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Kette fetten und gar reinigen ist für mich eben Pferdeäpfel wegräumen - nicht meins.
Viel Zeit verbringe ich wiederum bei der Gabelwartung. Auch so ein Faible.
Na ja.
Kette reinigen und nachfetten, ist wie Zähne putzen, man muss es nicht tun, es ist aber auch binnen Minuten erledigt und hat zweifellos seine Vorteile.
Gabelservice ist wie ein Zahnarztbesuch mit bohren, nur dauert es länger und angenehm ist es auch nicht.
Ich kannte mal einen, der hat für die Autowäsche die Stoßstangen demontiert.
Andere bearbeiten ihre Fahrzeuge so lange mit Wasser und Seife, bis auch das letzte Lager und der letzte Kabelstecker damit ausgewaschen wurde und so seinem seligen Ende ein Stück näher gekommen ist.
Das eine Diamant beschichtete Kette länger hält, liegt in der Natur der Dinge.
Wunder zu erwarten, entspricht aber nicht der Realität.
Wird eine Kette neu aufgezogen, ist zu erwarten, das sich sich zuerst einmal noch etwas längt.
Hochleistungsketten werden üblicherweise im Werk "Vorgelängt", in wie weit dies der jeweilige Hersteller, bei welcher Kette tut, weiß ich nicht.
Die Qualität des Stahls der Kette ist natürlich ein Hauptkriterium für die Haltbarkeit und Belastbarkeit einer Kette.
Bei meiner neuen AFAM Kette sind die Kettenglieder mit "Japan" gekennzeichnet, genau so wie auch bei der original Kette.
Insoweit, Japanischer Stahl, z.B., gilt als einer der hochwertigsten Stähle weltweit
Soweit ich weiß (Unverbindlich, rein subjektiv, ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit) :
Regina Motorradketten werden in verschiedenen Produktionsstätten weltweit gefertigt.
Regina ist ein italienischer Hersteller von Motorradketten und hat Fabriken in Italien,
Brasilien, den USA und Indien.
Der Stahl für Regina Motorradketten wird von verschiedenen Lieferanten bezogen. Es ist jedoch anzumerken, dass Regina selbst keine genauen Informationen über die Herkunft des Stahls öffentlich bekannt gibt. Es ist möglich, dass der Stahl aus verschiedenen Ländern und Lieferanten stammt, je nach Verfügbarkeit und Qualität der Rohstoffe.
Die Alten nahmen früher halt ein 80er Getriebeöl oder eben Motoröl zum schmieren der Kette.
Man kann dabei nach dem ölen auch noch etwas Fett auftragen, zuerst aber ölen !
Abschließend wischt man mit einem Lappen einmal drüber und fertig.
Der Nachteil von Öl ist, das es schnell abgeschleudert wird und so ein regelmäßiges Nachschmieren erforderlich ist.
Sein Vorteil ist, das es in die Kettenglieder eindringt und die Ketten so eine sehr hohe Laufleistung erreichen.
Mit dem Aufkommen der "O-Ring" Ketten, hielten Motorradketten allgemein wesentlich länger.
Zumal Motorräder auch damals durchaus öfter in Regen und Dreck bewegt wurden als die heutigen oftmals "Luxusgeräte".
Ketten werden heutzutage auch schon mal kaputt gereinigt.
Ist die Brühe erst mal unter den Dichtringen gelandet, bleibt sie auch dort.
Es kommt dann schnell zu einer unsymmetrischen Längung, was man daran erkennt, das sich der sogenannte Leertrum, der Kettendurchhang, beim drehen des Hinterrades ändert.
Fazit:
Ketten ölen gehört einfach zum Biker, wie Flaschbier, Mädels und Benzingeruch, es ist eine Art "Kulthandlung".
( Ja, ich weiß, viele trinken heute Öko Mineralwasser, leben vegan und wissen nicht so recht ob sie im stehen oder sitzen pinkeln sollen, muss man auch als Oldschool Biker nicht drüber diskutieren.
Ein echter Biker legt Wert auf eine einwandfreie Kette !
Ich selbst hatte schon Bikes mit einfach umgelenktem Karden, mit doppelt umgelenktem Kardan, mit Zahnriemen, mit einfachen Ketten, mit O-Ring Ketten und mit X-Ring Ketten.
Am angenehmsten ist der Zahnriemen.
Ein Zahnriemen bietet für Motorräder gegenüber einer Kette mehrere Vorteile:
- Geräuschreduktion: Ein Zahnriemen erzeugt im Vergleich zu einer Kette weniger Geräusche. Dadurch wird der Fahrkomfort erhöht und das Fahrerlebnis insgesamt angenehmer.
- Geringer Wartungsaufwand: Im Gegensatz zu einer Kette erfordert ein Zahnriemen keine regelmäßige Schmierung. Es entfällt die Notwendigkeit, die Kette zu schmieren, zu spannen und zu reinigen, was den Wartungsaufwand reduziert.
- Sauberer Betrieb: Da ein Zahnriemen nicht geschmiert werden muss, bleibt der Antriebsstrang sauberer. Es gibt kein Öl oder Fett, das herumspritzt oder Schmutz anzieht. Dies erleichtert die Reinigung des Motorrads und trägt zur Sauberkeit des Fahrzeugs bei.
- Leichter und kompakter: Zahnriemen sind leichter und nehmen weniger Platz ein als Ketten. Dies kann bei Motorrädern von Vorteil sein, da das Gewicht reduziert und Platz für andere Komponenten geschaffen wird.
Es ist jedoch zu beachten, dass Ketten in bestimmten Motorradanwendungen ihre eigenen Vorteile haben. Ketten ermöglichen beispielsweise eine größere Flexibilität bei der Übersetzungsänderung und eignen sich besser für Hochleistungsanwendungen, bei denen ein hohes Drehmoment übertragen werden muss.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen einem Zahnriemen und einer Kette für ein Motorrad von verschiedenen Faktoren ab, wie Leistungsanforderungen, Wartungsvorlieben und spezifischen Anwendungsbedingungen.
Meine Empfehlung:
Zuerst mal einen Zentralständer besorgen, einen Montageständer für hinten,
oder einen Hauptständer nachrüsten.
Aufbocken.
Ein großes Stück Pappe hinter die Kette und über den Boden.
Hinterrad zügig mit der Hand drehen.
(Einige gehen auch hin, Motor an und legen den ersten Gang ein....)
Kettenreiniger aufsprühen (Dieser ist rückfettend, keinen Bremsenreiniger verwenden)
Kettenspray aufsprühen (Dies ist zuerst sehr dünnflüssig und nimmt dann eine klebrige Konsistenz an)
Fährt man nicht in Regen und Dreck genügt meist das einfache aufsprühen von Kettenspray,
da dies zuerst ja mal sehr dünnflüssig ist und so alte Anhaftungen abspült.
Von Trockenspray halte ich selbst nicht all zu viel.
Bei Dirt (Dreck) Bikes hat es aber klare Vorteile.
Aufwand, ein paar Minuten maximal, man muss die Kette nicht mal anfassen dafür....
Es dauert so wohl nicht länger als Pinkeln zu gehen.
