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Mopedschieber
Minigixxer
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- 30.05.2022
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Moin Leute,
diesen Forenbeitrag widme ich "RidgeRacer" aus dem amerikanischen GSXR Forum, sein Bann ist eine Schande und ein Verlust. Dieser Ehrenmann hat sich dazu bereit erklärt sein Wissen mit der Welt zu teilen:
Link zum thread
Für die die lieber deutsch lesen, eine Übersetzung ergänzt von mir durch Bilder und Kommentare (blau):
Ab hier geht's mit RidgeRacer's Beitrag los:
Nachfolgend finden Sie eine Anleitung, wie Sie den Speicher des serienmäßigen Steuergeräts ( 32920-41G10) einer 05/06 GSXR-1000 mit Hilfe einer Schnittstelle zu einem PC oder Laptop, die Sie selbst für etwa 30 $ in Teilen bauen können, neu flashen können.
Die PC-Software zum Reflashen des CPU-Chips im Steuergerät ist kostenlos beim Chip-Hersteller erhältlich. Es gibt mehrere Softwareprogramme zum Anzeigen und Bearbeiten der Map-Daten, die ebenfalls kostenlos erhältlich sind. Einige sind Freeware/Demo-Versionen von professioneller Software, andere sind einfach nur Freeware. Ich bevorzuge Enginuity (gibt es Stand 2022 nicht mehr, siehe romraider), eine Freeware, die von einigen Subaru WRX Fahrern geschrieben wurde, um ihre Denso ECUs zu modifizieren.
Motivation:
Mit diesen Tools kann man einfache Modifikationen vornehmen, wie z.B. die Einstellung der Drehzahlbegrenzer oder die Aufhebung des 186mph Limits, oder wenn man sich mit Tuning beschäftigt, kann man auch die Zündung, die Geschwindigkeitsdichte (Speed density??) und die Alpha-N Kraftstoffkennfelder einstellen. Im Allgemeinen wird das Mapping des serienmäßigen Steuergeräts bessere Ergebnisse liefern als eine Piggy-Back-Einheit wie ein Power Commander, aber es wird schwieriger zu machen sein.
Diese Technik ist bereits bei ZX-12 und Hayabusas als erfolgreich erprobt worden. Nach dem Erfolg, den wir mit der Hayabusa hatten, fragten die Leute sofort, ob ihr auch die GSXRs umbauen könnt?
Hardware-Schnittstelle:
Es gibt 4 Pins auf dem ECU-Kabelbaumstecker, die zum Reflashen der ECU verwendet werden. Ein serieller Dateneingang (Pin24), ein serieller Datenausgang (Pin7), FWE (Flash Write Enable Pin28) und Reset (Pin25). Die seriellen Dateneingänge und -ausgänge werden verwendet, um eine Kommunikationsverbindung mit dem Steuergerät herzustellen und die zu flashenen Daten zu übertragen. Die FirmWare Enable-Leitung (FWE) wird verwendet, um das Steuergerät vom normalen Betriebsmodus in einen Bootloader-Programmiermodus zu schalten. Die Reset-Leitung wird benötigt, um die Steuergeräte-Software neu zu starten, wenn Sie zwischen Normal- und Boot-Modus wechseln.
Renesas (ehemals Hitachi), der Hersteller des CPU-Chips im Steuergerät, den wir flashen müssen, stellt kostenlose Software zur Verfügung, die er Flash Development Toolkit oder FDT nennt. --> Renesas FDT Download
FDT weiß, wie man die Kommunikation mit dem Steuergerät herstellt, ihm den Befehl zum Reflashen gibt und die Map-Daten herunterlädt. Das einzige Problem ist, dass Ihr PC einen seriellen COM-Port verwendet, der RS-232C-Standard -10, +10 Volt Logiksignale verwendet, während das Steuergerät TTL oder 0, 5 Volt Logiksignale verwendet. Wir müssen einen Pegelwandler bereitstellen, wenn die beiden miteinander kommunizieren sollen.
Glücklicherweise können Sie ein USB-Gerät kaufen, das einen USB-zu-RS232-zu-TTL-Konverter hat, der direkt in den geformten Stecker für $20 eingebaut ist. Das USB-Ende dieses Kabels wird an Ihren PC/Laptop angeschlossen und erscheint der FDT-Software als ein weiterer COM-Anschluss. Das andere Ende des Kabels hat serielle TTL-Drähte, die direkt an den seriellen Eingang/Ausgang des Steuergeräts angeschlossen werden können.
RS232-Standard:
Es handelt sich um eine Spannungschnittstelle, welche bei einer Spannung zwischen 3V und 15V eine logische 1 interpretiert. Analog dazu entspricht ein Pegel zwischen -3V und -15V einer logischen 0. Bei invertierender/negativer Logik sind die Pegel für 1 und 0 vertauscht.
