorrad, Heldenberichte am Lagerfeuer
• Bergwandern, sportliches - Rennmäßiges Abrasen von Alpenpässen unter Zuhilfenahme eines Motorrades
• Betonmischer - ursprünglich der Spitzname der Moto Guzzi-Falcone 500 cm³, heute für alle Guzzi-Modelle. Der liegende Einzylindermotor der frühen Guzzis wurde der Legende nach in der Nachkriegszeit aus einem Betonmischmaschinenantrieb entwickelt.
• BIG - auch „die Big“ oder Dr. (sprich 'Doktor') Big, liebevolle Bezeichnung für die Einzylinder-Enduros DR750 und DR800 von Suzuki
• Biker - (1) Fahrradfahrer. (2) (auch Rocker) Ein meist bierbaeuchiger Tschopperfahrer mit Kutte, der in einem MC [Motorradclub] Mitglied ist und sich mit Gleichgesinnten auf Bikertreffen trifft. "Normalos, Moechtegern-Motorradfahrer und Eisdielenposer", die sich beispielweise ein Sportmotorrad kaufen, ohne es jemals artgerecht zu bewegen und durch ihren breiten Angstrand leicht zu erkennen sind, bezeichnen sich haeufig ebenfalls als Biker. Echte[tm] Motorradfahrer, für die das Fahren eines Motorrades mehr ist als blosse Fortbewegung, Posen oder Kontaktsuche zu Gleichgesinnten, meiden den negativ besetzten Begriff des Bikers und ziehen die Bezeichnung "Kradist" vor.
• Bikini-Verkleidung - Verkleidung eines Motorrades, die im Gegensatz zur Vollverkleidung nicht die ganze Maschine, sondern zur Verbesserung der Optik nur die hässlichsten Teile der Motorrades abdeckt. Bei Frauen sollen Bikinis genau das Gegenteil tun.
• Blade - Bezeichnung für eine Honda CBR Fireblade
• Blase - Tank
• blasen - intensiv fahren, z.B. „Morgen blasen wir zum Gardasee.“
• Blümchenpflücker - (auch: Landschaftsgucker) abschätzig für genussvolles Touren in Verbindung mit Tourismus.
• Bock - liebevolle Bezeichnung für das Motorrad
• Bodenprobe - Sturz. „Eine Bodenprobe nehmen“ = stürzen
• Bodenübung - Auswirkung des Sturzes
• Bolle - Honda Kurzname für eine CB 900 F/F2 Bol d´Or (auch liebevoll Boldi oder Bolli genannt, mitunter zählen auch die CB 750 F (dohc) dazu, die sogenannten Baby-Boldor)
• bollern - Fahren mit einer Ducati, wegen des bollernden Auspuffklangs
• Bonnie -Triumph Bonneville
• Bonsai-Harley - liebevoll für japanische (möchtegern-) Chopper, wie z.B. Daelim 125er oder Yamahas kleine Virago-Modelle
• Boosten - Mäxchen-Fahrer bezeichnen das Bewegen ihres Heizeisens (Yamaha VMX1200 V-max) so. Der Name kommt vom V-Boost-System, einer per Servomotor gesteuerten Klappe zwischen je zwei Vergasern, die ab einer gewissen Drehzahl öffnet.
• Boot - Beiwagen an Gespannen
• Bordwerkzeug - Werkzeug, um Wand-Borde zu montieren. Da Motorradfahrer solche Werkzeuge selten brauchen, halten die meisten Motorrad-Hersteller Bordwerkzeuge für überflüssig.
• Braincap - „Gehirnabdeckung“, Halbschalenhelm ohne Wangen- und Kinnschutz
• Bratpfannen - runde Schweineohren
• bratzen - sich bratzen = sich ablegen, in Norddeutschland auch für "fahren" (durch die Gegend bratzen)
• Bremsscheibe - Schutzscheibe, die stechende und beißende Insekten wie Bremsen, Bienen und Wespen vom Fahrer fernhalten soll.
• Bremsschlitten - Bezeichnung für Sozia als Entschuldigung für nicht erreichen der Tagesform
• brennen, lassen - siehe Burn-Out
• Brenner - Rennmotorrad
• Brennplatte - eine speziell für Burn-Outs hergerichteter Platz aus Beton, Holz oder Asphalt
• Brot-und-Butter-Motorrad - ein einfaches, praktisches und günstiges Alltagsmotorrad
• Brotdose, Brotkasten - (1)Quaderförmiger Auspuffendtopf der MZ Country 500, Baghira und Black Panther; (2) Luftfilterkasten älterer Buell-Modelle
• Brother - Mitglied in einem Motorradclub
• Bruchstrichfahrer - Fahrer von Motorrädern mit Saisonkennzeichen, da die Anordnung der Zulassungsmonate an einen Bruch erinnert
• Brückenstein - Japans Antwort auf Metzelers Elefant: Bridgestone
• Brülltüte (auch Krawalltüte) - eine im Allgemeinen nachträglich zum Sound-Upgrade nachgerüstete Auspuffanlage, die nicht vom TÜV eingetragen wird, sondern Probleme mit der Rennleitung herbeiführt.
• BSE - Bleischwere Enduro; Motorrad, das nach Enduro aussieht, jedoch für manche zu schwer scheint, um wie eine Enduro bewegt zu werden.
• Bückeisen - Sportmaschine (wg. der sportlich gebückten Haltung der Fahrers)
• (wachtmeister) - Liebevoll gemeinter Ausdruck für Polizist. Leitet sich aus der Tatsache ab, dass Polizisten Motorradfahrern gegenüber meist in Herden auftreten und viele von ihnen auf ein Motorrad wie auf ein rotes Tuch reagieren.
• Bürgerkäfig - Personenkraftwagen (auch: Dose) die Wortschöpfung wird dem österr. Motorradmagazin Reitwagen zugeschrieben
• Burn out [börnaut] - ‘Burning out’ beschreibt das Durchdrehen des Hinterrades bei stehendem Motorrad, wodurch sich der Hinterreifen in Rauch und einen schwarzen Strich auf der Straße umwandeln lässt. Siehe auch: Kreis ziehen.
• Busa - Suzuki GSX1300R Hayabusa
C
• Cali - Moto Guzzi California
• Campingklo - Motorroller
• Chapter, Charter - lokale Sektion eines überregionalen Motorradclubs
• Charakter - Summe der werksseitigen und im Laufe der Zeit erworbenen Mängel eines Motorrads. Ein Motorrad, das z. B. schlecht anspringt, klappert, ölt, ein grottenschlechtes Fahrwerk und lebensgefährlich unwirksame Bremsen hat, hat sehr viel Charakter. Wird i. d. R. nur vom Besitzer so gebraucht, alle anderen sagen „Schrottschüssel“.
• Chopper [tschoppa, süddt.: dschobbr] - im ursprünglichem Sinne ein Motorrad, bei dem alles unnötige abgebaut wurde (vom englischen to chop) – heutzutage eine Motorradform mit langer Gabel und niedriger Sitzposition (aber teilweise auch mit allem unnötigen Schnickschnack beladen).
• Christbaum - Scherzhaft für Honda Gold Wing wegen oft umfangreicher Zusatzbeleuchtung
• Caffeeracer [coffireiser] - Nostalgisch aufgemachte Rennmotorräder, die für wirklich schnelles Fahren weniger geeignet sind als für das Fahren von einer Eisdiele zur nächsten, nicht zu verwechseln mit Cafe Racer.
• Colours - „backpatch“ Farben bzw. Klub-Emblem von MC-Mitgliedern. Ratsam, sich mit solchen Leuten nicht anzulegen oder gar ihre Farben zu beleidigen.
• Crosser - leichtes Geländemotorrad ohne Straßenzulassung. Meist Einzylinder zwischen 125 und 650 cm³. Merke: Vollcrosser gibt es nicht!
• Cruiser - Eine in den 1990er Jahren aus den Softchoppern entstandene Motorradgattung (Harleyoide) in nostalgisierendem Design zum behäbigen Dahinblubbern (nicht zwangsläufig langsam).
• Custom Bike [seltener auch Cuztom - engl. to customize: anpassen] - Individuell verändertes oder völlig eigen konstruiertes / zusammengebautes Motorrad.
D
Damenknöpfchen - Abfällige Bezeichnung des E-Starterknopfes. Bevorzugt benutzt von der Kickstarterfraktion.
• Dampfkesselverein - Andere Bezeichnung für TÜV. Gerne verwendet von Alteisentreibern
• Deckl - Führerschein in Österreich, kommt von Pappe, die im süddeutschen und österreichischem Sprachgebrauch auch als Pappe(n)deckl (oder deggl [je nach Dialektfärbung]) bezeichnet wird.
• Desmo-Twin - V2-Motor von Ducati mit desmodromischer Ventilsteuerung, auch Motorräder mit einem solchen Motor
• Dickmilchvergaser - hubraumstarke Einzylinder-Motorräder
• Dicke - Suzuki GSX 1400 - liebevoll von der Fahrer-Gemeinde benannter Sporttourer
• Dickschiff - Weitläufige Bezeichnung für schweres und oder breites Motorrad
• Diva - (1) Yamaha XJ Diversion. (2) Charakterisierende Bezeichnung für alle italienischen Motorräder (außer Moto Guzzi): Elegant, aber zickig und teuer.
• Dixi Klo - BMW C1 Roller (u.a. futuristisch aussehende Roller), siehe auch Dixi-Klo.
• Domi, Domina - Kurzbezeichnung für Honda NX650 Dominator
• Donut [dounat] - neudeutsch, s. Kreis ziehen
• Dose - Auto
• Dosenbahn auch BAB, oder Bundesautobahn. Straßen, auf denen man allenfalls Biker, seltenst aber Motorradfahrer trifft.
