Ein Freak in Japan

Diskutiere Ein Freak in Japan im Ferien- und Tourenberichte Forum im Bereich Allgemein; Nahrungsunverträglichkeit, Oktoberfest im Juli und Mopped fahren Hallo zusammen, Mensch wieder viel Zeit ins Land gegangen :( Ich komm irgendwie...
ElGato78

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Nahrungsunverträglichkeit, Oktoberfest im Juli und Mopped fahren

Hallo zusammen,

Mensch wieder viel Zeit ins Land gegangen :( Ich komm irgendwie nicht zum Schreiben!

Heute geht es mal um ein Thema was bei einem Austausch jede Seite betrifft. Bestimmte Nahrungsmittel sind für den jeweils anderen Kulturkreis nicht so „bekömmlich“, schmecken gar nicht oder es gibt andere Probleme damit. Bei mir kommt bei „andere Probleme“ meine Meeresfrüchte-Allergie an erster Stelle. Wie sich herausgestellt hat betrifft das auch einiges vom Fisch, aber auf Fisch-Rogen war ich noch nie scharf. Also bleibt mir nur Fisch-Filet. Nicht das schlimmste! Bei den anderen Dingen, die einem nicht so gut bekommen, sag ich es mal mit den Worten eines meiner deutschen Chefs: „Man isst es und dann haste wenigstens noch mal Spaß aufm Klo damit!“ Und ich kann Euch sagen, das ist manchmal ein Heidenspaß!

Na ja, aber im Großen und Ganzen kann ich mich beim Thema Futter hier in Japan nicht beschweren. Es gibt eine Menge, die richtig lecker ist, auch wenn einige Dinge ungewohnt schmecken. Damit meine ich, dass jeder von uns eine bestimmte Prägung hat. Vieles was wir essen, können wir einfach „identifizieren“. Hier in Japan habe ich manchmal das Problem zu „erkennen“ was ich da esse. Keine Angst es lebt alles nicht mehr, ist meistens gekocht und lebte vorher nicht auf der Straße oder auf einem Busch. Ich glaube das interessanteste dürfte für den Europäer Miso sein. Meist bekommt man das als Suppe und es enthält unteranderem Seetang. Einige Sorten schmecken mir gut, andere sind grausig vom Geschmack. Die schmecken dann in etwa so wie brackiges Meerwasser 12 Stunden in der Sonne. Wobei ich mit Miso immer Sparsam bin, weil diese zu der Kategorie „nicht so gut bekömmlich“ für meinen Körper gehört. Leider funktioniert es nicht nach dem Motto der Körper muss es so lange bekommen bis er es verträgt. Ich mache das jetzt ein Jahr lang und trotzdem wehrt er sich immer noch! Man weiß halt, dass innerhalb der nächsten 30 Minuten eine Toilette in der Nähe sein sollte ;)

Gut, lassen wir die Unappetitlichkeiten! ;)

Hier in Himeji war im Juli doch tatsächlich Oktoberfest! Ja, was soll ich sagen!? Deutsches Bier, Maß Hofbräu für umgerechnet 16 Euro ist kein Schnäppchen. Teilweise importierte Sachen aus Deutschland wie Sauerkraut – haben die übrigens kalt gegessen – und Würstchen, aber auch teilweise Phantasiegerichte aus Deutschland, die hier keiner kennt bzw. die mit Deutschland nichts zu tun haben, beispielsweise Miesmuscheln. Es stellte sich heraus, dass es belgisch sein sollte. Die Flagge von Belgien sieht ja fast genauso wie die Deutsche aus ;) :D Dafür hatten einige ihr Personal auch in ein Drindl gesteckt.
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Das Bild ist vor der Eröffnung aufgenommen nachdem die Mädels die Drindl ausprobiert haben, ob sie den auch passen.

Viel lustiger sind eigentlich Japaner beim Oktoberfest Lieder singen. Video gefällig?
http://youtu.be/k1A-27aG3Uw beim Ententanz
http://youtu.be/EoqH6SgGvqg beim Dschinghis Khan singen

Na ja, teuer war’s, aber das Bier hat auch bei 34°C im Schatten in Japan geschmeckt :) Ach Eintritt hat das Zelt nicht gekostet! Von daher verglichen mit München war es dann vielleicht doch nicht so viel teurer ;)

Apropos Temperaturen! Wir haben nun seit Ende Mai reichlich warm. Zwar auch immer wieder mal Regen, aber mindestens 30°C. Gut, ist dann warmer Regen aber auch nach dem Regen etwas höhere Luftfeuchtigkeit. Nun hab ich ja hier auch ein Mopped rumstehen was mal bewegt werden will und so recht wollte ich eigentlich nicht. Vor zwei Wochen Sonntag hab ich gedacht ich müsse doch mal die Gegend ein wenig näher kennenlernen und hab mich in die Kuh gezwängt. Ab durch die Stadt raus aufs Land. Ich wollte in die nahegelegenen Berge bzw. noch ein Stück weiter an die Nordküste. Was ich dabei nicht einkalkuliert habe war die Hitze! Spätestens wenn Dir der Schweiß aus den Stiefeln läuft sollte man einen kurzen Stopp machen und Flüssigkeit zu sich nehmen. Ich musste stündlich anhalten und habe pro Stopp ungefähr 1.5l Flüssigkeit in mich reingeleert. Ok, nachdem ich aus der Stadt raus war ging es auf netten Strecken quer durch die Gegend. Entlang an Flüssen, Stauseen und hoch in die Berge. Ja, und da stand ich dann auch! Straßensperrung ohne Ankündigung – ich erfuhr später, dass das Schild einfach nur umgefallen ist, da mein Kollege die Gegend gut kennt und Verwandte von ihm dort wohnen. Also knapp 35km wieder den Berg runter. War nicht tragisch nur konnte ich so nicht mehr bis zur Nordküste. Der Umweg wäre einfach zu groß gewesen. Trotzdem war es eine nette Runde.
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Da ich oft gefragt wurde, wie ich den in Japan navigiere. Einfach mit Karte und meiner „Zeichenerkennungsfunktion“ von Auge und Gehirn ;) Navigationssysteme kann ich nicht so gut programmieren, daher bevorzuge ich die guten alten Karten und die japanischen Motorradkarten sind richtig gut, B5-Format, ganz annehmbarer Maßstab und als Ringbuch.