Da die letzten RS232-Schnittstellen aus der späten Bronzezeit stammen werde ich für meinen Teil einen USB-TTL Converter verwenden. Im Idealfall erkennt mein PC das Steuergerät dann als COM (serielle) Schnittstelle.
Zusätzlich zur seriellen Kommunikation benötigen wir einen Schalter, der die FWE-Leitung mit 5 V verbindet, um das Steuergerät in den Boot-Modus zu versetzen, sowie einen Drucktaster, der das Steuergerät zurücksetzt, wenn wir den Modus wechseln. Das USB-TTL-Gerät verfügt zufällig über eine 5-V-Spannungsleitung, die wir für den FWE-Schalter verwenden können, sowie über eine Masseleitung für den Reset-Schalter.
Natürlich muss die Masse des USB-TTL-Geräts auch mit der Steuergeräte-Masse verbunden werden, damit die Signale einen gemeinsamen Bezug haben. Hier ist der Schaltplan im pdf-Format.
Schaltplan (Leider toter Link)
Daher meine Interpretation des geschriebenen. So oder so ähnlich muss sein Schaltplan ausgesehen haben. Falls ihr meint meine Lesart sei falsch, korrigiert mich gerne.
Ich würde sagen für SW1 empfiehlt sich ein gewöhnlicher Schalter und für SW2 ein Drucktaster (Schließer).
Die beiden seriellen Leitungen, die zum Flashen des Steuergeräts benötigt werden, verlaufen vom Steuergerätestecker zum Suzuki-Diagnosesystemstecker unter dem Sitz neben dem 'Yosh'-Stecker. Die FWE- und Reset-Leitungen haben keine Stifte im Kabelbaumstecker. Es ist möglich, die Stifte des Kabelbaums aus einem Loch zu entfernen und sie in einem anderen Loch wieder einzusetzen. Wenn ich das hier einrichten würde, würde ich zwei der 'Yosh'-Steckerstifte entfernen und sie in die FWE- und RESET-Stiftlöcher einsetzen.
Kann mir einer sagen was und wo der Yosh-Stecker ist? Hat das irgendwas mit Yoshimura Tuningkram zu tun?
Die Pin-Nummern und Drahtfarben sind im Schaltplan angegeben. Im Handbuch finden Sie eine Zeichnung zur Identifizierung der ECU-Pin-Nummern.
Vorgehen:
Sobald das Gerät angeschlossen ist, folgen Sie diesem einfachen Verfahren zum Flashen der ECU:
Was ich vorhabe:
Da mein Krad gegenwärtig läuft wie ein Sack Nüsse (siehe hier) und auch schon der Verdacht geäußert wurde dass einer meiner Vorbesitzer an der ECU hat rumpfuschen lassen habe ich vor das Mapping aus der ECU zu extrahieren und mit dem originalen Mapping bei auslieferungszustand zu vergleichen. Möglicherweise kann ich auch direkt auslesen wie oft das Gerät schon beschrieben wurde. Jedenfalls sehe ich es (noch) einfach nicht ein mehrere 100€ zu bezahlen nur um prüfen zu lassen ob schonmal jemadn Hand an der ECU angelegt hat.
Erfahrungsgemäß wird der Schritt FDT-Software mit Steuergerät verbinden der größte Hass. Wie der download des aktuellen Mappings genau läuft weiß ich auch noch nicht. Ich muss mich noch mit dem Flash Development Toolkit vertreut machen.
So oder so werde ich meine Erfahrungen hier teilen und hoffe den Schleier um die ECU etwas lüften zu können. Falls einer von euch das schonmal gemacht hat, bitte PN. Bin für alle zielführenden Infos dankbar.
An dieser Stelle brauche ich jetzt allerdings eure Hilfe, das Originalmapping finde ich nicht im Internet (und woher soll ich wissen dass es nicht auch modifiziert wurde?). Falls also jemand von euch jene Map-Datei noch rumliegen hat und mir zur Verfügung stellen würde, würde ich mich sehr über eine PN freuen.