• Dosenkrad - Honda Gold Wing oder ähnliches
• Dosentreiber - Autofahrer
• Dragster - Auf kurzzeit Höchstleistung getunte Motorräder siehe Super Street Bike
• DR Big - gesprochen „Doktor Big“, s. BIG
• Drehorgel - Motorrad, das seine volle Leistung erst bei sehr hohen Drehzahlen hat
• Drei, die großen - Die drei führenden Handelsketten für Motorradzubehör, -kleidung, Helme etc.: Polo, Louis, Hein Gericke, auch scherzhaft: Prolo, Louise und Hein Gerippe
• Dreiviertel GIXXER - die 750 ccm-Ausführung aus der GIXXER-Reihe von Suzuki. (In Österreich: "Simahoibagixn" )
• Drei-Zimmer-Küche-Bad - Honda Gold Wing mit Beiwagen. (In Österreich: "Zimmer-Kuchl-Kabinett")
• drücken - das Motorrad für die Kurve in Schräglage bringen, dabei jedoch den Oberkörper in der Senkrechten belassen. Wird bei plötzlichen Ausweichmanövern, schnellem Slalom und besonders in Linkskurven enger Bergsträsschen zur Lebensverlängerung eingesetzt. Gegensatz: legen
• Dschobberle - kleine Chopper (125er)
• Duc - Ducati
• durchladen - beim starken Beschleunigen, z. B. aus einer engen Kurve heraus, schnell (kupplungsfrei) vom ersten oder zweiten bis in den höchsten Gang schalten.
• durchsteppen - durchladen, aber mit umgekehrtem Schaltschema (erster Gang ist oben, hochgeschaltet wird durch Heruntertreten des Schalthebels)
• Dutt(e)l - Zylinder(kopf) eines BMW Motorrades.
• Duttlbär - BMW-Motorrad mit Boxermotor (nicht zwangsläufig abschätzig gemeint).
• Dunstkiepe - Umgangssprachlich für Motorradhelm
E
• 1% er - jemand der kompromisslos nach dem Kodex der Rockerszene lebt
• Else - liebevoller Beiname der Suzuki LS 650 Savage
• Eierfeile - extrem unbequemes sportliches Motorrad
• Eierschaukler - gemeiner Chopperfahrer (wie etwa Honda VT 750 C Shadow und Konsorten)
• Einbauküche - gemeinhin abschätzig für Honda Gold Wing (besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der Einbaulage der Mikrowelle („oben liegende Mikrowelle?“) - ein besonders gelungenes Wortspiel, das in genialistischem Gedankenbogen Einbauküche und Nockenwelle vereint
• einfangen - das Motorrad vor einer Kurve wieder auf eine überlebenskompatible Geschwindigkeit abbremsen
• einnieten - stark beschleunigen / Gas geben
• einsommern - tut der begeisterte Motorradfahrer sein Auto spätestens Anfang März (Gegenteil: aussommern - frühestens Anfang November)
• Eintopf - liebevoll für Einzylinder
• Einbaum - vom Reitwagen kreierte Bezeichnung für einen Einzylinder
• Eisen - Motorrad. Wird meist zusammengesetzt für einen bestimmten Motorradtyp benutzt: Heizeisen, Flacheisen, Alteisen.
• Eisenarsch (amerikanisch „iron butt“) - bekennender Langstreckenfahrer
• Eisenhaufen - gemeinhin abschätzig für Harley-Davidsons bzw. Harleyoide
• Eisenhaufentreiber - Fahrer einer Suzuki Katana 1100
• EisenSchwein - (1) Motorräder der MZ ES-Baureihe. (2) Yamaha XS 1100. (3) Allg.: Ausdruck der Hassliebe für alle alten Modelle (PKW oder Krad).
• Eiserne Jungfrau - liebevoll für die Virago-Modelle von Yamaha (lat. virago = eine männlich wirkende Jungfrau, auch eine Heldenjungfrau)
• Elefant - siehe Grüner Elefant, auch Bezeichnung für eine Cagiva-Modellbaureihe
• Elefantentreffen - alljährlich stattfindendes winterliches Motorradtreffen im Bayerischen Wald und am Nürburgring, zur kältesten Jahreszeit und mit allem, was dazugehört (dickes Fell halt). Geht auf das ursprüngliche (Marken-)Treffen der Zündapp KS 601 - Fahrer zurück, welches beweisen sollte, dass diese Fahrer und auch die liebevoll "Grüner Elefant" genannte KS 601 besonders "Wetterfest" sind.
• Emme - MZ-Motorräder. Treffen sich alljährlich zum Emmenrausch an den Werkshallen von MZ in Zschopau.
• Endtopf - Endschalldämpfer
• Enduro - Geländemotorrad
• Ennie - Kosename für Royal Enfield
• Ente - Kosename für Honda NTV 650; (auch: "eNTe")
• Entenschnabel - Langgezogener, hoch angebrachter Bugspoiler / Kotflügel an Schnabeltieren
• entjungfern - mit Motor o. a. Metallteilen wegen extremer Schräglage über den Asphalt schleifen
• Erdferkel - Geländemotorrad, z.B. Enduro
• Erdung - unfreiwilliger Abstieg im Fahrtbetrieb
• Esse - Endschalldämpfer
• Essen auf Rädern - Reiseenduro mit Alukoffer & Topcase
• Etze - (auch "Ätze") Kosename der MZ ETZ
• Euter - die Zylinder des Boxermotors der Gummikuh
• Expressmaut - (auch Expressgebühr) Nicht örtlich gebundene Gebühr, die durch die Rennleitung bei Unterschreitung der Mindestfahrzeit für eine gegebene Wegstrecke erhoben werden kann. Der Berechnungssatz ist länderspezifisch und dynamisch. Die Gebühr kann mehrfach fällig werden.
F
• Fahrrad - abwertend für die Honda CBR125R
• Fahrstuhleffekt - das Aufstellmoment beim Gasgeben bei alten BMW-Kardanmotorrädern. Das Gaswegnehmen vor engen Kurven ist für ungeübte BMW-Fahrer lebensgefährlich, da die Maschine hinten einsackt und die Zylinder auf der Fahrbahn aufsetzen (Merke: Kurven immer unter Last durchfahren, und wenn sie zu eng werden, hilft nur ein kurzer Gasstoß)
• Fahrt, staubfreie - Fahrt bei Regenwetter
• Falschtakter - despektierliche Bezeichnung eines Viertaktmotorrades (Zweitaktfahrerjargon)
• Familienzelt - Ganzkörperkondom in XXXL
• Feierblöd - Hondas CBR 900 RR „Fireblade“
• Fellfighter - ein mit (Kunst-)Fell bezogenes Motorrad. Die ursprüngliche Idee geht auf die Miami Zoo Crew aus Florida zurück.
• Fighter - s. Streetfighter
• Flacheisen - wohl abgeleitet von „flat iron“, für ein relativ schweres, aber dennoch hurtig bewegtes Mopped
• flattern - zum Teil gefährliches Wackeln des Motorrad bei schneller Fahrt, hervorgerufen durch ein schlechtes Fahrwerk.
• Flat-Twin - BMW-Motorräder mit Boxermotor
• Flens - Maßeinheit für gemaßregeltes Verkehrsverhalten; Highscore im Zentralrechner
• Flexscheibe - s. Trennscheibe
• Fliegender Ziegelstein (von: „Flying Brick“) - BMW K100 RT (wegen des längs liegenden Motorblocks)
• Fliwatüüt - BMW C1 Motorroller; nach der Puppentricksendung für Kinder „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“.
• Flugzeugträger - große Motorräder wie BMW K 1200 LT oder Honda Gold Wing
• Fly Bar - sehr breiter Lenker
• Flying Brick - Motorrad der BMW-K-Baureihe („fliegender Ziegel“), wegen des blöckischen liegenden Vierzylindermotors so genannt
• Foege Proof (tm) - hundertprozentig originaler Zustand eines historischen Motorrades (z.B. originale, aber neuwertige Bremsbeläge und Reifen)
• Försterwende - 180°-Wende (Kurve) auf dem Feld hinlegen bei Sichtung eines Jägers/Försters
• Forke - Vorderradgabel des Motorrades
• Fransendampfer - meist Chopper mit Lederbändchen an Lenker sowie Fahrer und Sozia
• Freundliche - Motorradmechaniker, -händler
• friemeln - altdeutsch für macgyvernzurechtfriemeln) improvisieren, notdürftige Reparatur einer Panne ohne vorhandene Ersatzteile um eine Weiterfahrt zu ermöglichen.
• Frisösen-Harley (bzw. „Friseusen-Harley“) - liebevoll für die Yamaha-Modelle Virago 125, 250 und 535 (siehe auch Eiserne Jungfrau)
• Fuhre - schwerfälliges, unhandliches Motorrad, sei es ab Werk oder durch hohe Zuladung. „Die Fuhre bockte auf schlechtem Asphalt wie eine Herde Ziegen, das Fahrwerk war dem Soziusbetrieb offensichtlich nicht gewachsen.“. - „Die zwei 320er Bremsscheiben waren ausreichend dimensioniert, um die 350-Kilo-Fuhre vor der nächsten Kurve wieder einzufangen (s. einfangen).“.
• Fußgasaffe - abfällig für Autofahrer
• Faxl - Krankhaft an einer Ducati hängender Bierbauchbiker
• Fluppe - Zigarette
G
• Galeriestellung - Wheelie (häufig verwendet vom Reitwagen)
• Ganzkörperkondom - einteilige Regenkombi
• Gartenhäuschen, fahrendes - vollverkleideter Tourer
• Gebückter - etwas abfällige Bezeichnung für Fahrer von Supersportlern/Joghurtbechern/Bückeisen etc.
• Gebücktenschreck - Selbstbezeichnung der Supermotofahrer in Bezug auf die Joghurtbecherfraktion
• Gelenkbus - Honda Gold Wing mit Anhänger
• Geradeausbomber - (der) MZ ES 250
• Gisela - Gilera
• GIXXER - Suzuki GSX-R und GSX Baureihe
• Glitschstone - Namhafter japanischer Reifenhersteller (der Name leitet sich vom norddeutschen Glitschen (Gleiten, Rutschen, Ausrutschen) ab
• Goldstaub - Rare, sehr gesuchte und daher meist teure Anbau- oder Ersatzteile für Old- und Youngtimer.