Ja, und das nächste Wochenende steht mal wieder Tokyo an mit Tokyo DisneySea und Comiket Market. Diesmal versuche ich direkt zeitnah zu berichten und Bilder zu schicken. Schließlich gibt es wieder über Cosplayer zu berichten und diese auch zu zeigen ;) :D
 
Ar3s

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Racegixxer
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Endlich liest man wieder was von dir. Dachte schon du hast die Deutsche Sprache verlernt ;P
Schade, für das Oktober-Fest bin ich wohl zu spät dran. Bei mir geht es auch bald wieder nach Tokyo. Werd dich per Zeiten mal per PN anschreiben ob du weißt was in dem Zeitraum da drüben grad so los ist. Vielleicht gibt es ja irgendeine Interessante Messe.

16€/L ist aber mehr als Brutal o.O Da ist man pleite bevor man besoffen ist. Konnte mir die Videos hier nicht anschauen, werde ich aber wenn ich zuhause bin gleich nachholen. Kann es mir aber überhaupt nicht vorstellen xDD

Grüße, Alex
 
100gr_Leberwurst

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Supergixxer
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Aaaah, Ding Dong :-) äh Guten Tag :)

Schön mal wieder Neues aus Japan zu lesen, kam tatsächlich schon lange nix mehr. Ich gehe einfach mal davon aus, dass Du Dich immer besser einlebst dort und daher immer weniger Zeit übrig bleibt für stundenlanges Getippe. Aber...ist ja auch richtig so!

Ich hätte ja nichts gesagt, wenn Du die Zeit aufm Bock verbracht hättest, aber das ist ja auch nicht der Fall, tztztztz......
 
ElGato78

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Tokyo Stadt der Freaks!?

Ich schon wieder ;)

Ein Kurztrip nach Tokyo kann einem schon die Augen öffnen wie schlimm es um die japanische Gesellschaft bestellt ist!

Das vergangene Wochenende haben wir in Tokyo verbracht. Freitag frei gemacht und Donnerstag Abends los mit dem Auto nach Tokyo. Jetzt hab ich ja ETC das elektronische Mautsystem und da ist die Autobahnmaut erschwinglicher. Mit ETC gibt es bis zu 70% Rabatt auf die Streckengebühr. Kommt immer auf die Tageszeit und den Wochentag an. Gut, das ändert nichts daran, dass ich auf der Autobahn regelmäßig durchdrehen könnte. Nicht nur das alles nur auf der rechten Spur unterwegs ist – ich fahre hier auf der verkehrten Seite ;) – die LKWs fahren auch nur miteinander Rennen und vergessen, dass es noch andere Verkehrsteilnehmer gibt, sprich 3-spurig in meine Richtung, links ist frei, Mitte vielleicht ein zwei Autos oder LKWs und rechts voll. Aber die LKWs scheren nach einem Überholvorgang nicht wieder nach links rüber. Nein, die bleiben! In 5km kommt ja der nächste LKW. Staus werden recht häufig durch ausscherende LKWs oder recht langsame Autofahrer verursacht, da kaum oder gar nicht geguckt wird, sondern direkt gefahren. Der Japaner an sich ist da ja tiefenentspannt bei so was. Ich dreh dabei fast hohl wenn mir wieder so eine Pissbirne vor den Karren fährt. Sollte es mal knallen, dann knallt es für den zweimal! So viel ist jetzt schon sicher. Und nur am Rande ich bin schon deutlich entspannter zu früher was das Autofahren angeht!

Na ja, lassen wir das! Die 620km haben wir dann auch in 9,5 Stunden hinter uns gelassen um gegen halb drei die Nacht im Hotel aufzuschlagen. Bis wir im Bett waren war noch eine Stunde um und um sechs ging es wieder raus. Disney Sea, das ist quasi Disney Land für Erwachsene mit etwas heftigeren Attraktionen. Na ja, soooo spektakuläre waren die Attraktionen dann auch wieder nicht. Da ist einiges auf der Dippemess spektakulärer. Aber wir waren recht clever in der Nutzung der Fastpass Tickets und haben unsere Wartezeiten auf 10 bis 20 Minuten reduzieren können. Da es nicht gerade kühl war mit 35°C im Schatten und ich als Kontinentaleuropäer nicht so wirklich technisch auf Hitze ausgelegt bin, war auch mein Flüssigkeitsverbrauch gegen zwei Uhr mittags dann auf dem Höhepunkt bei 1.5l pro Stunde angekommen. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass Toilettenbesuche trotz des hohen Flüssigkeitsverbrauchs so gut wie nicht vorkamen. Aber bis Freitag glaubte ich Japaner können gar nicht schwitzen! Falsch sie können es doch und so war ich in guter Gesellschaft! Gegen vier Uhr waren wir dann mit allen Attraktionen durch – ok, die zwei drei für Kinder haben wir ausgelassen und in Toy Story mit Plastikeiern schießen ist wegen einer angegebenen Wartezeit von 120 Minuten ausgefallen. Wären es echte Eier und Politiker … ich wäre glaub ich die zwei Stunden angestanden!? ;) Gut, also erst Mal ab ins Hotel duschen und neue Klamotten. Danach sind wir ins ein sehr interessantes Kaufhaus gefahren: Nakano Broadway (www.nbw.jp). Hauptfokus von dem Kaufhaus liegt auf Mangas, Animes, Bücher, Hobbies und Sammlerstücke. Da wir recht spät waren hatten wir nur etwa eine dreiviertel Stunde bevor das Haus schließt, aber wir beschlossen noch mal dort hinzufahren. Unglaublich! Wir sind aus dem Staunen nicht rausgekommen! Total abgefahren das Teil! Um das ganze mal näher zu beschreiben, es handelt sich um eine Art Mall, wo die Geschäfte von knapp 10qm bis zu 100qm Fläche haben. Manche Firmen haben auch mehrere Läden und dann nach Themen sortiert. Ob man nun Mangas oder Bücher sammelt, egal aus welchen Jahrzehnten oder von heute, oder Schlümpfe, oder altes Ami-Spielzeug, es gibt fast nichts was dort nicht rumstand. Teilweise zu erstaunlich günstigen Preisen. Es gab einen Laden, die haben mit alten Spielautomaten eine Spielhölle aufgemacht. Alte Sonic oder Tekken Automaten, Super Mario, sogar einen alten Pong-Automaten hatten die dort stehen. Wahnsinn! Und der Laden war Knallvoll mit Leuten, die gezockt haben wie die Irren. Ich selber fand am interessantesten die original Folien von den Animes, sprich jeder alte Trickfilm wurde mit vielen Folien, die Abfotografiert wurden, erstellt. Diese Folien kann man dort ebenso bekommen, wie handsignierte Skripte von Animes, überhaupt original Skripte oder Kopien (je nach Geldbeutel) und auch die Erstentwürfe für die Szenen. Vielleicht erinnert der eine oder andere sich noch an „Heidi“ oder „Marco“!? Folien von einer Szene kosten so zwischen 15 und 30 Euro. „Captain Future“ liegt da schon beim Doppelten. Gut, „Evangelion“ oder “Prinzessin Mononoke“ liegen dann bei einer sehr detaillierten Folie in einer anderen Liga. Da sprechen wir dann von 1.500 Euro! Wertsteigerung aber inklusive! Nur als Beispiel eine Folie von „Evangelion“ aus der ersten Folge ist hier in Japan letztes Jahr für 120.000 Euro verkauft worden. Kein schlechtes Geschäft für knappe 15 Jahre Anlagezeit. Na ja, die Zeit war viel zu schnell um und ich hab nicht mal Fotos machen können. Leider hab ich am Sonntag erfahren, dass nicht viele begeistert sind wenn man dort Fotos macht. Daher gibt es von dort keine Fotos :(