Ich wäre auch bereit diese Datei selber zu erzeugen und mit der Welt zu teilen wenn mich einer von euch (im besten Falle Erstbesitzer) seine ungeflashte K5/K6 ECU auslesen lässt. Dies kommt natürlich erst in Frage wenn ich die Sicherheit des oben beschriebenen Procederes verifiziert habe ;-)
Gruß aus HH
diesen Forenbeitrag widme ich "RidgeRacer" aus dem amerikanischen GSXR Forum, sein Bann ist eine Schande und ein Verlust. Dieser Ehrenmann hat sich dazu bereit erklärt sein Wissen mit der Welt zu teilen:
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Für die die lieber deutsch lesen, eine Übersetzung ergänzt von mir durch Bilder und Kommentare (blau):
Ab hier geht's mit RidgeRacer's Beitrag los:
Nachfolgend finden Sie eine Anleitung, wie Sie den Speicher des serienmäßigen Steuergeräts ( 32920-41G10) einer 05/06 GSXR-1000 mit Hilfe einer Schnittstelle zu einem PC oder Laptop, die Sie selbst für etwa 30 $ in Teilen bauen können, neu flashen können.
Die PC-Software zum Reflashen des CPU-Chips im Steuergerät ist kostenlos beim Chip-Hersteller erhältlich. Es gibt mehrere Softwareprogramme zum Anzeigen und Bearbeiten der Map-Daten, die ebenfalls kostenlos erhältlich sind. Einige sind Freeware/Demo-Versionen von professioneller Software, andere sind einfach nur Freeware. Ich bevorzuge Enginuity (gibt es Stand 2022 nicht mehr, siehe romraider), eine Freeware, die von einigen Subaru WRX Fahrern geschrieben wurde, um ihre Denso ECUs zu modifizieren.
Motivation:
Mit diesen Tools kann man einfache Modifikationen vornehmen, wie z.B. die Einstellung der Drehzahlbegrenzer oder die Aufhebung des 186mph Limits, oder wenn man sich mit Tuning beschäftigt, kann man auch die Zündung, die Geschwindigkeitsdichte (Speed density??) und die Alpha-N Kraftstoffkennfelder einstellen. Im Allgemeinen wird das Mapping des serienmäßigen Steuergeräts bessere Ergebnisse liefern als eine Piggy-Back-Einheit wie ein Power Commander, aber es wird schwieriger zu machen sein.
Diese Technik ist bereits bei ZX-12 und Hayabusas als erfolgreich erprobt worden. Nach dem Erfolg, den wir mit der Hayabusa hatten, fragten die Leute sofort, ob ihr auch die GSXRs umbauen könnt?
Hardware-Schnittstelle:
Es gibt 4 Pins auf dem ECU-Kabelbaumstecker, die zum Reflashen der ECU verwendet werden. Ein serieller Dateneingang (Pin24), ein serieller Datenausgang (Pin7), FWE (Flash Write Enable Pin28) und Reset (Pin25). Die seriellen Dateneingänge und -ausgänge werden verwendet, um eine Kommunikationsverbindung mit dem Steuergerät herzustellen und die zu flashenen Daten zu übertragen. Die FirmWare Enable-Leitung (FWE) wird verwendet, um das Steuergerät vom normalen Betriebsmodus in einen Bootloader-Programmiermodus zu schalten. Die Reset-Leitung wird benötigt, um die Steuergeräte-Software neu zu starten, wenn Sie zwischen Normal- und Boot-Modus wechseln.
Renesas (ehemals Hitachi), der Hersteller des CPU-Chips im Steuergerät, den wir flashen müssen, stellt kostenlose Software zur Verfügung, die er Flash Development Toolkit oder FDT nennt. --> Renesas FDT Download
FDT weiß, wie man die Kommunikation mit dem Steuergerät herstellt, ihm den Befehl zum Reflashen gibt und die Map-Daten herunterlädt. Das einzige Problem ist, dass Ihr PC einen seriellen COM-Port verwendet, der RS-232C-Standard -10, +10 Volt Logiksignale verwendet, während das Steuergerät TTL oder 0, 5 Volt Logiksignale verwendet. Wir müssen einen Pegelwandler bereitstellen, wenn die beiden miteinander kommunizieren sollen.
Glücklicherweise können Sie ein USB-Gerät kaufen, das einen USB-zu-RS232-zu-TTL-Konverter hat, der direkt in den geformten Stecker für $20 eingebaut ist. Das USB-Ende dieses Kabels wird an Ihren PC/Laptop angeschlossen und erscheint der FDT-Software als ein weiterer COM-Anschluss. Das andere Ende des Kabels hat serielle TTL-Drähte, die direkt an den seriellen Eingang/Ausgang des Steuergeräts angeschlossen werden können.
RS232-Standard:
Es handelt sich um eine Spannungschnittstelle, welche bei einer Spannung zwischen 3V und 15V eine logische 1 interpretiert. Analog dazu entspricht ein Pegel zwischen -3V und -15V einer logischen 0. Bei invertierender/negativer Logik sind die Pegel für 1 und 0 vertauscht.
Da die letzten RS232-Schnittstellen aus der späten Bronzezeit stammen werde ich für meinen Teil einen USB-TTL Converter verwenden. Im Idealfall erkennt mein PC das Steuergerät dann als COM (serielle) Schnittstelle.