• GooF - (die), Bezeichnung der Honda CBR600F
• Graue - (die, weibl. Ez.), ein 'grau' importiertes Motorrad
• Grauen - (die, männl., Mz., oder, je nach Ansicht, auch das, sächl., Ez.), TÜV, DEKRA etc.
• Graukittel - TÜV-Prüfer, vom Technischen Überraschungsverein
• Grip - Haftung des Reifens auf dem Untergrund
• Grüne Hölle - die Nordschleife des Nürburgrings
• Grüner Elephant - Zündapp KS 601.
• Grüßen - wird immer wieder kontrovers diskutiert, so auch hier (s. Brauchtumpflege).
• Guck-Schatz, der - ehemaliger Biker (siehe Biker), der sein geliebtes Motorrad zugunsten von Frau und Kind verkaufen „durfte“ und jetzt sonntags, Kinderwagen schiebend an geparkten Moppeds vorbeispaziert und zu seiner Frau sagt: „Guck Schatz, so eine hatte ich früher auch“.
• Güllepumpe - Honda CX 500 nach der Comic-Figur Werner
• Gummi geben - betont flotte Fortbewegungsweise, vor allem bei der Beschleunigung
• Gummibereiftes Kasperletheater - BMW C1 Roller
• Gummikuh - BMW mit 2-Ventil-Boxermotor und altem Fahrwerk ("Fahrstuhleffekt") (z.B. R80/7), wird von unwissenden BMW-Besitzern gut gemeint für alle Modelle übernommen, weshalb sich durch die Kraft des Faktischen der Begriff Kuh oder Q sinnentstellend synonym für BMW-Motorräder einzubürgern beginnt.
• Gurke auf Motorrad - Motorradpolizist (wegen der grünen Kombi)
• Guzzi mit Hängetitten - Boxer-BMW
• Gynäkologenstuhl - Chopper mit weit nach vorn und oben verlegten Fussrasten
H
• Hahn - Gasgriff. „Den Hahn spannen“ = heftig gasgeben
• Halbschale - historischer Motorradhelm, der nur den oberen Teil des Kopfes durch eine Schale schützt, neuerdings in noch schlechterer Qualität und unter dem trendigen Begriff "braincap" wieder im Handel
• Handmixer - eher abfällige Bezeichnung für Mopeds bzw. hubraumschwache Motorräder
• Hanger (englisch) - Anwärter auf eine Probemitgliedschaft in Motorradclubs
• Hängetitten - querliegende Zylinder von BMW-Boxermotoren im Vergleich zu hochgestellten V-Zylinder von Moto Guzzimodellen.
• Hängetittenguzzi (auch mit HTG abgekürzt) - abschätziger Name für BMW-Motorräder mit Boxermotor
• Hanging Off - Fahrstil, bei dem durch Körperverlagerung seitlich zum Motorrad der gemeinsame Systemschwerpunkt nach kurveninnen verlagert wird
• Harleyoide - Im Design an Modelle der Firma Harley-Davidson angelehnte Motorräder, meist japanischer Herkunft (s a. Cruiser, Chopper)
• Hecklast - nette Bezeichnung für eine Mitfahrerin
• Heizen - das Motorrad artgerecht bewegen; von Nichtmotorradfahrern oft als "mit überhöhter Geschwindigkeit" fahren diffamiert
• Heizeisen - ein ordentlich flott bewegtes Mopped, wobei relativ wenig PS durch relativ viel Fahrerkönnen meist hinlänglich auszugleichen sind
• Heizerfraktion - Gruppe unter den Motorradfahrern, die das schnellere Fahren hobbistisch begleiten
• herbrennen (v.t.) - jemanden abhängen, überholen; zeigen, was Fahren bedeutet
• hergebrannt werden - abschätzig: abgehängt/ausbeschleunigt werden
• Herdplatte - Pseudonym für Honda Fireblade
• Highsider - recht spektakulärer Abgang (Sturz) über die hohe Seite des Motorrads, oft mit Überschlag über den Fahrer verbunden, vielmals Folge eines begonnenen, aber durch plötzlich wieder einsetzenden Gripaufbau nicht vollendeten Lowsiders
• Highslide - s. Slide
• Hinterradbremser - Angsthase
• Hobel - siehe Bock
• Hog - (1) (amerikanisch: „(schweinchen)“) Kosename, den Harleyfahrer in USA ihrem Mopped geben. (2) H.O.G. Abkürzung für Harley Owners Group. Entsprechend H.O.G. Fuzzi: abschätzig für Mitglied der Harleys Owners Group.
• Honeckers Rache - siehe Zonenfeile (Ostzweitakter)
• Honkawamahaki - etwas verächtliche Zusammenfassung japanischer Motorräder von Fahrern europäischer Marken
• Huddel - (Alltags-)Motorrad
• Hurra-Tüte - Helm, abgeleitet vom Stahlhelm der Wehrmacht aus dem Ersten Weltkrieg, als man noch mit Hurragebrüll aus den Schützengräben stürmte.
• Husky - liebevoll für Husqvarna. Entsprechend Huskytreiber: Husqvarna Fahrer.
• Hut - ugs. für Helm
I
• Ideallinie - darauf fährt man am besten durch die Kurve, findet aber meist irgendwelchen Schmodder mit dem Vorderrad
• Ilse - abfällig für die älteren BMW K-Modelle (K75, K100). Diese Modelle haben ein Motorgeräusch, das an eine vergnügt trällernde Ilse Werner erinnert.
• Instrumentenschlecker - Supersportlerfahrer (wegen der gebückten Haltung)
• IKEA-Vertreter - wird im allgemeinen ein Honda Gold Wing-Fahrer genannt, da er auf Grund seines Kofferraumvolumens locker den ganzen Hausstand mitführen könnte.
J
• Joghurtbecher - Bezeichnung für ein schnelles japanisches vollverkleidetes Motorrad. Hauptsache bunt und aus Plastik.
K
• Kabel - Gashahn, -zug. „Am Kabel ziehen“ = Gas geben.
• Kackstuhl - Motorroller (die Sitzhaltung ist selbsterklärend), böser Name für Chopper, hier bezieht sich das "Kacke" vermutlich auf die aus tiefer Seele geäusserte äusserste Abneigung gegen alle Harleyoide
• Kakerlaki - Kawasaki
• Kälbchen - Spitzname für die „kleine Kuh“ von BMW, ursprünglich auf die R45 und R65 bezogen, mittlerweile auch für 650cc- Einzylinder (siehe auch unter „Radl“)
• kaltverformen - das Gefährt bei einem Unfall zerstören bzw. beschädigen
• Kampflinie - (1) Kurvenfahrstil mit dem Ziel, den Kurvenradius zu vergrößern: Eine Kurve wird außen angefahren, der Scheitelpunkt wird möglichst weit innen, der Kurvenausgang wieder möglichst weit außen gefahren. Lässt keinen Spielraum für Korrekturen. (2) Im Rennsport: Als Vorausfahrender die Fahrlinie so wählen, dass der Gegner am Überholen gehindert wird, bzw. als Überholender den Vorausfahrenden zwingen, den Weg frei zu machen.
• Kampfstern Galactica - abfällige Bezeichnung für Extremdickschiffe à la Honda Gold Wing oder BMW K1200LT.
• Kanarienvogel - Motorradfahrer, der eher durch bunte, auffällige Schutzkleidung und meist ebenso buntes Motorrad auffällt als durch Fahrkönnen glänzt.
• Kantn - in Österreich umgangssprachlich für Motorräder der Marke KTM.
• Kapplständer - umgangssprachlich für Polizisten
• Karl-Dall-Edition - Name für die BMW R 1150 GS, deren asymmetrische Scheinwerfer an den Blick von Karl Dall denken lassen.
• Kati - Kosename für Motorräder der Marke KTM (oder Ducati..)
• Kawa - Kawasaki
• KaYaHoSu - zusammenfassend für japanische Motorräder. Kunstwort aus den Anfangsbuchstaben der vier großen japanischen Hersteller, KAwasaki, YAmaha, HOnda und SUzuki. Wird (meist) abwertend gebraucht und soll auf die angebliche Gleichförmigkeit und Langweiligkeit japanischer Motorräder hinweisen: „Die <hier beliebiges, nicht-japanisches Motorrad einsetzen> hebt sich wohltuend vom bekannten KaYaHoSu-Einerlei ab.“. Die Reihenfolge der Initialen ist dabei beliebig, „Hoyasuka“, „Yakasuho“, „Yasuhoka“, „Hawasuzi“ etc. meint also dasselbe.
• Kellermänner - Lenkerendenblinker der Firma Kellermann, meist im Mini-Format
• Kernschrott aus Müllworkie = Harley Davidson.
• Kettensäge - zusammenfassende Bezeichnung für Kleinkrafträder mit 50ccm, ohne Geschwindigkeits- und vorgeschriebene Leistungsbeschränkung, die dann durch die Einführung der 80 ccm-Maschinen ab 1980 abgelöst wurden.
• KickBack - plötzliches, heftiges Lenkerschlagen, entsteht häufig bei starkem Beschleunigen durch das entlastete Vorderrad. Kann im Extremfall über den gesamten Lenkausschlag reichen und zum Sturz führen.
• Killschalter - Notausschalter zur Unterbrechung des Zündstroms
• Kiloemme - MZ 1000 S, 1000 SF, 1000 ST, 1000 SFx
• Kilogixxer - Suzuki GSX-R 1000
• Kiosk - Spitzname für Honda Goldwing
• Klacks - Spitzname des legendären Motorradjournalisten Ernst Leverkus
• Klappersacki - Kawasaki
• Kleinkraftrad - Moped
• Klemme - MZ-Motorräder
• Klingonenkreuzer - BMW R 1200 ST (wegen des wabenförmigen Scheinwerfers)
• Klingonenstiefel - martialisch gestylte Endurostiefel mit Metallschnallen und -protektoren
• Klotzmotor - Antriebsaggregat der BMW-K-Reihe
• Knallen - siehe Ballern oder auch Schießen
• Knieschleiferfraktion - Rennsemmelfahrer
• Knieschluss - Anpressen der Knie an den Tank für eine verbesserte Kontrolle des Motorrades
• Knubbel-SV oder nur Knubbel - Bezeichnung der Suzuki SV650 von Baujahr 99-02 (auf Grund der geschwungenen rundlichen Verkleidung)
• Kochbuch - für Motorradfahrer Haste Mopped, kannste Kochen von Jane Drews aus dem Lappan-Verlag, ISBN: 3-89082-546-X, leider ist das Buch vergriffen und keine Neuauflage in Sicht.