Samstag haben wir die meiner Meinung nach absolut mit Abstand die allergrößte Freak-Show der Welt besucht! Ich war schockiert! In Deutschland haben wir „Alder“ und „Ich schwör“, in Japan gibt es Menschen, die sozial nicht integriert sind und in einer eigenen Welt leben. Ich habe schon viele Bekloppte kennengelernt, die für ihr Hobby oder ihren Traum leben, aber das sich Leute an die Kehle springen weil sie ein Manga nicht an diesem Tag bekommen, sondern ihn nur bestellen können und dann in der Woche drauf geliefert bekommen. Da ist mir dann alles aus dem Gesicht gefallen. Die meisten Jungs / Männer dort waren bestimmt mit ihrer rechten Hand verheiratet und die meisten von denen fallen hier in Japan in die Kategorie „Cherry Boy“, was so viel bedeutet wie „ewige Jungfrau“. Ich hab vorher einiges darüber erzählt bekommen und dachte das sind ja nur ein paar. Aber am Samstag wurde ich eines besseren belehrt. Aber es handelt sich nicht nur um das männliche Geschlecht. Auch habe ich immer gedacht, dass die versauten Mangas („Hentai Mangas“) von irgendwelchen komischen Typen gezeichnet werden. Komplett falsch gedacht! Die werden zu 80% von Frauen gezeichnet! Und dann sage mir mal einer Männer hätten eine versaute Phantasie :P Egal! Wir haben uns dann entschieden erst die Cosplayer anzusehen und dann zur Halle mit den kommerziellen Anbietern zu gehen. Der erste Teil waren „Doujinshi“ (deutsch gesprochen do-gin-schi), sogenannte Fan-Mangas. Ok, Cosplay fiel aus da draußen unter freiem Himmel, wo ich glaubte zu verbrennen. Auch waren nicht grad viele von den Cosplayern da, weil denen in den Kostümen natürlich ein wenig zu warm war. Also ab zum nächsten Teil. Da standen auf einmal in der prallen Sonne Leute in Schlangen, teilweise gut vorbereitet mit Klappstuhl und Sonnenschirm. Was ist das? In der Halle haben wir das schnell mitbekommen. Da die sonst wie Heuschrecken die Stände von Sega, Bandai oder wem auch immer zerlegen würden, werden die draußen weich gekocht und dann dürfen die rein und kaufen – in kleinen Gruppen. Die Schlange von Sega war bereits bei 3 Stunden (!!!) – wohl gemerkt auf dem Platz wo die gewartet haben war keinerlei Schatten und es herrschten gefühlte 50°C. Aber der „Otaku“ gibt halt alles für sein Hobby. In der Halle selber herrschte auch ein Gedrängel und geschuppse und schnell hatte ich die Schnauze voll. Da ich eh mal wieder durch bis auf die Unnerbuchs war, wollte ich da nur raus. Nur so nebenbei: Wir waren mit knapp 100.000 an dem Morgen auf dem Messegelände! Da wir gegen zwei von dort abgehauen sind, hatten wir noch etwas Zeit für Shopping und ich wollte schon immer mal sehen wie der Evangelion Store in Tokyo aussieht. Rein in die Bahn, ab nach Shinjuku zum Shoppen und dann weiter nach Shibuya. Der Evangelion Store ist etwas versteckt, aber sehr interessant da ich das erste Mal gesehen habe wie groß die einzelnen Seiten eines Manags eigentlich sind und wie die vorbereitet werden für den Druck. Es hingen dort ein paar Seiten für die Originalbücher und auch ein paar Art-Works. Sonst konnte man viel Schwachsinn kaufen, aber dafür bin ich nicht Otaku genug :D

Samstag Abends haben wir noch einen Bekannten aus Himeji getroffen und hatten das Glück über eine Bekannte von Ihm in einen der angesagtesten Clubs in Tokyo zu kommen! Sie kannte einen DJ und der hat uns vier mit in den Club reingebracht. Hätte sonst doch ganz nette 3,500JPY gekostet, also etwa 30 Euro. In dem Club war ein sehr gemischtes Publikum und es ist doch erstaunlich mit was für Klamotten man in Japan in Clubs kommt ;) Bis jetzt bin ich noch nirgends abgewiesen worden auf Grund von Klamotten. War sehr interessant und erstaunlicher Weise sehr viel Musik aus Europa – und das wo ein Großteil der Gaijins aus den USA kommen.

