Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich dachte du willst alles ab Kurbelgehäuse (nach oben) neu machen, was natürlich den Hubraum massiv verändert hätte...
Also nochmal:
Gut, dann bleiben Kurbelwelle, Pleul und Zylinder zwar gleich, aber da die Bohrung und mit Sicherheit auch die Größe der Stößel (die bis zum absolut möglichen Maximum (Rand) gezogen werden) nicht passen, kannst du es vermutlich trotzdem vergessen (da könnte man die Teilenummern der Stößel mal vergleichen und checken ob nicht doch die Gleichen verbaut sind, was ich mir aber nicht vorstellen kann).
Zudem sich auch an der Thematik der Abstände der Zylinder zueinander nichts geändert hat. Auch die Wölbung des Kopfes würde über die Bohrung der 600er Zylinder hinausragen und höchstwahrscheinlich keine einzige Schraube passen. Der reine Kopf wird also nicht passen.
Vermutlicher Sitz des 750er Kopfes auf den 600er Zylindern (vereinfacht auf nur einen Zylinder):
Nockenwellen könntest du bei gleicher Passform tauschen. Es stellt sich aber die Frage was das bringen soll. Sind die Steuerzeiten der 750er Wellen beim 600er Motor besser? Wieso baut Suzuki es dann nicht gleich richtig und verschenkt Leistung? Gibt es dazu Messungen, ob die 750er Nockenwellen im 600er Motor bessere Ergebnisse liefern?
Und um mal eine Gegenfrage zu formulieren (kein Vorwurf sondern echtes Interesse): Was versprichst du dir eigentlich vom Umbau? Mehr Leistung ist klar, aber wodurch soll die Leistung denn kommen?
Baut man Nockenwellen ein, die die Ventile schneller weiter öffnen (größere Steigung), ist eine bessere Ventilation möglich, da in gleicher Zeit mehr Volumen durch die Öffnungen treten kann. ABER mehr Volumen als das im Brennraum ist eh nicht vorhanden, also wird lediglich der Widerstand beim Gasaustausch reduziert. Das Material wird bei größerer Steigung der Nocken auch stärker beansprucht (Abrieb der Nocken).
Eine Verrigerung des Widerstandes für den Gasaustausch kann auch durch größere Stößel ermöglicht werden, was dann aber auch größere Ein- und Auslasskanäle benötigt/bedeutet. Btw. sind die Stößel in deiner 600er von der Größe her nicht schon maximal groß ausgelegt? Sogar die Stößel meiner SRAD verschenken keinen Millimeter und schöpfen alles aus. Ich bezweifel also, dass sich größere Stößel einsetzen lassen. Als Lösung bleibt dann entweder einen Kopf mit größeren Kanälen zu verbauen oder den Kopf bzw. die Kanäle auzufbohren. Dabei ist aber zu beachten, dass bei Nicht-Direkteinspritzern die raue Oberfläche der Einlasskanäle der besseren Durchmischung von Benzin und Luft dient.
Lässt man alle äußeren Faktoren mal außer Acht, so gibt es ganz pauschal gesagt nur einen Weg mehr Leistung aus gleichem Hubraum zu holen. Zur Verbrennung muss immer ein optimales Gemisch eingeführt werden. Ist das Optimum erreicht, geht es nicht besser. Mehr Leistung ist also auch durch Änderung des Verhältnisses des Gemisches nicht mehr möglich. Das Gemisch kann jedoch verdichtet werden. -> Mehr Benzin UND mehr Luft. Mögliche Lösungsansätze dafür heißen dann z. B. Direkteinspritzung und Turbolader. Da du mit Turbolader in der 600er Klasse wieder nicht fahren darfst, ist das für dich kein Lösungsansatz. Außer Steuerzeiten zu optimieren (falls sie nicht schon optimal sind), Gewichtsreduzierung der rotierenden Massen (Felgen, Kette, Kettenrad, Ritzel, Bremsscheiben, Zahnrädern im Getriebe, Kurbelwelle, Lichtmaschine, Pleul, Zylinder, Steuerkette) und Optimierung des Gemisches (RAM Air Kanäle perfekt abdichten um möglichst hohen Staudruck zu erzielen und Überwachung/Optimierung der Menge Bentin via z. B. Powercommander) gibt es da imho nicht so unendlich viel Spielraum.
Wenn man anfängt den ganzen Motor zu zerlegen um der Kurbelwelle ein paar wenige Gramm abzunehmen, dann macht sicher auch ein Alu Kettenrad Sinn. Weiterhin kann man leichtere (schmalere) Ketten aufziehen, die natürlich nicht so langlebig sind. Da hat man dann deutlich mehr Gewichtsreduzierung als an der Kurbelwelle.
-> Aber wie gesagt sind das nur logische Überlegungen und ich bin weder professioneller Rennfahrer noch Mechaniker oder Entwickler. Beruflich habe ich mit sowas genau gar nichts zu tun, weshalb ich mich auch gerne eines Besseren belehren lasse.
Wenn man den ganzen Aufwand, die nötige Zeit, das Geld, usw. sieht, würde ich dir, wenn du nicht unbedingt Spaß am Basteln hast oder professioneller Rennfahrer werden willst, davon abraten. Zumal man bei Unachtsamkeit oder mangelnder Fachkenntniss bei so einem Eingriff auch durchaus anderen Teilen Schaden zufügen kann. Versuche lieber besser fahren zu lernen. Und für die schnellere Rundenzeit hilft auch Abnehmen, kein Scherz, das sehe ich an mir selbst.
Die oben eingefügten Bilder sind übrigens von meiner 600er SRAD.