• Kochgeräte - wie Herd oder Grill braucht ein Motorradfahrer nicht, auf Auspuff und Krümmer lassen sich die vielfältigsten Speisen zubereiten.
• Krachhut - Motorradhelm
• Kradler - eigenständig deutsche Kurzform für das wenig durchdachte, gleichwohl ständig bemühte Surrogat des anglisierenden Biker
• Krawallkappe - Sturm- oder Eishaube, die unter dem Helm getragen wird
• Krawallsacki - Kawasaki
• Kreis ziehen - auch Donuts ziehen: das Motorrad mit gezogener Handbremse und durchdrehendem Hinterreifen um das Vorderrad drehen, bei Vollendung des Kreises dann die Handbremse lösen und losfahren (gibt im Idealfall einen wunderschönen Kreis/Donut auf der Straße). Besonders beliebt auf Hochzeiten mit zwei Motorrädern stilisierte Eheringe auf die Straße zu zeichnen. Könner schaffen das sogar mit beiden Füßen auf den Rasten.
• Krickerl-Lenker - siehe M-Lenker
• Kuchenblech - großes Kennzeichen, insbesondere Saisonkennzeichen
• Kuh - siehe Gummikuh
• Kuhtreiber - Fahrer eines BMW-Boxermotorrads
• Kult - Bezeichnung für die Suzuki Bandit-Modelle bis Bj. 1999 (600er), sowie bis Bj. 2000 (1200er)
• Kupferwurm - synonym für schwer auffindbaren Elektrofehler (eigentlich: Kupferfrass)
• Kürbis - KTM-Motorrad aufgrund der firmentypischen Farbgebung
• kurvenkratzen - schnelles Durchfahren von Kurven mit aufsetzenden Fahrzeugteilen wie Fußrasten oder Zylinderköpfen bei BMW-Boxern (besonders bei Dunkelheit spektakulär, wenn diese Teile aus Alu sind)
• Kurvenparker - insbesondere Dschobbr-Piloten geht dieser Ruf voraus, weil er, wie böse Zungen behaupten, er ja nicht hinterhereilen könne
• kurvenräubern - schnelles Durchfahren von Kurven auch ohne aufsetzende Fahrzeugteile, besonders bei Serpentinen
• Kutte - ärmellose Jeans- oder Lederweste für die Colours
• Kuttentaufe - feierliches Aufnahmeritual von Motorrad-Clubs
L
• Langnesekombi - Bonbonfarben gestylte Kombi eines Markenherstellers
• Lappen - Führerschein
• LärmPeter - Derjenige in der Motorradgruppe, der durch den Lärmpegel seines Auspuffs diesen Nickname bekommt
• Latsch - Die Reifenaufstandsfläche
• Lebensretter - gebogenes und abgewinkeltes Blech, welches die Ölleitung in der Ölwanne einer V-max vor dem Rausrutschen bewahrt. Bietet 100% Sicherheit. Aber ein Motorschaden durch das Rausrutschen der Ölleitung wurde bisher noch nie zu 100% nachgewiesen oder dokumentiert
• Lederallergie - ein Motorradtreffen-Syndrom ("Immer wenn ich nachts in den Stiefeln einschlafe, habe ich morgens Kopfweh!")
• Lederbiker - Die Inserate von Lederbikern kann man des öfteren in Motorradmagazinen unter der Rubrik „Sonstige Kontakte“ lesen. Dabei sucht der „gemeine Lederbiker“ meist eine Mitfahrgelegenheit bei einem gleichgeschlechtlichen männlichen Pendant, verbunden durch Interessen, die über das Motorradfahren hinausgehen. Der „Lederbiker“ ist auch unter dem Namen „Leder-Horst“, „Ledersozius“, „Gaybiker“ oder „gayler Biker“ bekannt.
• ledern - letzter werden
• Lederpelle -Motorradklamotten aus Leder
• legen - (1) bei der Kurvendurchfahrt den Oberkörper parallel zur Hochachse des Motorrades halten. Der Kopf bleibt jedoch senkrecht. Gegensatz: drücken. (2) = ablegen.
• legen, sich - einen Unfall haben
• Lehmann - liebevoll für ein LeMans-Modell von Moto Guzzi. (auch: Lehmann-Eins)
• Lenkerschlagen - gefährliches Hin- und Herschlagen des Lenkers. Siehe auch Kickback, Tank Slapper
• Lenkerschlampe - Navigationssystem
• letzte Regenkombi - Leichensack
• LiMa - Lichtmaschine, manchmal auch LIchtMAske, Frontverkleidung bei Enduros
• Literschüssel - (Einzylinder-)Motorrad mit 1000cm³ Hubraum
• Lowsider - Sturz zur Neigungsseite oft durch wegrutschendes Vorderrad. Nicht ganz so spektakulär (das Motorrad rutscht vor dem Fahrer her) wie der Highsider (siehe dort)
• L-Twin - Ducati bzw. Ducati-Motor, aufgrund des 90 Grad-Winkels der Zylinder zueinander
• LuFi - Luftfilter
• Lutschka - Reifen, Pneu usw.
Als Motorradfahrerjargon wird die unter Motorradfahrern gebrauchte Spezialsprache (Jargon) bezeichnet.
Im Laufe der Jahre hat sich ein Wortschatz gebildet, der die vielfältigen Situationen des Motorradfahrens bildhaft darstellt und die subkulturelle Abgrenzung zu anderen Verkehrsmitteln und deren Benutzern betont. Daneben entstanden auch für viele Motorräder Synonyme, die sich von bestimmten Eigenschaften oder der Bezeichnung ableiteten.
Analog der Autoszene entstanden auch im Motorradbereich vielfältige Interpretationen der Markennamen um bestimmte Eigenschaften, Zu- oder Abneigungen zu betonen.
Ein weiterer Bereich ist der sogenannte „Motorradfahrergruß“. Basierend auf dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Motorradfahrer ist es heute noch üblich, dass sie sich im Straßenverkehr grüßen. In der Szene kursieren diverse scherzhafte Anleitungen, wie und wen man richtig grüßt.
Beispiele
• Abflug - Sturz
• Angstnippel - Sicherheitsstifte an den Fußrasten
• Angststreifen oder Angstrand- Fläche am Rand der Motorradreifen, die noch nicht mit Asphalt in Berührung kam
• Benzin reden - ausgiebig über Motorräder, Motorradfahrer und das Motorradfahren sprechen
• Bürgerkäfig oder Dose - Auto
• Eierfeile - extrem unbequemes sportliches Motorrad
• flattern - zum Teil gefährliches Wackeln des Motorrades bei schneller Fahrt
• kurvenräubern - schnelles Durchfahren von Kurven
• Joghurtbecher - Meist japanische Motorräder mit Vollverkleidung
• Moped (auch: Mopped) - wertfreie Bezeichnung für Motorräder jeder Größe
• Reisschüssel oder Reiskocher - Motorrad aus asiatischer Produktion
• Rennleitung - Sehr häufige Umschreibung für die Polizei
A
• Abflug - Sturz.
• ablegen - stürzen, auch "geordnet ablegen", wenn der Kampf um die Aufrechte verloren geht
• abspulen (Kilometer abspulen) - eine Strecke zurücklegen.
• absteigen - Sturz (Euphemismus) Wird verwendet, um zu demonstrieren, dass man selbst in kritischen Lagen alles unter Kontrolle hat und nicht von außen beeinflusst wird.
• abtanken - Toiletten aufsuchen zur Verrichtung einer Notdurft.
• abwürgen - (1) Einen Motor durch Überlastung zum Stillstand bringen.
• Achseltrockner - Chopper mit Ape Hanger
• Achtler - liebevoll für 125cm³-Maschine (ein Achtel Liter Hubraum)
• Affenschaukel - s. Ape Hanger
• Affentwin - Honda Africa Twin 650
• Alpenreiter - BMW-Fahrer
• Alpenschlegel - KTM-Einzylindermotorrad
• Alteisen (aus Milwaukee) - Harley-Davidson
• Altherrentour - Gruppenausfahrt erfahrener Biker mit flotterer Gangart (Gegenteil von Blümchenpflücker)
• andrücken - motiviert Gas geben, um die Durchschnittsgeschwindigkeit zu steigern
• angasen - den Gasgriff als Heizgriff benutzen
• Angstkante - siehe Angstrand
• Angstnippel - an den Enden der Fahrerfußrasten angebrachte, zur Fahrbahn hin gerichtete Stifte, die bei zunehmender Schräglage deutlich vor dem kritischen Bereich (Schräglagenfreiheit, Haftgrenze) aufsetzen, um Fahrer oder Fahrerin durch Geräusch und Bewegung frühzeitig zu warnen. Können bedenkenlos oder gewissenlos abgeschraubt werden, je nach Weltanschauung. Der gefühlvolle Planschliff im Fahrtbetrieb ist für akribisch-geduldige Charaktere ebenfalls denkbar.
• Angstrand - (Angststreifen, Angstschwarte, Vernunftstreifen) Der am Motorradreifen sichtbare Beweis zauderhaften Fahrstil, ein mehr oder minder breiter Rand nicht angefahrenen Profils am Hinterreifen, auf dessen Feststellung gemeinhin mit einem gemurmelten „geringe Schräglagenfreiheit“ begegnet wird. Alternativ auch als Nebeneffekt lebensverlängernden Fahrstils propagiert (Schräglagenreserve), was im Extrem betrieben zum Bahnplatten führt.