Sonntag war der Tag der Abreise und eigentlich wollten wir noch etwas Sightseening machen. Hotel verlassen, also quasi aus „tiefgekühlten“ 20°C raus in 41°C drückende Hitze. Wohlgemerkt im Schatten! Also Pläne umgeworfen und doch noch mal zu Nakano Broadway :) Ausgiebig umgesehen und nach knapp zwei Stunden genug interessantes gesehen und gekauft gehabt ;) Dann ging es wieder Heim, aber ohne weitere Zwischenstopps. Erstens gab es auf dem Weg von Zeit zu Zeit recht heftige Gewitter und zweitens waren wir ein kleines bisschen kaputt von wenig Schlaf und viel erlebten. Auf dem Rückweg haben wir bei einem weiteren riesigen Freizeitpark noch ein Feuerwerk erlebt. War schon nett anzusehen, da der Freizeitpark direkt am Meer gelegen ist und die Autobahn über einen Hügel hinab läuft. So hat man für über 5 Minuten eine tolle Aussicht. Fahrend in der Dunkelheit Fotos machen war nicht wirklich sinnvoll. Daher auch davon leider keine Bilder!

So, diesmal bin ich aber aktuell ;) Viele Grüße!
 
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ich habe mir gerade alle berichte durchgelesen...sehr spannend und interessant. und ganz ehrlich...nimm all deine berichte über japan...und pack sie in ein buch. du schreibst echt unterhaltsam:100:
 
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Racegixxer
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oha.. da hab ich aber was zu lesen heut abend :D
 
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Auf der Wiesn in München zahlt man ins Zelt übrigens auch keinen Eintritt (:

Werd an dich denken morgen bei ner Maß im Hacker-Pschorr Zelt :P
 
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Ein Freak in Japan - Urlaub oder Besuch aus der Heimat Vorgeschichte

Na jetzt hat es doch wieder was länger gedauert, aber waren einfach viel zu viele Bilder! Ich glaube ich brauche mehr Festplattenkapazität ;) :D

Ich werde das diesmal ein wenig Kompakter gestalten, damit Ihr nicht so super lange Texte von mir mit einer gefühlten Tonne an Bildern lesen ;) Das ist dann wie auf den Diaabenden früher … die Hälfte der Leute liegt im Koma wegen der Bilderflut!

Also hier mal die kleine Vorgeschichte und in den nächsten Posts folgen dann die einzelnen Station etwas ausführlicher.

Meine Eltern sind vom 13. bis 26. September hier in Japan aufgeschlagen und einen Teil dieser Zeit hatte ich auch Urlaub. Da ich ja ein bequemes Auto habe, war angedacht eine kleine Rundreise zu machen. Meine Eltern sollen ja auch was von Japan sehen und ich will auch immer mal was neues sehen. Daher hab ich unterschiedliche Stationen geplant, Dinge die ich mittlerweile nicht erst einmal gesehen hatte und einiges auch für mich neues. Da meine Freundin nicht so sehr viel frei bekommen hat, haben wir das Ganze mit Unterbrechungen geplant gehabt.

Den Sonntag (14.09.) nach der Ankunft lag erst mal ein kurzer Trip nach Kobe an mit anschließendem Verspeisen von Kobe Beef. Na ja, wir hatten etwas Pech mit dem Wetter und Verkehr. Es goss in Strömen und wir haben nach Kobe etwa 2,5 Stunden für eine Strecke von 65 km gebraucht. Also war mit Sightseeing nicht viel los und wir haben ein wenig Zeit in den überdachten Shopping-Malls verbracht. Das Kobe Beef am Abend war dann eh das eigentliche Highlight! Da kann man sagen „Erlebnis-Gastronomie“. Das Stück tote Tier wird live vor Deinen Augen an einem Teppanyaki (http://de.wikipedia.org/wiki/Teppanyaki) zubereitet und war wirklich sehr sehr gut.

Montag der 16.09. war Tag des Respekts vor Älteren ein Feiertag. So hatte auch meine Freundin frei und wir vier sind nach Osaka bei strahlendem Sonnenschein aufgebrochen. Auf dem Programm stand das Schloss von Osaka und ein wenig die Stadt selber. Oder besser gesagt eines der Stadtzentren Namban (gesprochen Namba).

Donnerstag 19.09. sind wir nach Tottori gefahren, was von Himeji ungefähr 130 km entfernt liegt. Ok, alles Landstraße und durch die Berge. Die Strecke kenne ich schon vom Motorradfahren und erinnert mich ein wenig an die verrückte Straßenführung von Brasiliens Küstenstraßen. Schön mit dem Motorrad, mit dem Auto braucht man Beifahrer, die Kurven vertragen. Gut, bei meiner Freundin kein Problem, da Autofahren wie ein Schlafmittel ist. Einmal im Auto und schon am schlafen :D Mein Vater hat von der Rückbank was genöhlt und zur Strafe ging es dann noch ne Spur schneller durch die Kurven :D Tottori liegt direkt am Meer und beheimatet Japans größte Dünen.

