Hi,
danke euch

. Habe eben leider erfahren das ich Donnerstag noch mal in das tolle grüne OP Hemdchen schlüpfen darf

.
Im ersten Rennen bin ich hinter Tead 2ter geworden.
Im zweiten Rennen lag ich auf drei und wollte halt wieder zweiter werden... dann gings Licht aus

. Sowas gehört wohl einfach dazu. Dessen sollte sich jeder bewusst sein, der im Kreis fährt.
Hatte mir paar Rippen, das Schlüsselbein und die Hand gebrochen.
Die Lunge perforiert und dadurch nen Pneumothorax; heisst Lunge war zusammen gefallen. Ausserdem hats noch den Daumennagel in den portugalesichen Asphalt geschliffen. Den geh ich aber dieses Jahr im Dezember da noch mal suchen

.
Dazu kamm noch, das ich inteligenterweise die erste Aufprallenergie mit dem Kopp aufgefangen habe - typischer 100%iger Highsider. Der Helm sah richtig übel aus. Deshalb war ich wohl auch über 20 Minuten bewustlos.
Aaaaaber... ich würde alles genauso wieder machen! Eventuell mit ner besseren Reifenwahl

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Aber selbst der Abflug kann nichts daran ändern, das der ganze Trip nur genial war. Die Strecke ist das geilste was es gibt. Das Land, die Menschen dort, Speer Racing - top! Ausser der Fotograf
@ slowly,
der Regen war driss egal. Wir sind so unendlich viel gefahren wie sonst nie zuvor und haben Spaß ohne Ende gehabt.
Ich glaube fast ohne das Nasse wärs gar nicht so lustig geworden.
cya da Moik
------------ Dieser Beitrag wurde um 19:00 geschrieben, der vorherige um 17:02. ------------
Wen es interessiert, den kann ich vielleicht mit einer kleinen, lustigen Geschichte aus portugalesischen Krankenhäusern erfreuen.
Jetzt,
im Nachhinein kommt es mir auch komisch vor
Mir wurde später erzählt, dass ich über 20 Minuten bewusstlos war...
Irgendwann im Krankenwagen gings Licht wieder an, wenn auch noch laaaange verwirrt
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Kurz darauf lag ich im Streckenhospital auf der Pritsche. Regenkombi zerschnitten, Lederkombi nicht
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Hospital Nr. 1 an der Strecke war gut. Dank Speer Racing war diese streckeneigene Klinik besetzt - TOP! Sowas bestätigt meine Meinung nur bei solchen, richtig guten Veranstaltern zu fahren!
Dann gings ins städtische Hospital. Sah von aussen schon wie in Knast aus. Von innen schlimmer.
Die haben mich erst mal 5 Stunden liegen lassen - im 30! Mann und Frau Zimmer, das für max 15 vorgesehen war.
Dann hat der Security Mann endlich auch mal Tina durchgelassen. Die hat mir dann erst mal beim Pissen geholfen. Mir stand das Wasser wegen der Infusionen schon in den Augen, aber geholfen oder ne Pisspulle gebracht hat bis dahin niemand.
Ich musste 7 mal zwischen Bett, Transport und Röntgenpritsche hin und her. Dabei geholfen hat niemand. Musste mich irgendwie hin und her robben. Ein paar mal davon mitten im Warteraum zwischen ca. 50 Leuten. Nur dat tolle grüne Hemdchen an. Da kennen die nix - ich aber auch nit
.
Zu dem Zeitpunkt lies das Adrenalin und der Schock nach und meine ganzen Brüche haben mal richtig angefangen zu schmerzen und zu dem Zeitpunkt war, wie ich später erfuhr, auch noch meine Lunge zusammen gefallen.
Zum Glück bin ich zwischendurch immer wieder ohnmächtig geworden.
Nach 20 Stunden habsch dann immer noch keinen Doktor gesehen. Tina und ich haben immer wieder nachgefragt, aber es kam einfach keiner.
Dafür gabs ne geile Show während dieser ersten 20 Stunden. Eine Oma hat die ganze Zeit geschriehen. EiiiiiiiiEIYYYYeiiiiii. Immer mal so Minute Pause dazwischen, aber insgesamt eben die ganze Zeit.
Ein anderere älterer Mann hat die ganze Zeit eher leise vor sich hin gelitten: aaahhhhhhhhhhhh, aaaahhhhhhhh, aaaaahhhhhhhh - leise, aber kontinuierlich. War an für sich noch schlimmer als das laute EiiiiiiiEYYYYeiiiii.