• ankern, den Anker werfen - hart bremsen. „...da hat er noch in letzter Sekunde den Anker geworfen...“.
• ansniffen - Das Heranfahren an eine Reihe anderer Fahrzeuge vor einer Kurve (primär Motorräder - Autos und andere Verkehrshindernisse sollte man davor schon überholt haben!).
• Anti-Dive-System - Aus dem englischen: Anti-Tauch-Vorrichtung; soll das starke Eintauchen der Telegabel beim Bremsen verhindern, funktioniert aber genauso wenig wie das von dem Amsterdamer Joop de Dijver erfundene Dijve-System, dass das Versinken von in die Gracht gefallenen Fahrrädern verhindern soll.
• Anlasser am Daumen - Bezeichnung für Motorradbesitzer, die ihre Maschine mit dem Daumen (E-Starter) starten statt mit einem Kickstarter (abschätzig)
• Ape Hanger - Affenschaukel, Lenker mit sehr hohen Enden (Tief sitzen, weit greifen oder Nie wieder Achselschweiß) auch: 8x4-Lenker
• Applauskurve - fahrerisch anspruchsvolle Kurve auf einer anerkannten öffentlichen Heizstrecke. An Wochenenden versammeln sich dort Zuschauer, um besonders gelungene Durchfahrten oder auch Abflüge(in der Regel Kaltverformung des Krads) zu beklatschen.
• Aquarium - Integralhelm
• Arschheizung - s. Seatpipe
• Asphaltfräse - extrem schmale Reifen ("Straßenflex")
• aufduttln - beabsichtigtes (zum Zwecke des Duttl-Anschleifens) oder unbeabsichtigtes (Lowsider) Aufsetzen der Boxerzylinder einer BMW am Asphalt
• aufschippen - ordentlich am Gas drehen.
• aufschnupfen - vorausfahrende Konvois „als Line zu sich nehmen“, also überholen
• aufzünden - auf der Rennstrecke fahren
• ausdrehen - erst dann in den nächsten Gang schalten, wenn der Motor seine Höchstdrehzahl erreicht hat
• ausreiten - s. Hanging Off, auch normale Ausfahrt auf der Hausstrecke
• auswringen - ausdrehen bis in den roten Bereich
• Autofahrer - natürlicher Feind des Motorradfahrers. Autofahrer versuchen ihre Beute vornehmlich durch falsches Abbiegen und Schneiden zu erlegen, was nur bei kleinen Krads und sehr bequemen Kradfahrern funktioniert. Motorradfahrer revanchieren sich durch Rechtsüberholen und Fingerzeigen.
B
• Backenbremse - Einzige Möglichkeit der Verzögerung für einen gestürzten Motorradfahrer, der eine Kurve zu schnell angegangen ist.
• Backflip - 360° Salto rückwärts beim Freestyle Motocross
• Backfiring - brabbelndes Geräusch aus dem Triumph Sprint Endtopf, wenn der Motor sich im Schiebebetrieb befindet
• Bahnfahren - bei vielen Tourenfahrern streng verpönte Fortbewegung auf der Bundesautobahn
• Bahnplatten - durch kurvenparkende Fahrweise unterstützte, letztlich jedoch durch exzessiven Autobahnbetrieb hervorgerufene reifenmittige Profilminimierung
• Bakterie - Batterie
• ballern - rücksichtsloses und rasantes Fahren
• Bandit - oft gefahrenes Suzuki-Modell (GSF 1200), das häufig vergeblich zum Streetfighter umgebaut wird. Gibt es als Kult, Pop, Neo und Evo.
• Begrenzer - Drehzahlbegrenzer, Vorrichtung, die verhindert, dass der Motor höher als eine bestimmte Drehzahl dreht. „In den Begrenzer rennen“: den Motor so hoch drehen, dass er vom Begrenzer abgeregelt wird.
• Beiwagen - Dem Anhänger verwandtes, einrädriges Vehikel, das seitlich am Motorrad befestigt wird, die Transportleistung um 100 Prozent verbessert, seine Fahreigenschaften aber um 150 Prozent verschlechtert, es sei denn der Gespannfahrer beherrscht dasselbige. Von den meisten Solofahren belächelt.
• Benzin reden - Gespräche, Diskussionen übers Motorrad, Heldenberichte am Lagerfeuer
• Bergwandern, sportliches - Rennmäßiges Abrasen von Alpenpässen unter Zuhilfenahme eines Motorrades
• Betonmischer - ursprünglich der Spitzname der Moto Guzzi-Falcone 500 cm³, heute für alle Guzzi-Modelle. Der liegende Einzylindermotor der frühen Guzzis wurde der Legende nach in der Nachkriegszeit aus einem Betonmischmaschinenantrieb entwickelt.
• BIG - auch „die Big“ oder Dr. (sprich 'Doktor') Big, liebevolle Bezeichnung für die Einzylinder-Enduros DR750 und DR800 von Suzuki
• Biker - (1) Fahrradfahrer. (2) (auch Rocker) Ein meist bierbaeuchiger Tschopperfahrer mit Kutte, der in einem MC [Motorradclub] Mitglied ist und sich mit Gleichgesinnten auf Bikertreffen trifft. "Normalos, Moechtegern-Motorradfahrer und Eisdielenposer", die sich beispielweise ein Sportmotorrad kaufen, ohne es jemals artgerecht zu bewegen und durch ihren breiten Angstrand leicht zu erkennen sind, bezeichnen sich haeufig ebenfalls als Biker. Echte[tm] Motorradfahrer, für die das Fahren eines Motorrades mehr ist als blosse Fortbewegung, Posen oder Kontaktsuche zu Gleichgesinnten, meiden den negativ besetzten Begriff des Bikers und ziehen die Bezeichnung "Kradist" vor.
• Bikini-Verkleidung - Verkleidung eines Motorrades, die im Gegensatz zur Vollverkleidung nicht die ganze Maschine, sondern zur Verbesserung der Optik nur die hässlichsten Teile der Motorrades abdeckt. Bei Frauen sollen Bikinis genau das Gegenteil tun.
• Blade - Bezeichnung für eine Honda CBR Fireblade
• Blase - Tank
• blasen - intensiv fahren, z.B. „Morgen blasen wir zum Gardasee.“
• Blümchenpflücker - (auch: Landschaftsgucker) abschätzig für genussvolles Touren in Verbindung mit Tourismus.
• Bock - liebevolle Bezeichnung für das Motorrad
• Bodenprobe - Sturz. „Eine Bodenprobe nehmen“ = stürzen
• Bodenübung - Auswirkung des Sturzes
• Bolle - Honda Kurzname für eine CB 900 F/F2 Bol d´Or (auch liebevoll Boldi oder Bolli genannt, mitunter zählen auch die CB 750 F (dohc) dazu, die sogenannten Baby-Boldor)
• bollern - Fahren mit einer Ducati, wegen des bollernden Auspuffklangs
• Bonnie -Triumph Bonneville
• Bonsai-Harley - liebevoll für japanische (möchtegern-) Chopper, wie z.B. Daelim 125er oder Yamahas kleine Virago-Modelle
• Boosten - Mäxchen-Fahrer bezeichnen das Bewegen ihres Heizeisens (Yamaha VMX1200 V-max) so. Der Name kommt vom V-Boost-System, einer per Servomotor gesteuerten Klappe zwischen je zwei Vergasern, die ab einer gewissen Drehzahl öffnet.
• Boot - Beiwagen an Gespannen
• Bordwerkzeug - Werkzeug, um Wand-Borde zu montieren. Da Motorradfahrer solche Werkzeuge selten brauchen, halten die meisten Motorrad-Hersteller Bordwerkzeuge für überflüssig.
• Braincap - „Gehirnabdeckung“, Halbschalenhelm ohne Wangen- und Kinnschutz
• Bratpfannen - runde Schweineohren
• bratzen - sich bratzen = sich ablegen, in Norddeutschland auch für "fahren" (durch die Gegend bratzen)
• Bremsscheibe - Schutzscheibe, die stechende und beißende Insekten wie Bremsen, Bienen und Wespen vom Fahrer fernhalten soll.
• Bremsschlitten - Bezeichnung für Sozia als Entschuldigung für nicht erreichen der Tagesform
• brennen, lassen - siehe Burn-Out
• Brenner - Rennmotorrad
• Brennplatte - eine speziell für Burn-Outs hergerichteter Platz aus Beton, Holz oder Asphalt
• Brot-und-Butter-Motorrad - ein einfaches, praktisches und günstiges Alltagsmotorrad
• Brotdose, Brotkasten - (1)Quaderförmiger Auspuffendtopf der MZ Country 500, Baghira und Black Panther; (2) Luftfilterkasten älterer Buell-Modelle
• Brother - Mitglied in einem Motorradclub
• Bruchstrichfahrer - Fahrer von Motorrädern mit Saisonkennzeichen, da die Anordnung der Zulassungsmonate an einen Bruch erinnert
• Brückenstein - Japans Antwort auf Metzelers Elefant: Bridgestone
• Brülltüte (auch Krawalltüte) - eine im Allgemeinen nachträglich zum Sound-Upgrade nachgerüstete Auspuffanlage, die nicht vom TÜV eingetragen wird, sondern Probleme mit der Rennleitung herbeiführt.
• BSE - Bleischwere Enduro; Motorrad, das nach Enduro aussieht, jedoch für manche zu schwer scheint, um wie eine Enduro bewegt zu werden.
• Bückeisen - Sportmaschine (wg. der sportlich gebückten Haltung der Fahrers)
• (wachtmeister) - Liebevoll gemeinter Ausdruck für Polizist. Leitet sich aus der Tatsache ab, dass Polizisten Motorradfahrern gegenüber meist in Herden auftreten und viele von ihnen auf ein Motorrad wie auf ein rotes Tuch reagieren.