Freitag den 20.09. ging es zu dritt nach Kyoto. Früh raus und ab nach Kyoto da es wieder heiß werden sollte und beim ersten Stopp ein wenig höher geklettert werden muss. Fushimi Inari-Taisha (gesporchen Fuschiminari) ist der Tempel mit den roten Toren, die der eine oder andere vielleicht schon mal in Dokumentationen gesehen hat(!?). Station zwei war Kiyomizudera (gesprochen Kijomisudera) und zum Schluss noch Kinkaku-ji (gesprochen Kinkakugi) der „Goldene Tempel“. Danach waren meine Eltern total kaputt. Ok, wir hatten gefühlte 50°C Außentemperatur mit einer Luftfeuchte das man meinen konnte, dass Wasser tropft gleich von der Decke. Halten wir fest Europäer sind nicht für asiatische Sommer gemacht! Ich bin ja schon ein wenig an das Wetter hier gewöhnt, aber Schwitzen tue ich hier mehr als genug. Ich freue mich immer wenn ich schwitzende Japaner sehe. Dann weiß ich ok heute ich es heiß ;)

Dann folgte unsere kleine Rundreise vom 22. – 24.09. durch die Präfektur Wakayama. Das liegt etwa zwischen Osaka und Suzuka im Süden. Erste Station war Koya-san wirklich wunderschön eine Tempelanlage in den Bergen, nahezu alle Plätze kostenlos und mehr als gut gepflegt. Wer die Eintrittspreise in Kyoto kennt ist überrascht, dass man dort für zwei Gebäude auf der Anlage jeweils JPY 200 bezahlen muss und es deutlich besser gepflegt ist wie in Kyoto. Weiter ging es dann an der Küste entlang, Besuch von zwei Aquarien, einem der höchsten Wasserfälle in Japan, der Rennstrecke in Suzuka (ok, bis an die Strecke sind wir nicht gekommen) und dann auf dem Heimweg noch eine kleine Stadt, deren alter Stadtkern noch recht authentisch erhalten war.

Aber dazu mehr im Detail in den nächsten Tagen :)
 
Jaden

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Racegixxer
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Total klasse, wie immer ... mann kann es sich beinahe bildlich vorstellen.

Freu mich schon auf die weiteren Details :)
 
Ar3s

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Lese es immer wieder gerne!!

Bin ja auch gerade wieder in Japan. Hab heute schon versucht verzweifelt MotoGP Tickets für Motegi aufzutreiben, aber nichts zu machen :/ Zumindest nicht ohne Japanisch Kenntnisse :/

Ich merk mir leider nie wie die Namen der Orte waren wo ich schon gewesen bin ^^ Aber hab auch schon einiges hinter mir. Japan ist echt ein schöner Ort :)

Aber jetzt eine kleine Rüge. Zuerst sprichst du von Bilderflut und das du diese vermeiden willst. Aber kein einziges Bild ist etwas wenig :P!
 
D

Donermeifter

Kleingixxer
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Also ich kann mit Bilderflut ganz gut leben :D Vielleicht könntest du noch ein paar typisch japanische Rezepte aufschreiben, die ihr ja sicher auch bei euch selbst kocht ;)
 
ElGato78

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Ein Freak in Japan - Osaka und Tottori

Da sind wieder welche ungeduldig ;)

BTW auch ohne japanisch Kenntnisse kommt man zu MotoGP Tickets. Einfach zum Lawson gehen und den Automaten auf Englisch stellen ... dann is' ganz einfach! Sorry, aber ich hatte das von Dir nicht gesehen :( Ich bin nicht mehr so einfach online hier :(

Als erstes stand Osaka auf dem Plan (http://de.wikipedia.org/wiki/%C5%8Csaka). Osaka hat 2,6 Millionen Einwohner und ist die drittgrößte Stadt Japans nach Tokyo und Yokohama. Ich finde die Stadt unübersichtlicher als Tokyo obwohl deutlich kleiner.

Karte_1.jpg

Karte_2.jpg

Wir sind an einem sehr schönen sonnigen, aber übelst windigen Tag nach Osaka gekommen. Unser Ziel war Osaka Castle mit einer Dauerausstellung zum „Sommer-Krieg“ 1615 (http://www.osakacastle.net/english/). Das Schloß ist im 20. Jahrhundert komplett aus Beton nachkonstruiert worden nachdem es mehrere Male abgebrannt war. Wie üblich steht die Burg auf einer Art Podest und ragt so über die Stadt hinaus weit sichtbar. Gut, nicht mehr für heutige Verhältnisse ganz so hoch wegen der Wolkenkratzer, aber bis ins letzte Jahrhundert definitiv.

Osaka_01.jpg

Rund um das Schloss von Osaka ist ein recht großzügiger Park mit künstlichen Bachläufen, einer Vielzahl an Wegen, Spielplätzen usw.

Osaka_02.jpg

Und jetzt auch was typisch japanisches … auffallen um jeden Preis!

Osaka_03.jpg

Und mit dem Auffallen meinte ich nicht die Uschi neben dem Kinderwagen, die bei gefühlten 35°C mit einer Mütze auf dem Kopf rumläuft :D Ja, auch das ist Japan ;)

Osaka_04.jpg

Von oben hat man eine wirklich herrliche Übersicht über einen „Teil“ der Stadt. Ganz Osaka kann man nicht überblicken. Dafür ist die Stadt einfach viel zu groß!

Osaka_05.jpg Osaka_06.jpg Osaka_07.jpg Osaka_08.jpg Osaka_09.jpg Osaka_10.jpg

Wie man schön sehen kann stürzt grad der helle Komet vom Himmel ;) Ja, die Sonne geht hier fix unter ...
 
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Ein Freak in Japan - Osaka und Tottori Teil 2

... und das folgende Bild ist knapp etwas mehr als eine Stunde später aufgenommen.

Osaka_11.jpg

In einigen Reiseführern ist ein ähnliches Bild von Osaka Namban (gesprochen Namba) zu finden. Rund um diese Ecke kreuzen sich drei Einkaufsstraßen mit vier großen Malls und einer unglaublichen Anzahl an Restaurants. Rund um diese Brücke finden sich am häufigsten Okonomiyaki Restaurants oder alles rund um Krebsfleisch. Die Brücke selber wandelt sich abends in einen „Kontakthof“ für die ganzen Hostess oder Host-Clubs. Sprich Bars wo man dafür bezahlt, dass einem ein Mädel oder ein Kerl die Ohren vollquatscht und man auch noch für überteuerte Getränke bezahlt. Und nein, es ist nichts was mit Prostitution zu tun hat bzw. das es da noch weitere sexuelle Dienstleistungen gibt.