Zusätzlich zur seriellen Kommunikation benötigen wir einen Schalter, der die FWE-Leitung mit 5 V verbindet, um das Steuergerät in den Boot-Modus zu versetzen, sowie einen Drucktaster, der das Steuergerät zurücksetzt, wenn wir den Modus wechseln. Das USB-TTL-Gerät verfügt zufällig über eine 5-V-Spannungsleitung, die wir für den FWE-Schalter verwenden können, sowie über eine Masseleitung für den Reset-Schalter.
Natürlich muss die Masse des USB-TTL-Geräts auch mit der Steuergeräte-Masse verbunden werden, damit die Signale einen gemeinsamen Bezug haben. Hier ist der Schaltplan im pdf-Format.
Schaltplan (Leider toter Link)
Daher meine Interpretation des geschriebenen. So oder so ähnlich muss sein Schaltplan ausgesehen haben. Falls ihr meint meine Lesart sei falsch, korrigiert mich gerne.
Ich würde sagen für SW1 empfiehlt sich ein gewöhnlicher Schalter und für SW2 ein Drucktaster (Schließer).
Die beiden seriellen Leitungen, die zum Flashen des Steuergeräts benötigt werden, verlaufen vom Steuergerätestecker zum Suzuki-Diagnosesystemstecker unter dem Sitz neben dem 'Yosh'-Stecker. Die FWE- und Reset-Leitungen haben keine Stifte im Kabelbaumstecker. Es ist möglich, die Stifte des Kabelbaums aus einem Loch zu entfernen und sie in einem anderen Loch wieder einzusetzen. Wenn ich das hier einrichten würde, würde ich zwei der 'Yosh'-Steckerstifte entfernen und sie in die FWE- und RESET-Stiftlöcher einsetzen.
Kann mir einer sagen was und wo der Yosh-Stecker ist? Hat das irgendwas mit Yoshimura Tuningkram zu tun?
Die Pin-Nummern und Drahtfarben sind im Schaltplan angegeben. Im Handbuch finden Sie eine Zeichnung zur Identifizierung der ECU-Pin-Nummern.
Vorgehen:
Sobald das Gerät angeschlossen ist, folgen Sie diesem einfachen Verfahren zum Flashen der ECU:
- Zündung aus/ECU power off.
- FWE Schalter (SW1) offen.
- Connect USB to bike
- Connect USB to Laptop
- Zündung an/ECU power on.
- FWE Schalter (SW1) schließen.
- Reset Taster (SW2) ein mal drücken
- Mit FDT software verbindung zur ECU herstellen
- Select map image to download
- Download image file
- Disconnect FDT software
- FWE Schalter (SW1) offen.
- Zündung aus/ECU power off
- USB Verbindung trennen
Was ich vorhabe:
Da mein Krad gegenwärtig läuft wie ein Sack Nüsse (siehe hier) und auch schon der Verdacht geäußert wurde dass einer meiner Vorbesitzer an der ECU hat rumpfuschen lassen habe ich vor das Mapping aus der ECU zu extrahieren und mit dem originalen Mapping bei auslieferungszustand zu vergleichen. Möglicherweise kann ich auch direkt auslesen wie oft das Gerät schon beschrieben wurde. Jedenfalls sehe ich es (noch) einfach nicht ein mehrere 100€ zu bezahlen nur um prüfen zu lassen ob schonmal jemadn Hand an der ECU angelegt hat.
Erfahrungsgemäß wird der Schritt FDT-Software mit Steuergerät verbinden der größte Hass. Wie der download des aktuellen Mappings genau läuft weiß ich auch noch nicht. Ich muss mich noch mit dem Flash Development Toolkit vertreut machen.
So oder so werde ich meine Erfahrungen hier teilen und hoffe den Schleier um die ECU etwas lüften zu können. Falls einer von euch das schonmal gemacht hat, bitte PN. Bin für alle zielführenden Infos dankbar.
An dieser Stelle brauche ich jetzt allerdings eure Hilfe, das Originalmapping finde ich nicht im Internet (und woher soll ich wissen dass es nicht auch modifiziert wurde?). Falls also jemand von euch jene Map-Datei noch rumliegen hat und mir zur Verfügung stellen würde, würde ich mich sehr über eine PN freuen.
Ich wäre auch bereit diese Datei selber zu erzeugen und mit der Welt zu teilen wenn mich einer von euch (im besten Falle Erstbesitzer) seine ungeflashte K5/K6 ECU auslesen lässt. Dies kommt natürlich erst in Frage wenn ich die Sicherheit des oben beschriebenen Procederes verifiziert habe ;-)
Gruß aus HH
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