• Bürgerkäfig - Personenkraftwagen (auch: Dose) die Wortschöpfung wird dem österr. Motorradmagazin Reitwagen zugeschrieben
• Burn out [börnaut] - ‘Burning out’ beschreibt das Durchdrehen des Hinterrades bei stehendem Motorrad, wodurch sich der Hinterreifen in Rauch und einen schwarzen Strich auf der Straße umwandeln lässt. Siehe auch: Kreis ziehen.
• Busa - Suzuki GSX1300R Hayabusa
C
• Cali - Moto Guzzi California
• Campingklo - Motorroller
• Chapter, Charter - lokale Sektion eines überregionalen Motorradclubs
• Charakter - Summe der werksseitigen und im Laufe der Zeit erworbenen Mängel eines Motorrads. Ein Motorrad, das z. B. schlecht anspringt, klappert, ölt, ein grottenschlechtes Fahrwerk und lebensgefährlich unwirksame Bremsen hat, hat sehr viel Charakter. Wird i. d. R. nur vom Besitzer so gebraucht, alle anderen sagen „Schrottschüssel“.
• Chopper [tschoppa, süddt.: dschobbr] - im ursprünglichem Sinne ein Motorrad, bei dem alles unnötige abgebaut wurde (vom englischen to chop) – heutzutage eine Motorradform mit langer Gabel und niedriger Sitzposition (aber teilweise auch mit allem unnötigen Schnickschnack beladen).
• Christbaum - Scherzhaft für Honda Gold Wing wegen oft umfangreicher Zusatzbeleuchtung
• Caffeeracer [coffireiser] - Nostalgisch aufgemachte Rennmotorräder, die für wirklich schnelles Fahren weniger geeignet sind als für das Fahren von einer Eisdiele zur nächsten, nicht zu verwechseln mit Cafe Racer.
• Colours - „backpatch“ Farben bzw. Klub-Emblem von MC-Mitgliedern. Ratsam, sich mit solchen Leuten nicht anzulegen oder gar ihre Farben zu beleidigen.
• Crosser - leichtes Geländemotorrad ohne Straßenzulassung. Meist Einzylinder zwischen 125 und 650 cm³. Merke: Vollcrosser gibt es nicht!
• Cruiser - Eine in den 1990er Jahren aus den Softchoppern entstandene Motorradgattung (Harleyoide) in nostalgisierendem Design zum behäbigen Dahinblubbern (nicht zwangsläufig langsam).
• Custom Bike [seltener auch Cuztom - engl. to customize: anpassen] - Individuell verändertes oder völlig eigen konstruiertes / zusammengebautes Motorrad.
D
Damenknöpfchen - Abfällige Bezeichnung des E-Starterknopfes. Bevorzugt benutzt von der Kickstarterfraktion.
• Dampfkesselverein - Andere Bezeichnung für TÜV. Gerne verwendet von Alteisentreibern
• Deckl - Führerschein in Österreich, kommt von Pappe, die im süddeutschen und österreichischem Sprachgebrauch auch als Pappe(n)deckl (oder deggl [je nach Dialektfärbung]) bezeichnet wird.
• Desmo-Twin - V2-Motor von Ducati mit desmodromischer Ventilsteuerung, auch Motorräder mit einem solchen Motor
• Dickmilchvergaser - hubraumstarke Einzylinder-Motorräder
• Dicke - Suzuki GSX 1400 - liebevoll von der Fahrer-Gemeinde benannter Sporttourer
• Dickschiff - Weitläufige Bezeichnung für schweres und oder breites Motorrad
• Diva - (1) Yamaha XJ Diversion. (2) Charakterisierende Bezeichnung für alle italienischen Motorräder (außer Moto Guzzi): Elegant, aber zickig und teuer.
• Dixi Klo - BMW C1 Roller (u.a. futuristisch aussehende Roller), siehe auch Dixi-Klo.
• Domi, Domina - Kurzbezeichnung für Honda NX650 Dominator
• Donut [dounat] - neudeutsch, s. Kreis ziehen
• Dose - Auto
• Dosenbahn auch BAB, oder Bundesautobahn. Straßen, auf denen man allenfalls Biker, seltenst aber Motorradfahrer trifft.
• Dosenkrad - Honda Gold Wing oder ähnliches
• Dosentreiber - Autofahrer
• Dragster - Auf kurzzeit Höchstleistung getunte Motorräder siehe Super Street Bike
• DR Big - gesprochen „Doktor Big“, s. BIG
• Drehorgel - Motorrad, das seine volle Leistung erst bei sehr hohen Drehzahlen hat
• Drei, die großen - Die drei führenden Handelsketten für Motorradzubehör, -kleidung, Helme etc.: Polo, Louis, Hein Gericke, auch scherzhaft: Prolo, Louise und Hein Gerippe
• Dreiviertel GIXXER - die 750 ccm-Ausführung aus der GIXXER-Reihe von Suzuki. (In Österreich: "Simahoibagixn" )
• Drei-Zimmer-Küche-Bad - Honda Gold Wing mit Beiwagen. (In Österreich: "Zimmer-Kuchl-Kabinett")
• drücken - das Motorrad für die Kurve in Schräglage bringen, dabei jedoch den Oberkörper in der Senkrechten belassen. Wird bei plötzlichen Ausweichmanövern, schnellem Slalom und besonders in Linkskurven enger Bergsträsschen zur Lebensverlängerung eingesetzt. Gegensatz: legen
• Dschobberle - kleine Chopper (125er)
• Duc - Ducati
• durchladen - beim starken Beschleunigen, z. B. aus einer engen Kurve heraus, schnell (kupplungsfrei) vom ersten oder zweiten bis in den höchsten Gang schalten.
• durchsteppen - durchladen, aber mit umgekehrtem Schaltschema (erster Gang ist oben, hochgeschaltet wird durch Heruntertreten des Schalthebels)
• Dutt(e)l - Zylinder(kopf) eines BMW Motorrades.
• Duttlbär - BMW-Motorrad mit Boxermotor (nicht zwangsläufig abschätzig gemeint).
• Dunstkiepe - Umgangssprachlich für Motorradhelm
E
• 1% er - jemand der kompromisslos nach dem Kodex der Rockerszene lebt
• Else - liebevoller Beiname der Suzuki LS 650 Savage
• Eierfeile - extrem unbequemes sportliches Motorrad
• Eierschaukler - gemeiner Chopperfahrer (wie etwa Honda VT 750 C Shadow und Konsorten)
• Einbauküche - gemeinhin abschätzig für Honda Gold Wing (besonders beliebt ist in diesem Zusammenhang die Frage nach der Einbaulage der Mikrowelle („oben liegende Mikrowelle?“) - ein besonders gelungenes Wortspiel, das in genialistischem Gedankenbogen Einbauküche und Nockenwelle vereint
• einfangen - das Motorrad vor einer Kurve wieder auf eine überlebenskompatible Geschwindigkeit abbremsen
• einnieten - stark beschleunigen / Gas geben
• einsommern - tut der begeisterte Motorradfahrer sein Auto spätestens Anfang März (Gegenteil: aussommern - frühestens Anfang November)
• Eintopf - liebevoll für Einzylinder
• Einbaum - vom Reitwagen kreierte Bezeichnung für einen Einzylinder
• Eisen - Motorrad. Wird meist zusammengesetzt für einen bestimmten Motorradtyp benutzt: Heizeisen, Flacheisen, Alteisen.
• Eisenarsch (amerikanisch „iron butt“) - bekennender Langstreckenfahrer
• Eisenhaufen - gemeinhin abschätzig für Harley-Davidsons bzw. Harleyoide
• Eisenhaufentreiber - Fahrer einer Suzuki Katana 1100
• EisenSchwein - (1) Motorräder der MZ ES-Baureihe. (2) Yamaha XS 1100. (3) Allg.: Ausdruck der Hassliebe für alle alten Modelle (PKW oder Krad).
• Eiserne Jungfrau - liebevoll für die Virago-Modelle von Yamaha (lat. virago = eine männlich wirkende Jungfrau, auch eine Heldenjungfrau)
• Elefant - siehe Grüner Elefant, auch Bezeichnung für eine Cagiva-Modellbaureihe
• Elefantentreffen - alljährlich stattfindendes winterliches Motorradtreffen im Bayerischen Wald und am Nürburgring, zur kältesten Jahreszeit und mit allem, was dazugehört (dickes Fell halt). Geht auf das ursprüngliche (Marken-)Treffen der Zündapp KS 601 - Fahrer zurück, welches beweisen sollte, dass diese Fahrer und auch die liebevoll "Grüner Elefant" genannte KS 601 besonders "Wetterfest" sind.
• Emme - MZ-Motorräder. Treffen sich alljährlich zum Emmenrausch an den Werkshallen von MZ in Zschopau.
• Endtopf - Endschalldämpfer
• Enduro - Geländemotorrad
• Ennie - Kosename für Royal Enfield
• Ente - Kosename für Honda NTV 650; (auch: "eNTe")
• Entenschnabel - Langgezogener, hoch angebrachter Bugspoiler / Kotflügel an Schnabeltieren
• entjungfern - mit Motor o. a. Metallteilen wegen extremer Schräglage über den Asphalt schleifen
• Erdferkel - Geländemotorrad, z.B. Enduro
• Erdung - unfreiwilliger Abstieg im Fahrtbetrieb
• Esse - Endschalldämpfer
• Essen auf Rädern - Reiseenduro mit Alukoffer & Topcase
• Etze - (auch "Ätze") Kosename der MZ ETZ
• Euter - die Zylinder des Boxermotors der Gummikuh
• Expressmaut - (auch Expressgebühr) Nicht örtlich gebundene Gebühr, die durch die Rennleitung bei Unterschreitung der Mindestfahrzeit für eine gegebene Wegstrecke erhoben werden kann. Der Berechnungssatz ist länderspezifisch und dynamisch. Die Gebühr kann mehrfach fällig werden.