Unser nächster Trip ging nach Tottori (http://de.wikipedia.org/wiki/Tottori) nördlich von Himeji.

Karte_3.jpg

Der Weg nach Tottori führt durch die Berge, die bis auf knapp 1.500m hochgehen. Von der Art und Weise wie die Streckenführung ist hat es viel mit Brasiliens Küstenstraßen gemein. Am besten man ist auf dem Motorrad unterwegs oder man hat Kurvenerprobte Beifahrer ;)

Tottori selber ist eine recht unscheinbare Stadt und eigentlich nur für ihre Uni und ihre Sanddünen bekannt. Die Sanddünen waren unser Ziel, da es mit Abstand die Größten von ganz Japan sind. Aber seht selber!

Tottori_1.jpg

Kleines Panorama von den Dünen und für die Fotographen unter Euch: Ja, ich weiß, dass da ein Lichtreflex auf dem Bild ist, und ich weiß, dass die linke Ecke was hell ist, aber es interessiert mich nicht :P

Tottori_2.jpg

Die breiten Spuren den Hang runter waren wir! Drei davon sind was breiter, das waren die deutschen Trampeltiere :D Dem gemeinen Japaner reicht es oben auf dem Gipfel zu stehen, schnell seine Fotos zu machen und dann noch auf einem Kamel fotografieren zu lassen :D Der Weg runter war ok. Hoch na ja, reden wir nicht drüber ;)

Tottori_3.jpg

Und damit verabschiede ich mich für den ersten Teil meiner Berichterstattung! :)
 
lomax

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Danke schön - wieder ein toller Bericht mit klasse Bildern, freue mich auf die Fortführung (wie alle hier)

Gruß

lomax
 
ElGato78

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Ein Freak in Japan - Kyoto

Liebe Kinder gebt fein acht, ich hab Euch etwas mitgebracht! Ach, nee das war ja ne andere Baustelle :D

Ja, ich hab es endlich mal wieder geschafft was zu schreiben! Wahnsinn! Ich bin im Moment ein wenig schreibfaul! Liegt vielleicht daran, dass ich auf Arbeit mir grad recht viel aus den Fingern saugen muss und ich deshalb nicht ganz so kreativ bin!? Gut, genuch gejammert! ;)

Vielleicht wisst Ihr noch, dass es mit meinen Eltern einen Tag nach Kyoto ging!? Wenn nicht, dann wisst Ihr es jetzt :P Ja, was soll ich sagen, Kyoto hab ich nun schon das vierte Mal besucht, aber es wird nicht langweilig. Es gibt immer wieder was zu entdecken. Diesmal ging es sehr früh los, da die Wettervorhersage was von 32°C gesagt hat und gegen Abend Gewitter. Wenn ich mich richtig erinnere sind wir gegen kurz nach sechs früh los, ich hab mich dann auf dem einen Autobahnkreuz schön verfahren und wir haben das eine Stück mehr als nur einmal gesehen. Gott, war das behämmert gemacht mit den Auf- und Ausfahrten :( Na ja, mit nem anständigen Navi wär das ja auch gut gegangen! Es war nicht ganz so schlimm, da wir deutlich vor der geplanten Zeit in Kyoto aufgeschlagen sind.

Zuerst stand die Tempelanlage Fushimi Inari-Taisha (gesprochen Fuschiminari) auf dem Programm. Der eine oder andere wird schon mal in Dokumentationen über Japan über diese Tempelanlage gestolpert sein, da es auf dem Gelände unzählige Tore mit einem sehr intensivem roten Farbanstrich gibt. Fushimi Inari ist ein Shintō-Schrein und ist der Hauptschrein von etwa einem Drittel aller Inari-Schreine in Japan. Wer mehr wissen möchte schaut bitte hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Fushimi_Inari-Taisha
Die roten Tore sind übrigens Spenden von Personen, Familien oder Unternehmen!

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Der Aufstieg ist bei einer gefühlten Außentemperatur von 50°C kein Spaß! So hab ich es diesmal auch nicht bis zur Spitze geschafft … ich habe von einer Bekannten erfahren, die ganz hoch ist, dass man noch mal schlappe 30min für den Restaufstieg braucht – allerdings bei 18°C Außentemperatur – und sie das nie wieder machen würde, weil es noch mal steiler wird der Anstieg. Keine Ahnung!? Ich war nicht ganz oben! Aber hier noch der Ausblick von meinem bisher höchsten Punkt dort:

1_Fushimi_Inari_11.jpg
 
ElGato78

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Ein Freak in Japan - Kyoto Teil 2

Die zweite Station in Kyoto war Kiyomizudera (gesprochen Kijomisudera). Der Name bedeutet so viel wie „Tempel des reinen Wassers“. Die Anlage ist seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Kyoto. Auch hier wieder der Link zu mehr Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kiyomizu-dera

Um zur Tempelanlage zu gelangen, läuft man durch ein nett renoviertes Viertel wo man viel Souveniers, meist typisch japanisch, hergestellt in China oder Malaysia, zu überteuerten Preisen kaufen kann, oder man kann traditionell Speisen. Dort ist es auch möglich eine Yukata (http://de.wikipedia.org/wiki/Yukata) auszuleihen komplett mit allem Zubehör und dann dort „verkleidet“ durch die Straßen und die Tempelanlage zu laufen. Eine Möglichkeit die unzählige Chinesen an dem Tag wahrgenommen haben und ich glaube von der Körpergröße sind Chinesen nochmal eine Ecke kleiner als Japaner. Es waren so viele kleine Menschen um uns rum und nein es waren keine Kinder!