Ein anderer leicht Verwirrter war zwischenzeitlich mal mit nem lauten Knall aus dem Sessel gefallen und auf den Boden geklatscht. Den haben sie dann neben mich geleget (10 cm Bettenabstand) und erst mal grob an sein Bett gefesselt.
Leider waren die Schwestern iwie nicht seemannsknotenfest und so hat sich der sabbernde, stinkende, ex gefesselte selbst befreit.
Ich bin gerade aus einer der süssen Ohnmächte aufgewacht als sich der Kollege gerade an meinem Bett, sowie meinen Venenschläuchen hochzog und mich anschrie - Tina hat mich gerettet
.
Die ganze Zeit gabs übrigens weder irgendwas zu essen, oder zu trinken. Nicht, weil ich nicht gedurft hätte - es gab einfach nix.
Dafür waren die Schwestern nach den rund 20 Stunden dann wohl der Meinung, das ich nun auch ohne Doktor und Medizin wieder gesund wäre und haben mich aus dem Bett geschmissen
. Dafür wurde ich dann in nen Sessel gesetzt. Absolut schmerzfrei - die, leider nicht ich.
Wieder mal aus ner Ohnmacht erwacht war plötzlich ein Doc in Rufweite. Den dann auf englisch angequatsch was nu abgeht mit mir und siehe da... der Mann war Deutscher
.
Er riet mir dann schnellstens "auszuchecken" und in das benachbarte Privathospital zu gehen.
Irgendwie hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch die Wahnsinnsidee am übernächsten Tag nach Hause fliegen zu können
.
Mir hatte ja auch immer noch keiner gesagt was ich hatte.
Ums abzukürzen... als ich gesagt habe: "ich will hier raus. Gebt mir Entlassungspapiere" hats nochmal so rund 5 Stunden gedauert.
Das war aber Vorraussetzung, damit der ADAC die weiteren Kosten übernimmt. Den hatte ich zwischenzeitlich angerufen.
Tina und Tead hatten mich abgeholt und auf den 10 Minuten vom Hospital zum Hotel bin ich 1000 Tode gestorben.
Jeder kleinste überfahrene Kieselstein fühlte sich an wie ein Erdbeben in mir. Da war dann selbst mir klar - dat wird nix mit Heimflug. Tead hatte zu dem Zeitpunkt auch schon draussen 20 Stunden auf mich gewartet - danke
.
Warum ich Schwammkopf da nicht direkt in die Privatklinik bin - keine Ahnung.
Die eine Nacht im Hotel war natürlich der absolute Horror.
Am nächsten Morgen dann ab in private Klink. - Hospital Particular do Algarve-
Die Fahrt war für mich so heftig, das Tina sogar einmal anhalten musste, weil ich sonst wieder abgekackt wäre.
Ab da gings aufwärts. Nette Schwestern
, super sauber alles, freundliche Ärzte - dank ADAC.
Vor allem kannten die das magischen Zauberwort: P A I N K I L L E R
.
Die schmeissen da unten damit um sich wie hier der Prinz Karneval die Kamelle.
Es gab dann einige kommunikative Probs mim ADAC, aber im Endeffekt lief alles super.
Nach knapp 2 Wochen und 3 portugalesichen Krankenhäusern hat der ADAC die komplette Rücküberführung organisiert.
Krankentransport vom Zimmer zum Flughafen, dort habe ich den deutschen Doc getroffen der mich beim Rückflug begleitet hat. Die Lungengeschichte war heftiger als gedacht und ohne Arzt wollte der ADAC mich nicht zurück fligen lassen - TOP.
Bei meinem Glück hatte der Flieger natürlich nen Platten. Ersatzreifen musste aus Malle erst eingeflogen werden.
Nach mittlerweile 3 Stunden Wartezeit auf den Holzstühlen lief bei mir wieder der Schweiss - trotz Painkiller - den Rücken runter.
Der Doc hat dafür gesorgt, das ich mich im Flughafenhospital lang machen konnte.
Mit 6 Stunden Verspätung gings dann endlich nach Malle los. Airberlin hatte ein Hotel für die ungeplante Übernachtung organisiert und am nächsten morgen dann endlich ab nach Deutschland.
Nich wie geplant nach Kölle, sondern in die "verbotene Stadt" Düsseldorf.
Aber auch da hat der Doc und ADAC schon perfekt umorganisiert. Der Transporter für mich stand schon bereit.
Der Rest ist bekannt. Kölner Uniklinik hat mich übernommen, übermorgen noch ne OP und dann wars das wahrscheinlich. Ausheilen und ready for the Battle
.
Ich mach hier keine Schleichwerbung, sondern ganz Offene - was der ADAC für die paar Euro Beitrag im Jahr leistet ist der Hammer!
Sollte jeder Mitglied sein.
cya da Moik