F
• Fahrrad - abwertend für die Honda CBR125R
• Fahrstuhleffekt - das Aufstellmoment beim Gasgeben bei alten BMW-Kardanmotorrädern. Das Gaswegnehmen vor engen Kurven ist für ungeübte BMW-Fahrer lebensgefährlich, da die Maschine hinten einsackt und die Zylinder auf der Fahrbahn aufsetzen (Merke: Kurven immer unter Last durchfahren, und wenn sie zu eng werden, hilft nur ein kurzer Gasstoß)
• Fahrt, staubfreie - Fahrt bei Regenwetter
• Falschtakter - despektierliche Bezeichnung eines Viertaktmotorrades (Zweitaktfahrerjargon)
• Familienzelt - Ganzkörperkondom in XXXL
• Feierblöd - Hondas CBR 900 RR „Fireblade“
• Fellfighter - ein mit (Kunst-)Fell bezogenes Motorrad. Die ursprüngliche Idee geht auf die Miami Zoo Crew aus Florida zurück.
• Fighter - s. Streetfighter
• Flacheisen - wohl abgeleitet von „flat iron“, für ein relativ schweres, aber dennoch hurtig bewegtes Mopped
• flattern - zum Teil gefährliches Wackeln des Motorrad bei schneller Fahrt, hervorgerufen durch ein schlechtes Fahrwerk.
• Flat-Twin - BMW-Motorräder mit Boxermotor
• Flens - Maßeinheit für gemaßregeltes Verkehrsverhalten; Highscore im Zentralrechner
• Flexscheibe - s. Trennscheibe
• Fliegender Ziegelstein (von: „Flying Brick“) - BMW K100 RT (wegen des längs liegenden Motorblocks)
• Fliwatüüt - BMW C1 Motorroller; nach der Puppentricksendung für Kinder „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“.
• Flugzeugträger - große Motorräder wie BMW K 1200 LT oder Honda Gold Wing
• Fly Bar - sehr breiter Lenker
• Flying Brick - Motorrad der BMW-K-Baureihe („fliegender Ziegel“), wegen des blöckischen liegenden Vierzylindermotors so genannt
• Foege Proof (tm) - hundertprozentig originaler Zustand eines historischen Motorrades (z.B. originale, aber neuwertige Bremsbeläge und Reifen)
• Försterwende - 180°-Wende (Kurve) auf dem Feld hinlegen bei Sichtung eines Jägers/Försters
• Forke - Vorderradgabel des Motorrades
• Fransendampfer - meist Chopper mit Lederbändchen an Lenker sowie Fahrer und Sozia
• Freundliche - Motorradmechaniker, -händler
• friemeln - altdeutsch für macgyvernzurechtfriemeln) improvisieren, notdürftige Reparatur einer Panne ohne vorhandene Ersatzteile um eine Weiterfahrt zu ermöglichen.
• Frisösen-Harley (bzw. „Friseusen-Harley“) - liebevoll für die Yamaha-Modelle Virago 125, 250 und 535 (siehe auch Eiserne Jungfrau)
• Fuhre - schwerfälliges, unhandliches Motorrad, sei es ab Werk oder durch hohe Zuladung. „Die Fuhre bockte auf schlechtem Asphalt wie eine Herde Ziegen, das Fahrwerk war dem Soziusbetrieb offensichtlich nicht gewachsen.“. - „Die zwei 320er Bremsscheiben waren ausreichend dimensioniert, um die 350-Kilo-Fuhre vor der nächsten Kurve wieder einzufangen (s. einfangen).“.
• Fußgasaffe - abfällig für Autofahrer
• Faxl - Krankhaft an einer Ducati hängender Bierbauchbiker
• Fluppe - Zigarette
G
• Galeriestellung - Wheelie (häufig verwendet vom Reitwagen)
• Ganzkörperkondom - einteilige Regenkombi
• Gartenhäuschen, fahrendes - vollverkleideter Tourer
• Gebückter - etwas abfällige Bezeichnung für Fahrer von Supersportlern/Joghurtbechern/Bückeisen etc.
• Gebücktenschreck - Selbstbezeichnung der Supermotofahrer in Bezug auf die Joghurtbecherfraktion
• Gelenkbus - Honda Gold Wing mit Anhänger
• Geradeausbomber - (der) MZ ES 250
• Gisela - Gilera
• GIXXER - Suzuki GSX-R und GSX Baureihe
• Glitschstone - Namhafter japanischer Reifenhersteller (der Name leitet sich vom norddeutschen Glitschen (Gleiten, Rutschen, Ausrutschen) ab
• Goldstaub - Rare, sehr gesuchte und daher meist teure Anbau- oder Ersatzteile für Old- und Youngtimer.
• GooF - (die), Bezeichnung der Honda CBR600F
• Graue - (die, weibl. Ez.), ein 'grau' importiertes Motorrad
• Grauen - (die, männl., Mz., oder, je nach Ansicht, auch das, sächl., Ez.), TÜV, DEKRA etc.
• Graukittel - TÜV-Prüfer, vom Technischen Überraschungsverein
• Grip - Haftung des Reifens auf dem Untergrund
• Grüne Hölle - die Nordschleife des Nürburgrings
• Grüner Elephant - Zündapp KS 601.
• Grüßen - wird immer wieder kontrovers diskutiert, so auch hier (s. Brauchtumpflege).
• Guck-Schatz, der - ehemaliger Biker (siehe Biker), der sein geliebtes Motorrad zugunsten von Frau und Kind verkaufen „durfte“ und jetzt sonntags, Kinderwagen schiebend an geparkten Moppeds vorbeispaziert und zu seiner Frau sagt: „Guck Schatz, so eine hatte ich früher auch“.
• Güllepumpe - Honda CX 500 nach der Comic-Figur Werner
• Gummi geben - betont flotte Fortbewegungsweise, vor allem bei der Beschleunigung
• Gummibereiftes Kasperletheater - BMW C1 Roller
• Gummikuh - BMW mit 2-Ventil-Boxermotor und altem Fahrwerk ("Fahrstuhleffekt") (z.B. R80/7), wird von unwissenden BMW-Besitzern gut gemeint für alle Modelle übernommen, weshalb sich durch die Kraft des Faktischen der Begriff Kuh oder Q sinnentstellend synonym für BMW-Motorräder einzubürgern beginnt.
• Gurke auf Motorrad - Motorradpolizist (wegen der grünen Kombi)
• Guzzi mit Hängetitten - Boxer-BMW
• Gynäkologenstuhl - Chopper mit weit nach vorn und oben verlegten Fussrasten
H
• Hahn - Gasgriff. „Den Hahn spannen“ = heftig gasgeben
• Halbschale - historischer Motorradhelm, der nur den oberen Teil des Kopfes durch eine Schale schützt, neuerdings in noch schlechterer Qualität und unter dem trendigen Begriff "braincap" wieder im Handel
• Handmixer - eher abfällige Bezeichnung für Mopeds bzw. hubraumschwache Motorräder
• Hanger (englisch) - Anwärter auf eine Probemitgliedschaft in Motorradclubs
• Hängetitten - querliegende Zylinder von BMW-Boxermotoren im Vergleich zu hochgestellten V-Zylinder von Moto Guzzimodellen.
• Hängetittenguzzi (auch mit HTG abgekürzt) - abschätziger Name für BMW-Motorräder mit Boxermotor
• Hanging Off - Fahrstil, bei dem durch Körperverlagerung seitlich zum Motorrad der gemeinsame Systemschwerpunkt nach kurveninnen verlagert wird
• Harleyoide - Im Design an Modelle der Firma Harley-Davidson angelehnte Motorräder, meist japanischer Herkunft (s a. Cruiser, Chopper)
• Hecklast - nette Bezeichnung für eine Mitfahrerin
• Heizen - das Motorrad artgerecht bewegen; von Nichtmotorradfahrern oft als "mit überhöhter Geschwindigkeit" fahren diffamiert
• Heizeisen - ein ordentlich flott bewegtes Mopped, wobei relativ wenig PS durch relativ viel Fahrerkönnen meist hinlänglich auszugleichen sind
• Heizerfraktion - Gruppe unter den Motorradfahrern, die das schnellere Fahren hobbistisch begleiten
• herbrennen (v.t.) - jemanden abhängen, überholen; zeigen, was Fahren bedeutet
• hergebrannt werden - abschätzig: abgehängt/ausbeschleunigt werden
• Herdplatte - Pseudonym für Honda Fireblade
• Highsider - recht spektakulärer Abgang (Sturz) über die hohe Seite des Motorrads, oft mit Überschlag über den Fahrer verbunden, vielmals Folge eines begonnenen, aber durch plötzlich wieder einsetzenden Gripaufbau nicht vollendeten Lowsiders
• Highslide - s. Slide
• Hinterradbremser - Angsthase
• Hobel - siehe Bock
• Hog - (1) (amerikanisch: „(schweinchen)“) Kosename, den Harleyfahrer in USA ihrem Mopped geben. (2) H.O.G. Abkürzung für Harley Owners Group. Entsprechend H.O.G. Fuzzi: abschätzig für Mitglied der Harleys Owners Group.
• Honeckers Rache - siehe Zonenfeile (Ostzweitakter)
• Honkawamahaki - etwas verächtliche Zusammenfassung japanischer Motorräder von Fahrern europäischer Marken
• Huddel - (Alltags-)Motorrad
• Hurra-Tüte - Helm, abgeleitet vom Stahlhelm der Wehrmacht aus dem Ersten Weltkrieg, als man noch mit Hurragebrüll aus den Schützengräben stürmte.
• Husky - liebevoll für Husqvarna. Entsprechend Huskytreiber: Husqvarna Fahrer.
• Hut - ugs. für Helm
I
• Ideallinie - darauf fährt man am besten durch die Kurve, findet aber meist irgendwelchen Schmodder mit dem Vorderrad
• Ilse - abfällig für die älteren BMW K-Modelle (K75, K100). Diese Modelle haben ein Motorgeräusch, das an eine vergnügt trällernde Ilse Werner erinnert.
• Instrumentenschlecker - Supersportlerfahrer (wegen der gebückten Haltung)
• IKEA-Vertreter - wird im allgemeinen ein Honda Gold Wing-Fahrer genannt, da er auf Grund seines Kofferraumvolumens locker den ganzen Hausstand mitführen könnte.