2_Kiyomizudera_01.jpg

Ja, auch hier geht es immer schön Berg auf Berg ab ;)

2_Kiyomizudera_02.jpg

2_Kiyomizudera_03.jpg

2_Kiyomizudera_04.jpg

Und dann eine Klasse Aussicht! Ihr müsst bedenken die Bauten sind schon grob 1.000 Jahre alt, ok, es sind immer mal wieder Teile ausgetauscht und renoviert worden, aber vom ursprünglichen Gebäude her ist es eine uralte Konstruktion und diese Terrasse steht an einem Felsen in etwa 40m Höhe zum Brunnen (von dort hab ich leider kein gutes Bild gehabt … zu viele Menschen).

2_Kiyomizudera_05.jpg

Gut, und schon ging es zur nächsten Sehenswürdigkeit. Auf dem Weg haben wir was interessantes Beobachtet! Was ist bei dieser Rollerbesatzung verkehrt? Erratet Ihr es?

3_Was_am_Rande.jpg

Na, erkannt?

Nein?

Achtet mal genau auf die Dame hinten auf dem Roller!

Genauer wie hat die ihren Helm auf? ;)

Genau! Der sitz verkehrt herum :D Und wenn Ihr glaubt kann ja mal passieren, ich glaub nicht, weil der Riemen so blöd unter der Klappe lang läuft :D Aber leider sieht man das nicht gerade selten hier in Japan. Man achtet auf so was eigentlich nicht. Helm auf heißt auch nicht, dass der zu gemacht wird. Auch sitzt der Helm meist nur lose auf der Murmel. Mit anderen Worten Helme sind hier nur notwendiges Übel und man achtet nicht auf Sitz oder sonst was. Ich hab ja n Helm! Die Polizei kann mir deshalb gar nichts. Leider grob Fahrlässig :(

Da wir schon recht geschafft waren von der Hitze und Lauferei sind wir recht gemütlich zur letzten Sehenswürdigkeit. Kinkaku-ji (gesprochen Kinkakugi) der „Goldene Tempel“. Leider sieht man den Tempel nur von außen und nicht was sich innen befindet. Im ersten Stock des Tempels befindet sich ein Wasserbecken in dessen Mitte ein Buddha auf einer kleinen Insel sitzt. Leider habe ich davon keine Bilder, auch war ich bei der Suche im Internet nicht wirklich erfolgreich. Es gibt dort lediglich ein Aushang mit verblichenen Fotos davon. Und diesmal war es auch das erste Mal das ich es gesehen hab.

Ich hab daher nur Bilder von außen und bei den beiden konnte ich mich nicht entscheiden, welches das schönere ist!? Sucht Euch eins aus :)

4_Kinkaku-ji_01.jpg

4_Kinkaku-ji_02.jpg

Und hier noch ein Bild vom Park der Drumherum angelegt ist.

4_Kinkaku-ji_03.jpg

Eigentlich war im Anschluss noch geplant in den Stadtteil Gion zu fahren, da man dort noch die letzten echten Geishas und Maikos (Geishas in der Ausbildung) sehen kann – als ich mit einem Kollegen in Kyoto dort war hatten wir das Glück eine Maiko zu sehen – aber wir hatten genug von der Hitze. Europäer sind einfach nicht für die Hitze in Japan gemacht und ich freue mich, wenn ich auch mal Japaner schwitzen sehe. Passiert leider viel zu selten :(

So und damit ist der zweite Bericht auch schon am Ende!

Beim nächsten Mal gibt es was von unserer Rundreise durch die Präfektur Wakayama und Mie.
 
ElGato78

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Ein Freak in Japan - Lebenszeichen

Hallo zusammen,

ist lange her, dass Ihr was von mir gehört habt! Ich war zum einen recht Schreibfaul und zum anderen nur unterwegs (Hong Kong, Brasilien usw.). Gut, Schreibfaul stimmt nicht ganz, ich konnte einfach keine Zeit finden um mal ein paar Zeilen zu schreiben. Auch ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich nur „Bilderreisen“ ohne viel Text rundgeschickt habe. Gar nicht mehr so wie zu Beginn die schrägen Sachen hier aus Japan. Hm, aber da muss ich sagen viele Dinge hab ich Euch schon erzählt und für mich ist einiges vieles schon „normal“ was für Euch alles andere als normal ist.

Was soll ich sagen, Ihr habt bereits Frühling und bei uns herrscht Winter. Nachts unter null und tagsüber maximal 10°C. Das ganze ohne Zentralheizung und auf der Arbeit, falls mal wer vergessen hat die Klima zu programmieren :(, nach knapp 2 Stunden erst warm genug das selbst das Notebook nicht mehr einfriert. Es sind halt die kleinen Dinge, die man zu schätzen lernt!

Aus aktuellem Anlass ist im Fernsehen recht viel über Fukushima zu sehen. Heute ist der dritte Jahrestag und es wird im japanischen Fernsehen sehr viel über die Aufräumarbeiten berichtet und wie es am und um den Reaktor aussieht. Vieles wirkt recht harmlos, aber auch nur wenn man nicht aufpasst was gesprochen wird. Die Bilder alleine sehen recht friedlich aus, wobei es schon sehr krass ist wie es dort vor Ort überall noch aussieht. Bezeichnend fand ich das Bild eines Schiffes an Land, was aber nicht nur ein paar Meter vom Meer entfernt lag. Nein, es befindet sich 10km (!!!) im Landesinnere! Der Tsunami ist zwar nicht ganz zu vergleichen mit 2004, aber das Wasser floss sehr lange sehr weit ins Landesinnere und spülte alles mit sich mit. Das Fernsehteam half bei Aufräumarbeiten an einem Haus, welches dekontaminiert wurde, um zu demonstrieren wie das alles vonstatten geht. Im Prinzip wurde das Haus vom Dach her mit einem Handfeger sauber gemacht. Alles organische wie z.B. Laub in der Dachrinne wurde in Säcke gepackt und die Dachrinne wurde mit Putztücher sauber gewischt. So ging es am ganzen Haus weiter. Fliegengitter, die hier Standard sind wurden ersetzt. Alles was im Garten war wurde entsorgt und selbst die ersten 30cm des Bodens rund um das Haus wurden abgetragen. Das ganze wurde fleißig mit Geigerzählern dokumentiert wie stark die Strahlenbelastung abnimmt. Der ganze „Abfall“ wird in große schwarze Säcke verfüllt und an einer Lagerstelle in Abteile geordnet, nummeriert, auf 3 Etagen gestapelt und wartet dort für drei Jahre (wenn ich das richtig übersetzt habe!?) auf das verbuddeln für 30 Jahre. Was dann damit passiert konnte das Fernsehteam nicht klären.

Der Besuch des Reaktorgeländes war dann für mich schon recht spannend, da ich, ok, vor einer Ewigkeit mal in Philippsburg war und mit einigen Dingen in dem Film was anfangen konnte ohne das ich das japanische verstehen musste. Dort war zu sehen, dass endlich mit dem Entfernen der Brennstäbe aus Reaktor 4 begonnen wurde. Nachdem die „Testläufe“ erfolgreich verlaufen waren. Was auch immer das heißen mag!? Die Leute schlappten auf dem gesamten Gelände rum als wenn es das normalste der Welt wäre und dort keine Gefahr vor Radioaktivität bestehen würde. Ok, sie waren alle in lustige weiße Plastikanzüge gehüllt mit einer kleinen Filtereinheit für die Atemluft - ich würde auf Aktivkohle tippen – und es hörte sich beim sprechen ein wenig nach Darth Vader an. Meiner Meinung nach ein bisschen Show und alle in der Show haben eine verflucht hohe Dosis an Strahlung abbekommen. Da wird eine Show in einem Reaktor abgezogen, ich bin mir nicht sicher aber es war glaub ich Nr. 2, wo das Grundwasser eintritt und ein Donut zum Anheben des Reaktors installiert wurde, damit das Grundwasser nicht eintreten kann. Man zeigte mit einem Geigerzähler, dass das Wasser auch nur 77µSv (Mikro Sievert) strahlt. An sich ja nicht so viel. Na ja, irgendwie war das schon eine schräge Show, die dort zu sehen war. Dient sie doch nur dazu die Bevölkerung zu beruhigen. Diese beruhigt sich aber nicht! Ich bin gespannt was über Proteste heute zu sehen ist!? Überall sind welche angekündigt und ich glaube, dass das Fernsehen alles todschweigen wird.

Für alle, die mehr Informationen über die Katastrophe haben wollen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima Das ist der wohl umfangreichste Wikipedia Eintrag, den ich je gefunden habe.
http://www.spiegel.de/thema/fukushima/ und besser noch http://www.zeit.de/themen/gesellschaft/erdbeben-tsunami-japan-2011/index oder ganz kurz http://www.tagesschau.de/ausland/minamisoma104.html
Wer ein paar interessante Artikel lesen möchte, die es in ähnlichen Formen von diversen Magazinen oder Zeitschriften gibt, empfehle ich diese hier von der Zeit:
http://www.zeit.de/2014/11/fukushima-reaktorunglueck-containersiedlung
http://www.zeit.de/2013/49/fukushima-japan-nuklearkrise
http://www.zeit.de/2012/11/Fukushima
http://www.zeit.de/2011/50/Jahresrueckblick-Fukushima sehr interessant, da er die Rolle der Yakuza mit ins Spiel bringt … besonders vor dem Hintergrund, dass derzeit eine recht starke Bewegung gegen die Yakuza anfängt.
Und hier noch was, um mit der Strahlenbelastung Sievert was anfangen zu können:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_%28Einheit%29
http://www.pm-magazin.de/t/energie-umwelt/atomkraft/wie-gef%C3%A4hrlich-ist-ein-sievert

Na ja, mal wieder ein Lebenszeichen von mir, auch wenn der Inhalt nicht wirklich lustig ist! Auch werde ich oft gefragt wie ich das mit der Strahlenbelastung bei mir sehe. Im Prinzip kommt mir meine Allergie gegen Meeresfrüchte und der nicht so sehr stark ausgeprägte Drang fischiges an Futter mir in die Figur einzubauen entgegen. Die Belastung von Seetang, Fisch und Meeresfrüchten ist laut offiziellen Aussagen leicht erhöht, da ja der radioaktive Regen auf dem Meer runterging, aber noch nicht bedenklich. Selbst unabhängige Stellen aus dem Ausland bestätigen dies, wenngleich deren Werte etwa 30% über den offiziellen japanischen Werten liegen. Laut einer Aussage werde ich in meiner Zeit hier in Japan etwas mehr als die Strahlendosis einer Computertomographie aufnehmen. In den Jahren nach Tschernobyl habe ich deutlich mehr als das abbekommen. Daher kann ich noch ganz gut schlafen … und es ist unsichtbar, sprich wenn’s mich trifft bekomm ich es nicht mit. Was ich damit sagen möchte, es gibt Dinge, die kann man nicht beeinflussen! Ok, der eine oder andere könnte jetzt sagen. „Würdest Du nicht in Japan leben…“ … dann wäre irgendwas anderes. Meine Meinung! Man mag mich Blauäugig nenne, ich habe nicht alle Dinge um mich herum unter Kontrolle und man könnte sich irgendwo einschließen um vielleicht sicher zu sein. Das würde einem aber jegliche Lebensfreude rauben! Genießt das Leben und lebt Eure Tage als wenn jeder Tag der letzte wär!
 
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Wow, das liest sich ja alles suuuper spannend! Macht grad lust, selbst durch Japan zu reisen und sich all das Schöne genauer anzusehen.

Danke, dass du deine Erfahrungen und Eindrücke mit uns teilst. Freue mich wie alle anderen auf mehr davon. Wie lange bleibst du eigentlich noch?

Wünsche dir, dass der Frühling auch bald Einzug hält und du nicht mehr frieren brauchst. Aber scheinst dich ja in anderen Ländern aufgewärmt zu haben :-)
 
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Einer der Interssantesten Topics hier im ganzen Forum - auch wenn minimal Offtopic (: Dieser hier und der große Isle of Men Report sind so meine lieblinge. Danke hierfür an dieser Stelle!
 
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