J
• Joghurtbecher - Bezeichnung für ein schnelles japanisches vollverkleidetes Motorrad. Hauptsache bunt und aus Plastik.
K
• Kabel - Gashahn, -zug. „Am Kabel ziehen“ = Gas geben.
• Kackstuhl - Motorroller (die Sitzhaltung ist selbsterklärend), böser Name für Chopper, hier bezieht sich das "Kacke" vermutlich auf die aus tiefer Seele geäusserte äusserste Abneigung gegen alle Harleyoide
• Kakerlaki - Kawasaki
• Kälbchen - Spitzname für die „kleine Kuh“ von BMW, ursprünglich auf die R45 und R65 bezogen, mittlerweile auch für 650cc- Einzylinder (siehe auch unter „Radl“)
• kaltverformen - das Gefährt bei einem Unfall zerstören bzw. beschädigen
• Kampflinie - (1) Kurvenfahrstil mit dem Ziel, den Kurvenradius zu vergrößern: Eine Kurve wird außen angefahren, der Scheitelpunkt wird möglichst weit innen, der Kurvenausgang wieder möglichst weit außen gefahren. Lässt keinen Spielraum für Korrekturen. (2) Im Rennsport: Als Vorausfahrender die Fahrlinie so wählen, dass der Gegner am Überholen gehindert wird, bzw. als Überholender den Vorausfahrenden zwingen, den Weg frei zu machen.
• Kampfstern Galactica - abfällige Bezeichnung für Extremdickschiffe à la Honda Gold Wing oder BMW K1200LT.
• Kanarienvogel - Motorradfahrer, der eher durch bunte, auffällige Schutzkleidung und meist ebenso buntes Motorrad auffällt als durch Fahrkönnen glänzt.
• Kantn - in Österreich umgangssprachlich für Motorräder der Marke KTM.
• Kapplständer - umgangssprachlich für Polizisten
• Karl-Dall-Edition - Name für die BMW R 1150 GS, deren asymmetrische Scheinwerfer an den Blick von Karl Dall denken lassen.
• Kati - Kosename für Motorräder der Marke KTM (oder Ducati..)
• Kawa - Kawasaki
• KaYaHoSu - zusammenfassend für japanische Motorräder. Kunstwort aus den Anfangsbuchstaben der vier großen japanischen Hersteller, KAwasaki, YAmaha, HOnda und SUzuki. Wird (meist) abwertend gebraucht und soll auf die angebliche Gleichförmigkeit und Langweiligkeit japanischer Motorräder hinweisen: „Die <hier beliebiges, nicht-japanisches Motorrad einsetzen> hebt sich wohltuend vom bekannten KaYaHoSu-Einerlei ab.“. Die Reihenfolge der Initialen ist dabei beliebig, „Hoyasuka“, „Yakasuho“, „Yasuhoka“, „Hawasuzi“ etc. meint also dasselbe.
• Kellermänner - Lenkerendenblinker der Firma Kellermann, meist im Mini-Format
• Kernschrott aus Müllworkie = Harley Davidson.
• Kettensäge - zusammenfassende Bezeichnung für Kleinkrafträder mit 50ccm, ohne Geschwindigkeits- und vorgeschriebene Leistungsbeschränkung, die dann durch die Einführung der 80 ccm-Maschinen ab 1980 abgelöst wurden.
• KickBack - plötzliches, heftiges Lenkerschlagen, entsteht häufig bei starkem Beschleunigen durch das entlastete Vorderrad. Kann im Extremfall über den gesamten Lenkausschlag reichen und zum Sturz führen.
• Killschalter - Notausschalter zur Unterbrechung des Zündstroms
• Kiloemme - MZ 1000 S, 1000 SF, 1000 ST, 1000 SFx
• Kilogixxer - Suzuki GSX-R 1000
• Kiosk - Spitzname für Honda Goldwing
• Klacks - Spitzname des legendären Motorradjournalisten Ernst Leverkus
• Klappersacki - Kawasaki
• Kleinkraftrad - Moped
• Klemme - MZ-Motorräder
• Klingonenkreuzer - BMW R 1200 ST (wegen des wabenförmigen Scheinwerfers)
• Klingonenstiefel - martialisch gestylte Endurostiefel mit Metallschnallen und -protektoren
• Klotzmotor - Antriebsaggregat der BMW-K-Reihe
• Knallen - siehe Ballern oder auch Schießen
• Knieschleiferfraktion - Rennsemmelfahrer
• Knieschluss - Anpressen der Knie an den Tank für eine verbesserte Kontrolle des Motorrades
• Knubbel-SV oder nur Knubbel - Bezeichnung der Suzuki SV650 von Baujahr 99-02 (auf Grund der geschwungenen rundlichen Verkleidung)
• Kochbuch - für Motorradfahrer Haste Mopped, kannste Kochen von Jane Drews aus dem Lappan-Verlag, ISBN: 3-89082-546-X, leider ist das Buch vergriffen und keine Neuauflage in Sicht.
• Kochgeräte - wie Herd oder Grill braucht ein Motorradfahrer nicht, auf Auspuff und Krümmer lassen sich die vielfältigsten Speisen zubereiten.
• Krachhut - Motorradhelm
• Kradler - eigenständig deutsche Kurzform für das wenig durchdachte, gleichwohl ständig bemühte Surrogat des anglisierenden Biker
• Krawallkappe - Sturm- oder Eishaube, die unter dem Helm getragen wird
• Krawallsacki - Kawasaki
• Kreis ziehen - auch Donuts ziehen: das Motorrad mit gezogener Handbremse und durchdrehendem Hinterreifen um das Vorderrad drehen, bei Vollendung des Kreises dann die Handbremse lösen und losfahren (gibt im Idealfall einen wunderschönen Kreis/Donut auf der Straße). Besonders beliebt auf Hochzeiten mit zwei Motorrädern stilisierte Eheringe auf die Straße zu zeichnen. Könner schaffen das sogar mit beiden Füßen auf den Rasten.
• Krickerl-Lenker - siehe M-Lenker
• Kuchenblech - großes Kennzeichen, insbesondere Saisonkennzeichen
• Kuh - siehe Gummikuh
• Kuhtreiber - Fahrer eines BMW-Boxermotorrads
• Kult - Bezeichnung für die Suzuki Bandit-Modelle bis Bj. 1999 (600er), sowie bis Bj. 2000 (1200er)
• Kupferwurm - synonym für schwer auffindbaren Elektrofehler (eigentlich: Kupferfrass)
• Kürbis - KTM-Motorrad aufgrund der firmentypischen Farbgebung
• kurvenkratzen - schnelles Durchfahren von Kurven mit aufsetzenden Fahrzeugteilen wie Fußrasten oder Zylinderköpfen bei BMW-Boxern (besonders bei Dunkelheit spektakulär, wenn diese Teile aus Alu sind)
• Kurvenparker - insbesondere Dschobbr-Piloten geht dieser Ruf voraus, weil er, wie böse Zungen behaupten, er ja nicht hinterhereilen könne
• kurvenräubern - schnelles Durchfahren von Kurven auch ohne aufsetzende Fahrzeugteile, besonders bei Serpentinen
• Kutte - ärmellose Jeans- oder Lederweste für die Colours
• Kuttentaufe - feierliches Aufnahmeritual von Motorrad-Clubs
L
• Langnesekombi - Bonbonfarben gestylte Kombi eines Markenherstellers
• Lappen - Führerschein
• LärmPeter - Derjenige in der Motorradgruppe, der durch den Lärmpegel seines Auspuffs diesen Nickname bekommt
• Latsch - Die Reifenaufstandsfläche
• Lebensretter - gebogenes und abgewinkeltes Blech, welches die Ölleitung in der Ölwanne einer V-max vor dem Rausrutschen bewahrt. Bietet 100% Sicherheit. Aber ein Motorschaden durch das Rausrutschen der Ölleitung wurde bisher noch nie zu 100% nachgewiesen oder dokumentiert
• Lederallergie - ein Motorradtreffen-Syndrom ("Immer wenn ich nachts in den Stiefeln einschlafe, habe ich morgens Kopfweh!")
• Lederbiker - Die Inserate von Lederbikern kann man des öfteren in Motorradmagazinen unter der Rubrik „Sonstige Kontakte“ lesen. Dabei sucht der „gemeine Lederbiker“ meist eine Mitfahrgelegenheit bei einem gleichgeschlechtlichen männlichen Pendant, verbunden durch Interessen, die über das Motorradfahren hinausgehen. Der „Lederbiker“ ist auch unter dem Namen „Leder-Horst“, „Ledersozius“, „Gaybiker“ oder „gayler Biker“ bekannt.
• ledern - letzter werden
• Lederpelle -Motorradklamotten aus Leder
• legen - (1) bei der Kurvendurchfahrt den Oberkörper parallel zur Hochachse des Motorrades halten. Der Kopf bleibt jedoch senkrecht. Gegensatz: drücken. (2) = ablegen.
• legen, sich - einen Unfall haben
• Lehmann - liebevoll für ein LeMans-Modell von Moto Guzzi. (auch: Lehmann-Eins)
• Lenkerschlagen - gefährliches Hin- und Herschlagen des Lenkers. Siehe auch Kickback, Tank Slapper
• Lenkerschlampe - Navigationssystem
• letzte Regenkombi - Leichensack
• LiMa - Lichtmaschine, manchmal auch LIchtMAske, Frontverkleidung bei Enduros
• Literschüssel - (Einzylinder-)Motorrad mit 1000cm³ Hubraum
• Lowsider - Sturz zur Neigungsseite oft durch wegrutschendes Vorderrad. Nicht ganz so spektakulär (das Motorrad rutscht vor dem Fahrer her) wie der Highsider (siehe dort)
• L-Twin - Ducati bzw. Ducati-Motor, aufgrund des 90 Grad-Winkels der Zylinder zueinander
• LuFi - Luftfilter
• Lutschka - Reifen, Pneu usw.